Zukunftsorientierte Studien, Spitzenleistungen in Lehre und Forschung, zahlreiche Kooperationen im In- und Ausland, optimale Bedingungen zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses sowie ein einzigartiger Campus zwischen Renaissancestadt und Wörthersee sind unsere Markenzeichen.

Luftbildaufnahme der Universität Klagenfurt 2019

Seit unserer Gründung im Jahr 1970 haben wir uns stetig weiterentwickelt. Seit 2018 werden wir von den QS World University Rankings Top 50 Under 50 zu den besten 150 jungen Universitäten weltweit gezählt. Ein Jahr darauf erreichten wir in den THE World University Rankings eine hervorragende Platzierung unter Österreichs Universitäten (Pressemitteilung der Universität Klagenfurt).  Rund 12.000 Studierende lernen und forschen auf dem Campus, circa 2.000 davon kommen aus knapp 100 Ländern der Welt.

Wir freuen uns darüber, wenn Sie im Jahr 2020 mit uns feiern. Auf dieser Seite finden Sie den Jubiläumskalender mit allen Veranstaltungen.
Eine ausführliche Übersicht über alle Veranstaltungen der Universität Klagenfurt finden Sie im Veranstaltungskalender.

seeyou@aau!

Veranstaltungen im Jubiläumsjahr 2020

  • 21. Jänner 2020

     

    Festakt zum 50-Jahr-Jubiläum

    Das Jubiläumsjahr beginnt am 21.01.2020 im Hörsaal A mit einem Festakt:

    Feierlicher Auftakt mit Ansprachen (11.00 Uhr)

    Festvortrag von Barbara Stollberg-Rilinger, Rektorin des Wissenschaftskollegs zu Berlin: Die Aufklärung und ihr ambivalentes Erbe

    Vortrag aus der Reihe Utopia! Ist die Welt aus den Fugen? Beiträge zur Kunst der Aufklärung (veranstaltet von der Universität Klagenfurt gemeinsam mit der Österreichischen Akademie der Wissenschaften)

    Eröffnung des Christian Doppler Labors ATHENA (14.00 Uhr)

    Akademische Ehrungen (15.15 Uhr)

    Verleihung des Ehrenrings der Universität Klagenfurt an Brigitte Hipfl

    Verleihung eines Ehrendoktorats an Rae Helen Langton, Universität Cambridge

    Festrede der Ehrendoktorin: Truth and post-truth

    Feierlicher Ausklang (ab 17.00 Uhr)

    Musikalische Umrahmung: Wolfgang Puschnig und Koehne-Quartett

    Wir bitten Sie um Anmeldung bis zum 15. Januar 2020 unter pr [at] aau [dot] at


  • 5. Mai 2020 (verschoben auf Mai 2021)

    Eine Generationenfrage. Architekt*innenbiographien im Wandel politischer Systeme am Beispiel von Roland Rainer (1910-2004)

    Mit Ingrid Holzschuh, Architekturhistorikerin, Wien, Waltraud P. Indrist, TU Graz, Monika Platzer, Architekturzentrum Wien, Lukas Vejnik, Universitätslektor & Projekt Land der Moderne, Wien/Klagenfurt.

    Die Veranstaltung wird in Kooperation mit dem Architektur Haus Kärnten organisiert.

     

    5. Mai 2020 (verschoben auf Mai 2021)

  • 18. Juni 2020

     

    Isolde Charim: Ich und die Anderen. Wie die neue Pluralisierung uns alle verändert

    Am 18. Juni wird der Online-Vortrag von Isolde Charim aus der Reihe Utopia! Ist die Welt aus den Fugen? Beiträge zur Kunst der Aufklärung unter www.aau.at veröffentlicht.

    Abstract:

    Ausgangspunkt des Vortrags ist eine simple Feststellung und eine komplexe Frage. Die simple Feststellung lautet: Wir leben in einer pluralisierten Gesellschaft. Das ist nicht nur ein ganz neues Faktum. Das ist auch ein unhintergehbares Faktum: Es gibt keinen Weg zurück in eine nicht-pluralisierte, in eine homogene Gesellschaft. Das ist eine einfache Feststellung.

    Nicht ganz so einfach ist die Klärung der Frage: Was ist das überhaupt – eine pluralisierte Gesellschaft? Welche Auswirkungen hat das für jeden von uns? Oder anders gefragt: Was heißt es eigentlich für den Einzelnen, in einer solchen Gesellschaft zu leben?

    Denn die Pluralisierung verändert uns alle. Sie verändert die, die neu hinzukommen. Aber sie verändert auch die, die schon da waren. Die Pluralisierung affiziert, sie erfasst uns alle.

