Mittelalter - St. Paul im Lavanttal
Die beiden spätantiken Handschriften sind auf nicht bekannten Wegen in das Benediktinerstift St. Paul im Lavanttal / Kärnten gekommen. Man hatte wohl Kontakt zu den benediktinischen Klöstern in Süditalien.
Die Pergamentblätter wurden 1463 ist im Kloster Sankt Paul im Lavanttal in Streifen geschnitten und für das Binden einer neu geschriebene Papierhandschrift verwendet:
Mit den beschriebenen Pergamentstreifen hat der Buchbinder die Papierlagen auf der Außenseite verstärkt, um so dem Ausreißen aus dem Buch entgegenzuwirken.
Auch das Innerste der Lagen hat er so gesichert, freilich unter Verwendung von (fast) unbeschrifteten Streifen.
Mit der Klosteraufhebung von St. Paul 1782 wurde die Papierhandschrift mit den kostbaren Fälzen (Signatur: PA 134) der Klagenfurter Studienbibliothek – heute Uni-Bibliothek – zugeordnet.
Der Band enthält lateinische Sermones des Nikolaus von Dinkelsbühl (1360 – 1455).
Dieser war ein hoch gelehrter und weitum stark rezipierter Prediger seiner Zeit: Er lehrte an der Universität Wien und war von 1406 bis 1414 deren Rektor. Zudem war er Erzieher von Herzog Albrecht V. und dessen Abgesandter auf dem Konzil von Konstanz. Als Lehrer, Prediger, Seelsorger und Reformator hat er eine überaus reiche Tätigkeit entfaltet und hat aber auch gegen die in Wien ansässigen Juden gehetzt.
Handschriftlicher Eintrag des Schreibers Vinzenz Sittich auf dem ersten Blatt: „Conscriptus est liber iste per Fr. Vincenius Sittich monachus professus S. Pauli ut in fine“. Sittich war im St. Pauler Kloster zwischen 1462-1492 als Schreiber vieler Handschriften tätig.
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