    Die Vortragsreihe wird gemeinsam von der Universität Klagenfurt und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) veranstaltet.

  • 30. September 2020 (verschoben auf Frühjahr 2021)

    ARTEFICIA. Die Kunst der Ehrendoctores der Universität Klagenfurt

    Was haben Maria Lassnig, Valentin Oman, Manfred Bockelmann, Michael Guttenbrunner, Peter Handke, Peter Turrini, Josef Winkler, Maja Haderlap und Wolfgang Puschnig gemeinsam? Sie alle stammen aus Kärnten und sind Ehrendoktorinnen und Ehrendoktoren der Universität Klagenfurt. Aus Anlass des Jubiläums werden die Künstlerinnen und Künstler mit ihren Verdiensten hervorgehoben. Die multimediale Ausstellung in der Großen Galerie zeigt deren Werdegang, Exemplarisches aus den Werken und in einer Matrix die Beziehungen untereinander.

    Die Eröffnung wurde auf das Frühjahr 2021 verschoben!


     

    30. September 2020 (verschoben auf Frühjahr 2021)

  • 5. Oktober 2020

     

    Wanderausstellung PULLFAKTOR. Festzug der Tiere durch Kärnten/Koroška des Universitätskulturzentrums UNIKUM

    PULLFAKTOR. Festzug der Tiere durch Kärnten/Koroška macht auf dem Vorplatz vor dem Hauptgebäude Station. Der Festzug der Tiere, der Beitrag des Universitätskulturzentrums UNIKUM zum Kärntner Jubiläumsjahr 2020, zeigt (fiktive) Wappentiere von 10 Südkärntner Gemeinden, die auf das (tatsächliche) Vorkommen der betreffenden Spezies am jeweiligen Ort hinweisen.

    Es sind ausnahmslos nomadische bzw. migrantische Gattungen, die sowohl zu Lande, als auch im Wasser oder in der Luft leben. Einige sind vom Aussterben bedroht, andere treten als Plage auf. Manche wurden domestiziert. Diese Tiere dienen als Metapher historischer und/oder aktueller politischer Gegebenheiten bzw. Konflikte und Gegensätze. Sie sind konkreten Orten in der ehemaligen Abstimmungszone A sowie einigen exterritorialen Dörfern zugeordnet.

    Die Ausstellung versteht sich als Wanderausstellung in Anlehnung an die traditionellen Festumzüge in den Jubiläumsjahren der Vorlksabstimmung. Als Ausstellungsmodule dienen kleine PKW-Anhänger.

    Veranstaltungsort: Vorplatz der Universität

  • 5. Oktober 2020

    Griff nach den Sternen: die Gründung der Universität Klagenfurt

    Ausstellung im Reflektorium (Vorstufengebäude V)

    Am 50. Jahrestag der Grundsteinlegung des Vorstufengebäudes präsentieren Studierende der Geschichte eine neue Dauerausstellung zur Gründungsgeschichte der Universität Klagenfurt im „Reflektorium“.

    Beginn: 18:00 Uhr


     

    5. Oktober 2020

  • 5. Oktober 2020 (voraussichtlicher Ersatztermin: 21. Jänner 2021)

     

    Neujahrsempfang der Universität Klagenfurt

    Der Neujahrsempfang wird voraussichtlich auf 21. Jänner 2021 verschoben.

    Zum Neujahrsempfang findet ein Vortrag zum Thema Cyber Security von Elisabeth Oswald statt.


  • 7. Oktober 2020

    Selbstbestimmung als Utopie? Volksabstimmungen 1920 im europäischen Vergleich

    Am 7. Oktober 2020 findet an der Universität Klagenfurt ein Symposium zum Thema Selbstbestimmung als Utopie? Volksabstimmungen 1920 im europäischen Vergleich statt. Das Symposium wird im Rahmen der Reihe Utopia! Ist die Welt aus den Fugen? Beiträge zur Kunst der Aufklärung durchgeführt. Die Vortragsreihe wird gemeinsam von der Universität Klagenfurt und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) veranstaltet.

    Inhalt

    Die Verträge der Pariser Friedenskonferenz von 1919 zeichneten zehn neue Nationalstaaten auf der europäischen Landkarte ein. Keineswegs homogen in ethnischer Hinsicht, stellten sie in sich wieder „kleine Imperien“ dar (Pieter M. Judson), in denen die Probleme des Nationalismus aus dem 19. Jh. unverändert virulent blieben. Um Konflikte bei der Bildung dieser neuen Vielvölkerstaaten zu minimieren, schien ein erst im Lauf der Pariser Verhandlungen eingeführtes Prinzip einen Ausweg zu bieten: die betroffene Bevölkerung über ihre staatliche Zugehörigkeit selbst entscheiden zu lassen.


     

    7. Oktober 2020

  • 27. Oktober 2020 (abgesagt)

     

    Podiumsdiskussion: Universitätsneugründungen in den 1960er/70er Jahren: nationale und internationale Bezüge.

    Am 27. Oktober findet eine Podiumsdiskussion zum Thema Universitätsneugründungen in den 1960er/70er Jahren: nationale und internationale Bezüge statt. Die Panelists sind Maria Wirth (Wien), Stefan Paulus (Augsburg) und Johannes Dafinger (Klagenfurt).

    Die Universitäten in Augsburg und Klagenfurt wurden beide 1970 gegründet, also vor genau 50 Jahren, die Universität Linz einige Jahre vorher. Die Panelists diskutieren ausgehend von der Gründungsgeschichte dieser drei Universitäten mit dem Publikum über Wissenschaft und Hochschulpolitik in den 1960er und 1970er Jahren.

    Beginn: 18:00 Uhr

    Die Veranstaltung wurde abgesagt!


  • 15. Dezember 2020 (verschoben auf 9. Dezember 2021)

    Hartmut Rosa: Transformationsdesign, Imagination und Resonanz

    verschoben auf 9. Dezember 2021

    Am 15. Dezember findet ein Vortrag von Hartmut Rosa in der Reihe Utopia! Ist die Welt aus den Fugen? Beiträge zur Kunst der Aufklärung zum Thema Transformationsdesign, Imagination und Resonanz statt. Die Vortragsreihe wird gemeinsam von der Universität Klagenfurt und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) veranstaltet.

    Kooperationspartner & Veranstaltungsort: MAK Wien


     

    15. Dezember 2020 (verschoben auf 9. Dezember 2021)

Der Wunsch nach einer Kärntner Universität bestand seit vier Jahrhunderten

Die Forderung nach einer Hohen Schule in Kärnten reicht bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts zurück. Nach der Schenkung der Stadt Klagenfurt von Kaiser Maximilian an die Kärntner Landstände erfuhr das Land einen starken Aufschwung, der Ausbau der Schulen wie in den anderen Ländern der Monarchie gehörte maßgeblich dazu. Die Wiener Universität bestand schon seit 1365, die in Graz befand sich im Werden und wurde 1586 gegründet.

1552 richteten die protestantischen Landstände in Klagenfurt eine Höhere Schule ein, deren Besuch dem Adel und der Bürgerschaft vorbehalten war. Dieses Collegium sapientiae et pietatis befand sich im neu erbauten, prächtigen Burg-Palais inmitten der Stadt (heute Sitz des Museums Moderner Kunst Kärnten MMKK) und besaß einen Garten für Theateraufführungen und einen Turm für astronomische Beobachtungen. Sieben Jahrgänge wurden im breiten Fächerkanon unterrichtet, einige der Lehrer kamen aus Tübingen. Die Ambitionen des Collegiums, den Universitätsstatus zu erreichen, waren groß, doch der Erfolg stellte sich nicht ein. Mit der Gegenreformation fand die 50-jährige Geschichte des Collegiums sein Ende. Kaiser Ferdinand II. verfügte im Jahr 1600 die Aufhebung der Landstände mit Augsburger Konfession und die Ausweisung der Prädikanten und Lehrer. Die Lehraufgabe wurde nun den Jesuiten übertragen, die zuerst vom Grazer Kolleg aus die Schule führten. 1604 wurde ein eigenes Klagenfurter Jesuitenkolleg mit angeschlossenem Gymnasium eröffnet. In der Stiftungsurkunde wurde bereits der Plan festgeschrieben, dass dieses den Status einer Hohen Schule erreichen solle. Der Zulauf war groß. In der Blütezeit besuchten 600 Schüler aus Kärnten und dem Alpen-Adria-Raum das Gymnasium von Klagenfurt, das zu dieser Zeit etwa 7.000 EinwohnerInnen zählte.

Für den Ausbau des Gymnasiums zu einer Universität mit theologischen, philosophischen und kanonistischen Studien fehlte neben den Geldmitteln noch die Zustimmung des Kaisers. Der hatte ein großes Auge auf seine Zweitresidenzstadt Graz mit seiner erfolgreichen Universität. Aus Graz und Wien hieß es, dass der Grazer Universität kein Nachteil erwachsen dürfe und das in Kärnten wirtschaftlich erfolgreiche Geschlecht der Bamberger solle 50.000 Gulden spenden. Die gewünschte Finanzierung konnte gesichert werden, 1653/54 begann der Studienbetrieb, doch das alleinige Promotionsrecht konnten sich die Grazer geschickt erhalten, und damit blieb den Klagenfurtern der Universitätstitel weiter verwehrt.

Das ehemalige Jesuitenkolleg am Domplatz in Klagenfurt, Postkarte um 1900 | Foto: Wilhelm Hartlieb

Die Geschichte wiederholte sich ein weiteres Mal, als nach den Klosteraufhebungen unter Josef II. die Schulen von Graz und Klagenfurt in Lyzeen umgewandelt wurden, die Grazer 1827 wieder den Universitätsstatus erhielten, derweilen in Kärnten das Gymnasium 1807 nach St. Paul kam. Mit der großen Schulreform von 1850 war zwar die Basis für weltliche Gymnasien gelegt, doch der Weg zur Universität verlängerte sich erneut.

Die 1960er | Das Land Kärnten kämpft erfolgreich für eine eigene Universität

Im Jahrzehnt von 1964 bis 1973 boomten in Westeuropa die Universitätsgründungen, einerseits, um den starken Geburtsjahrgängen aus der Wirtschaftswunderphase akademische Bildung zukommen zu lassen und andererseits, um dem „Bildungswettlauf“ mit der Sowjetunion standzuhalten. Zu den 164 neuen West-Unis kamen in Österreich drei dazu: Salzburg 1962, Linz 1966 und zuletzt Klagenfurt 1970. Die späte Gründung lag auch daran, dass die Widerstände massiv waren und aus verschiedenen Richtungen kamen. Zwar war ein überparteilicher Entschließungsantrag vom Nationalrat im Juni 1966 angenommen worden, doch dann folgten divergierende Auffassungen zur inhaltlichen Ausrichtung. Der Kärntner Universitätsbund und die Kärntner Hochschulförderung plädierten für eine Wirtschaftshochschule, ÖVP-Bildungsminister Theodor Piffl-Perčević entschied sich aber – gestützt auf Bedarfsrechnungen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) – für eine Ausrichtung in den Bildungsbereich. Bekräftigt wurde dieses Bestreben bei der internationalen OECD-Konferenz im Juni 1969 in Pörtschach. Im Herbst wurden die finalen Weichen für die Gründung gelegt, und am 21. Jänner 1970 wurde im Parlament das Gründungsgesetz für eine „Hochschule für Bildungswissenschaften“ verabschiedet.

Während der langen Planungszeit einer Hochschule in Kärnten reagierten die bestehenden akademischen Einrichtungen mit Skepsis oder mit völliger Ablehnung. Die Österreichische Rektorenkonferenz lehnte noch 1968 die Gründung dezidiert ab, die Österreichische Hochschülerschaft protestierte heftig. Manche Medien sprangen auf und verunglimpften die Idee mit teilweise grenzwertigen Untergriffen. Je stärker der äußere Widerstand ausfiel, desto massiver wuchs das Engagement in Kärnten: Der äußerst rege, 1964 gegründete Universitätsbund unter der Leitung von Hans Romauch erzielte mit einer landesweiten Bausteinaktion 900.000 Schilling, Udo Jürgens gab ein Benefizkonzert.

Die gewichtige Rolle der aus dem Marshallplan hervorgegangenen OECD bei der Hochschulgründung in Klagenfurt hat erst jüngst Historiker Johannes Dafinger vom Institut für Geschichte detailliert herausgearbeitet. Zum Jubiläum richtet er mit seinen Studierenden im Reflektorium eine neue Ausstellung zur Gründungsgeschichte der Universität ein.

17. Kärntner Hochschulwoche im Klagenfurter Konzerthaus im September 1970 | Foto: AAU-Archiv

17. Kärntner Hochschulwoche im Klagenfurter Konzerthaus im September 1970. – Von 1954 bis 1971 fanden in Vorbereitung auf eine eigene Universität „Kärntner Hochschulwochen“ statt. Es handelte sich um eine Vortragsreihe mit wechselnden Themenschwerpunkten, die in Zusammenarbeit mit der Universität Graz in Kärnten abgehalten wurde. Bei der vorletzten Veranstaltung der Reihe im September 1970, wenige Tage vor der Grundsteinlegung der Universität Klagenfurt, bedankte sich Landeshauptmann Hans Sima bei der Grazer Universität für die „Morgengabe der Karl-Franzens-Universität für ihre jüngste akademische Schwester“.

Benennungsvorschläge in Leserbriefen in der Kärntner Tageszeitung vom 16. Juni 1968:

Carinthia-Universität | Wörthersee-Universität | Alma Mater Carantana | Hochschule für Erzieher und edukative Grundlagenforscher | Hochschule für fortschrittliche Bildung und Forschung | Bildungshochschule

Die frühen 1970er | Ein Gesetz, Roland Rainers Vorstufe und der erste Student

Am 21. Jänner 1970 erfolgte die parlamentarische Verabschiedung des Bundesgesetzes über die Gründung der Hochschule für Bildungswissenschaften in Klagenfurt. Den Antrag dazu brachte der damalige Nationalratsabgeordnete und spätere Bürgermeister von Klagenfurt Leopold Guggenberger ein. Unmittelbar danach konstituierte sich der Gründungsausschuss als Leitungsorgan der Hochschule für Bildungswissenschaften unter dem Vorsitz des ersten Rektors Walter Schöler.

Die Aufgabe des Gründungsausschusses war es, in den ersten drei Jahren die konkrete Ausrichtung der Hochschulstudien festzulegen und Personal zu rekrutieren. Der Betrieb lief langsam und nach Plan an. 1972 konnte mit den Doktoratsstudien begonnen und 1973 Manfred Bayer als erster Absolvent promoviert werden.

Der Bauausschuss des Klagenfurter Hochschulfonds sorgte dafür, dass das so genannte Vorstufengebäude, dessen Plan von Roland Rainer seit 1968 vorlag, in die Umsetzung gehen konnte. Die Grundsteinlegung durch die neue SPÖ-Wissenschaftsministerin Hertha Firnberg erfolgte am 5. Oktober des Jahres, und genau ein Jahr später war der Bau fertig: zweigeschossig mit einem zentralen Atrium, im Untergeschoss eine kleine Bibliothek, Fazilitäten-Räume und eine offene Tiefgarage für 50 PKW; im Obergeschoss das Rektorat, sämtliche administrative Einrichtungen, Büros und Seminarräume.

Ministerin Firnberg, Landeshauptmann Sima und Bürgermeister Ausserwinkler im Sprachlabor des Vorstufen-Gebäudes am 5. Oktober 1971 | Foto: Archiv Stadtpresse / H.G. Trenkwalder

Noch bis 1977 war für MitarbeiterInnen und Studierende Mobilität angesagt. Das Vorstufengebäude war längst zu klein geworden. Für einige der neuen „Lehrkanzeln“ und den Lehrbetrieb gab es über zehn angemietete Räume in der Stadt und im umliegenden Zentralraum.

Die weiteren 1970er | Die ersten Immatrikulationen und eine große Baustelle

„Seit Montag ist Klagenfurt eine echte Hochschulstadt“, titelt am 20. September 1973 die Kärntner Tageszeitung. Den 242 immatrikulierenden MaturantInnen – Frauen waren in der Überzahl – bot sich ein freundliches Bild: ein schöner Bau im Grünen, die Evidenzstelle war leicht zu finden und der Empfang freundlich. Nun war es möglich, nicht nur für Vorstudien zu inskribieren, sondern auch als Erstsemestrige für acht verschiedene Lehramtsstudien zu immatrikulieren: Deutsche Philologie, Anglistik und Amerikanistik, Französisch, Italienisch, Russisch, Slowenisch, PPP – Philosophie, Psychologie und Pädagogik sowie Erziehungs- und Unterrichtswissenschaft.

In der Ausbaustufe bis 1980 folgten die Diplom-, Lehramts- und Doktoratsstudien der Sprachwissenschaft, Pädagogik, Geschichte, Geographie, Mathematik, Serbokroatisch und Philosophie.

Das Jahrzehnt stand im Zeichen des Ringens um die richtigen Konzepte, um den Gründungsauftrag einer Experimentierhochschule für Bildung zu erfüllen und gleichzeitig den Erwartungen der Bevölkerung nachzukommen. Die Reformidee eines gemeinsamen, offenen Forschungs- und Studienbetriebs aller Bildungsfächer erwies sich als zu ambitioniert, sie war nicht in die Praxis umzusetzen.

Stattdessen kam es zur Stärkung der Einzeldisziplinen und zu einem Fächerausbau. Der Name Hochschule fiel 1975 aufgrund des neuen Universitätsorganisationsgesetzes: Ab nun hieß sie Universität für Bildungswissenschaften. Der Bau des Zentralgebäudes startete 1974 und konnte in seiner 1. Baustufe 1977 durch Bundespräsident Rudolf Kirchschläger und die Bundesministerin feierlich eröffnet werden. In diesem Jahr wurde auch die erste Sponsion abgehalten.

Die Studienliteratur fand man damals in der Bibliothek der Hochschule für Bildungswissenschaften in der Kaufmanngasse, in die die ehemalige Kärntner Studienbibliothek zur Hochschulgründung umgewidmet wurde. Ihr reicher Bestand geht bis auf die Sammlungen des Collegium sapientiae zurück. Das älteste Werk, ein Palimpsest, stammt aus dem 6. Jahrhundert. 1971 gelangt noch ein riesiges Buchgeschenk aus Übersee ein: Joseph Buttinger, österreichischer Exilant in New York, vermachte seine 50.000 Bände umfassende Spezialbibliothek der Klagenfurter Universität. Und zum 25-Jahr- Jubiläum der Universität kam noch die an bibliophilen Raritäten reiche Bibliothek von Sir Karl Popper hinzu.

Siegermodell des Wettbewerbs für den Zentral- und Nordtrakt, umgesetzt 1974-1977 | Foto: AAU-Archiv

1978 kam es zur Errichtung des Interuniversitären Forschungsinstitutes für Unterrichtstechnologie, Mediendidaktik und Ingenieurpädagogik (1988 aufgelöst) und 1979 zur Gründung des Interuniversitären Forschungsinstitutes für Fernstudien (ab 1991 Interuniversitäres Institut für interdisziplinäre Forschung und Fortbildung, ab 2004 Fakultät).

Die 1980er | Die Erweiterung der Fächer und die Öffnung zum Land und den Nachbarn

Was in den 1960er Jahren nicht realisiert werden konnte, gelang in den 1980er Jahren: Wirtschafts- und Informatikstudien. Mit Beginn des neuen Jahrzehnts wurde an der Weiterentwicklung des bestehenden und der Verbreiterung des Studienangebots gearbeitet. Ziel war die Erhöhung der Chancen der Studierenden auf dem Arbeitsmarkt und eine bessere Akzeptanz im Land Kärnten. Diese erste grundlegende Organisationsreform erfolgte nach einem schwierigen Planungs- und Diskussionsprozesses mit dem Ergebnis, zwei neue Studien aufzubauen. 1983 wurde mit dem sukzessiven Aufbau der Studienrichtungen „Angewandte Betriebswirtschaft“ und „Angewandte Informatik“ begonnen. Die beiden Fächer waren bis dato mit einzelnen Lehrveranstaltungen bereits in Studienplänen vorhanden. Noch im Frühjahr 1984 war vorgesehen, dass im Herbst sowohl die Angewandte BWL als auch die Angewandte Informatik als reguläre Studienversuche beginnen sollten. Aber es kam anders. Aus budgetären Gründen wurde der Start der Informatik verschoben, die BWL konnte starten. Mit 381 StudienanfängerInnen im ersten Semester kam sie auf Anhieb auf 16 Prozent der damals 2.333 Studierenden, wenngleich die Personalausstattung beider Studien noch sehr knapp war: In der Informatik gab es die beiden Gründungsprofessoren Roland Mittermeir und Franz Rauch, in der BWL Gründungsprofessor Dietrich Kropfberger.

Zum Ende des Jahrzehnts hatten die rund 5.000 Studierenden eine reiche Auswahl: Diplom- oder Lehramtsstudien in den Fächern Mathematik, Geographie, Geschichte, PPP, Philosophie, Pädagogik, Slawistik, Deutsche Philologie, Anglistik und Amerikanistik, Romanistik, Sprachwissenschaften, dazu die Studienversuche Angewandte Betriebswirtschaft, Angewandte Informatik und Vergleichende Sprachwissenschaft, weiters noch Fächerkombinationen in Bildungswissenschaftlicher Psychologie, Gruppendynamik, Medienkommunikation, Bildungssoziologie und Unterrichtstechnologie.

Der Haupteingang der Universität im Jahr 1980 | Foto: AAU Archiv, Peter Abuja

Das Universitätssportinstitut nahm 1982 in der Sterneckstraße sein Angebot für MitarbeiterInnen und Studierende auf, im gleichen Jahr war die Zeit reif für eine eigene Krabbelstube. Das drängende Bedürfnis nach Verbesserung der Kommunikation mit der Bevölkerung führte 1990 zur Einrichtung eines Außeninstituts im Stadtzentrum, Alter Platz 2, und die ersten Bande von überregionalen Beziehungen manifestierten sich in Partnerschaftsverträgen mit den Universitäten Ljubljana (1981) und Udine (1982).

Die 1990er | Die Verteidigung der Universität – und als Antwort die Erweiterung

Die technischen Einrichtungen der Universität sind auf dem neuesten Stand, es gibt genügend Computer, und alle Studenten haben Internetzugang.
Rektor Winfried Müller im Jahr 2000

Anfang der 1990er Jahre stand die Weiterexistenz der Klagenfurter Universität auf der Kippe. Was mit einer Reformierungsidee des Standorts Klagenfurt begonnen hatte, führte zu einer veritablen Krise mit glimpflichem Ausgang. Erhard Busek, Bundesminister für Wissenschaft und Forschung, betraute das Beratungsunternehmen Arthur D. Little mit der „Evaluierung und Weiterentwicklung der UBW Klagenfurt“ mit dem rigorosen Ergebnis: Streichung der geisteswissenschaftlichen Studien und Schwerpunktsetzung auf Wirtschaft und Informatik. Der Protest fiel heftig aus. Unterstützt von der Bevölkerung und der Landespolitik gingen die Universitätsangehörigen mit Rektor Albert Berger und Prorektor Willibald Dörfler auf die Straße. Ein Aktionskomitee mobilisierte Öffentlichkeit und Medien, eine zehnköpfige Uni-Arbeitsgruppe formulierte ein „Kärntner Konzept“. Die intensive und mühsame Abwehr machte sich bezahlt. Mit UOG-bedingter Verzögerung folgten 1993 die weitgehend ausverhandelte Umstrukturierung in zwei Fakultäten – eine für Kulturwissenschaften und eine für Wirtschaftswissenschaften und Informatik – sowie der Verzicht auf den Beinamen „für Bildungswissenschaften“. (Der damalige SPÖ-Bildungssprecher Peter Kaiser schlug vor, sie „Alpe-Adria-Universität“ [!] zu nennen.)

In den Jahren 1994 bis 1996 wird das neue Universitätsorganisationsgesetz 1993 umgesetzt, es verschaffte der Universität größeren Freiraum in der Budgetverwendung. Nach langen Anstrengungen von Klaus Amann konnte 1994 das Robert-Musil-Institut für Literaturforschung/Kärntner Literaturarchiv mit Sitz in der Bahnhofstraße 50 mit Beteiligung von Stadt und Land gegründet werden.

Protestkundgebung am 8. Oktober 1992 im Landhaushof in Klagenfurt | Foto: AAU-Archiv

Die zweite große Campuserweiterung erfolgte von 1998 bis 2000. Zur Jahrtausendwende ging der Südtrakt mit einem Auditorium Maximum für 650 Personen in Betrieb. Die Universität hatte nun über 7.000 Studierende und rund 450 MitarbeiterInnen. Die Forschungsschwerpunkte entsprachen weitgehend den Lehrfächern Bildung, Beratung und Therapie, Informatik, Medien, Sprachen und Literaturen sowie Wirtschaft und Betriebswirtschaft. Erste multidisziplinäre Clusterungen wurden für Didaktik, Identität – Raum – Geschichte, interkulturelle Studien und Weiterbildung aufgesetzt.

Die 2000er | Das UG 2002 verschafft der Universität erstmalig Autonomie, außerdem folgen ein Cognomen und das Bologna-System

Die größte Veränderung in Struktur und Organisation erlebt die Universität in den Jahren 2002 bis zum Ende des Jahrzehnts, in dem das Universitätsgesetz 2002 sukzessive in Kraft tritt. Die Universität wird zu einer „juristischen Person öffentlichen Rechts mit Vollrechtsfähigkeit“, das heißt, dass die inneren organisatorischen Strukturen sowie die Bestellung von ProfessorInnen in Selbstverwaltung geschehen können und nicht mehr vom Bundesministerium entschieden werden. Die Entscheidungsprozesse verändern sich mit dem neuen Gesetz grundlegend. Die höchste Verantwortung trägt nun der Rektor, der mit den VizerektorInnen und den Dekaninnen und Dekanen die Geschicke leitet. Der Senat bleibt, die Mitsprache des zuvor stark engagierten akademischen Mittelbaus wird eingeschränkt. Ein übergeordnetes Gremium, das aus universitätsfernen Personen zusammengesetzt ist – der Universitätsrat –, ist nun die oberste Entscheidungsinstanz.

Die Universität Klagenfurt ist zwar eine weisungsfrei gestellte Einheit, wird aber weiterhin vom Staat erhalten und von ihm finanziert, ihre Gebäude stehen im Besitz der Bundesimmobiliengesellschaft BIG. Die Budgetvergabe geschieht auf der Basis von dreijährigen Entwicklungsplänen und jährlichen Detailberichten.

Die mächtigste Aufgabe der 2010er Jahre ist jedoch die Umsetzung des dreistufigen Studiensystems (Bakk., MA, Dr.). Die ersten Bakkalaureatsstudien (später Bachelorstudien) werden schon 2003 eingerichtet. Bei den Lehramtsstudien erfolgt die Umstellung erst 2015 (BA) bzw. 2019 (MA). Mit 2009 waren alle ordentlichen Studien (mit Ausnahme des Lehramtsstudiums) entsprechend der vorgegebenen Bologna-Architektur umgestellt. Neu eingerichtet waren auch alle – nun dreijährigen – Doktoratsstudien der Naturwissenschaften, der Philosophie, der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften sowie der Technischen Wissenschaften.

Das UG 2002 fordert auch eine deutliche Profilierung der Universitäten ein. Die Universität Klagenfurt gibt sich am 2. Oktober 2004 in einer feierlichen Taufe mit adriatischem Meerwasser das Cognomen „Alpen-Adria-Universität“. Zur gleichen Zeit wird das Institut für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung mit Standorten in Klagenfurt, Graz und Wien zur dritten Fakultät erhoben.

Ortstafelaufstellung | Foto: Vincenc Gotthardt

Lange schon in Planung und durch den in unmittelbarer Nachbarschaft neu angesiedelten Lakeside Science & Technology Park bestärkt, kommt es 2007 zur Einrichtung der 4. Fakultät, jene für Technische Wissenschaften.

Der Universität mangelt es trotz des frisch bezogenen Neubaus bald wieder an Räumlichkeiten für die Lehre, was durch Anmietungen im Lakeside Park und des Neubaus des Osttrakts (2009) abgemildert wird. Das Angebot auf dem Campus erhält durch das neue Gebäude des Universitätssportinstituts USI (2008) und familienfreundliche Einrichtungen eine Attraktivierung des Standorts, besonders für zunehmend mehr internationale Studierende, Lehrende und Forschende.

Die 2010er | Ein Jahrzehnt der Renovierung und der Internationalisierung

Das augenfälligste auf dem Campus sind die von 2016 bis 2018 frisch sanierten und in jeder Hinsicht modernisierten Bauwerke aus den 1970ern. Der Zentral- und der Nordtrakt wurden nicht nur auf den neuesten Stand der Technik gebracht, sondern durch die neu geschaffene Transparenz fällt mehr Licht in die Innenräume und vermittelt ein zeitgemäßes Raumgefühl. Ein spektakulärer Neubau ist die 2019 errichtete Drohnen-Flughalle im Lakeside-District mit einer Innenhöhe von zehn Metern.

Zu den Meilensteinen im Bereich der Forschung zählen die Entwicklung von Forschungsstärkefeldern und Initiativschwerpunkten sowie die Intensivierung der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Dazu dienlich ist unter anderem das 2014 gegründete Wissenschafts- und Doktoratskolleg Karl Popper Kolleg (KPK), das nachhaltige Synergien zwischen vielversprechenden NachwuchswissenschaftlerInnen und internationalen SpitzenforscherInnen (scientists in residence) schafft. Das gesellschaftlich hoch relevante Thema „Humans in the Digital Age“ findet sich in Forschungsaktivitäten aller Fakultäten wieder. Organisatorisch bildet das Digital Age Research Center (D!ARC) den Rahmen für den Ausbau des Schwerpunkts. 2019 wird mit Elisabeth Oswald die erste Professorin an das D!ARC berufen. Die internationalen Kooperationen manifestieren sich in zahlreichen Forschungsprojekten mit Partnern in der EU und in anderen Ländern der Welt.

An der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt studieren aktuell rund 11.500 Studierende in 18 Bachelorstudien, 26 Masterstudien, 13 Lehramt Unterrichtsfächern und 5 Doktoratsstudien. Zuletzt hinzugekommen sind die englischsprachigen Masterstudien International Management, Media and Convergence Management, Games Studies and Engineering, Informatics sowie Mathematics. Die Stadt Graz, die in den Zeiten vor der Kärntner Universität traditionell den größten Teil der Studierenden aus Kärnten aufnahm, ist seit 2015 durch den Entwicklungsverbund Süd-Ost mit der Universität in Klagenfurt und den Hochschulen durch die gemeinsame Ausbildung für Sekundarstufe Allgemeinbildung wieder enger verbunden.

Foyer der Universität Klagenfurt

Oliver Vitouch, seit 2012 Rektor, gab für die Universität – ausgehend vom Leitbild „Grenzen überwinden“ – das Motto per aspera ad astra aus. Mit dem Magazin ad astra – dem Nachfolgemedium des seit 1987 existierenden Unisono – greift das Redaktionsteam der Abteilung Kommunikation nun zweimal im Jahr journalistisch mutig zu den Sternen. Diesmal mit einer Sonderausgabe zum Jubiläum.

Der hier angeführte Rückblick ist in der Jubiläumsausgabe des Universitätsmagazins ad astra erschienen. (Text: Barbara Maier)