Veranstaltungen und Vorträge Visuelle Kultur
Internationale Konferenz der Visuellen Kultur
Datum: 07.-08. November 2024
Ort: Universität Klagenfurt, Stiftungssaal
Universität Klagenfurt, Institut für Kulturanalyse. Abteilung Visuelle Kultur.
Aesthetics of digital image syntheses: Genealogies, styles, practices
The conference relates the research fileds of visual studies, art history, art science and aesthetics to artificial intelligence. Current approaches to image science and artistic research in these fields will be examined in relation to current phenomena of digital image generation by AI in popular visual culture and art. In addition to the production and the aesthetic manifestation, the reception and the situations in which images created in this way are used will also be discussed.
Hubert Sielecki: Bewegte Malerei und andere Experimente. Ein filmischer Beitrag aus der Praxis des Filmkünstlers und seiner Zusammenarbeit mit Künstler*innen
Datum: Mittwoch 10.04.2024, 18.00 Uhr
Ort: Universität Klagenfurt, N.2.35
Universität Klagenfurt, Institut für Kulturanalyse. Abteilung Visuelle Kultur.
Prof. Mag. Hubert Sielecki, geboren in Rosenbach| Podrožca, lebt in Wien, ist Filmemacher, Musiker, Performer, Zeichner, Maler und Installationskünstler. In den 1960er und 70er Jahren absolvierte er Studien an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien, sowie der Staatlichen Filmhochschule in Lodz, Polen. Er war Gründer des Studios für experimentellen Animationsfilm an der Universität für angewandte Kunst in Wien. 1985 gründete er die österreichische Sektion der ASIFA (Association internationale du film d’animation).2017 erfolgte die Verleihung des Preises der Stadt Wien für bildende Kunst. Er hat mit Größen der Malerei, Literatur, Musik und des Avantgardefilms zusammengearbeitet wie Maria Lassnig, Gerhard Rühm, Kurt Kren, Linda Christanell, Ernst Jr. Schmidt jr, Wolfgang Mitterer uvm.
Karl Sierek: Gehwege und Sehwege. Ein Beitrag zur Theoriegeschichte filmischer Bewegung
Datum: Dienstag 12.03.2024, 18.00 Uhr
Ort: Universität Klagenfurt, V.1.01
Universität Klagenfurt, Institut für Kulturanalyse. Abteilung Visuelle Kultur.
Ich möchte einen kurzen Einblick in das geben, was ich Dialogische Filmtheorie nenne. Ein Baustein dazu ist die Abhandlung Wege. Spuren und Bahnen der Bewegung im Kino. Sie versucht, Leitlinien filmischer Fortbewegung ausfindig zu machen, seien es solche, die auf der Leinwand sichtbar werden, oder solche, die Abläufe und Übergänge sichtbar machen. Diese Gehwege und Sehwege mischen sich in hybride und vitale Konstruktionen, die wir im Dialog mit den Bildern und Tönen als Filme wahrzunehmen gewohnt sind. Sie beziehen sowohl bewegte Figuren ein, als auch das, was man gewöhnlich Dekor nennt. Die Trennungen in Bewegtes und Unbewegtes, Belebtes und Unbelebtes, Weg und Ort, werden damit hinfällig. Wie der Neue Materialismus die Polarisierung zwischen Menschen und Dingen infrage stellt, so versucht diese filmtheoretische Vorgangsweise die absonderliche Opposition zwischen Subjekt und Objekt auf ihrem Terrain aufzuheben. Die Bilder, die wir im Kino sehend erzeugen, gewinnen dadurch nicht nur an Strahlkraft. Sie werden auch zu bildpolitischen Manifesten und Monumenten einer Sicht, die nicht identifiziert, sondern Alteritäten freilegt.
Wenn dann noch genug Zeit bleibt, sollen auch einige analytische Splitter dieses Vorhabens vorgeführt werden. Damit meine ich die Untersuchung kleiner Einheiten des einen oder anderen Films, die filmische Wege auf ihren Bewegungen über die Leinwand und in unsere Köpfe wie unter dem Mikroskop vergrößert und sie damit erst sichtbar macht. Wie verlaufen die Gehwege und Sehwege, also die Leitfäden der Fortbewegung und Sichtbarmachung im Detail? Vielleicht wähle ich dazu einige Minuten aus Notorious aus, oder aber etwas aus einem Film von Amos Gitay. Es kann aber auch sein, dass es Covered Wagon oder Taris wird. Man wird sehen.
Karl Sierek: Filmtheoretiker und Soziologe, lebt in Wien und Watzelsdorf. Prof. em. am Seminar für Kunstgeschichte und Filmwissenschaft der Universität Jena und wissenschaftlicher Leiter des Béla Balázs-Instituts für Laufbildforschung in Wien. Lehre und Forschung in Frankreich, China, Kanada. Jüngste Bücher: Wohin die Wege führen. Vademecum. Band 1 der Reihe ‚Wege. Spuren und Bahnen der Bewegung im Kino’. Wien: Sonderzahl, 2023. Aufbruch (und Ankunft). Band 2 der Reihe ‚Wege. Spuren und Bahnen der Bewegung im Kino’. Wien: Sonderzahl, 2023.
Dr. Johanna Schwanberg (Dom Museum Wien): Das Dom Museum Wien als gesellschaftspolitische Akteur*in an der Schnittstelle von Kunst, Geschichte und Gegenwart. Johanna Schwanberg zum Museums-und Ausstellungskonzept
Datum: Dienstag 23.01.2024, 18.00 Uhr
Ort: Universität Klagenfurt, N.1.44
Universität Klagenfurt, Institut für Kulturanalyse. Abteilung Visuelle Kultur.
Julian Blunk (Universität Graz): Louis Béroud kopiert Peter Paul Rubens – Zur Ethik des Kopierens und zur Semantik des Stils
Datum: Donnerstag 16.11.2023, 18.00 Uhr
Ort: Universität Klagenfurt, N.1.43
Universität Klagenfurt, Institut für Kulturanalyse. Abteilung Visuelle Kultur.
Im Jahre 1910 malt der belgische Maler Louis Béroud sich selbst beim Malen und nimmt damit spielerisch auch die (eigene) zeitgenössische akademische Ausbildung aufs Korn, die noch immer wesentlich aus dem Kopieren alter Meister bestand. Béroud zeigt sich beim Kopieren eines Gemäldes Peter Paul Rubens aus dessen im Louvre befindlichen Medici-Zyklus– lässt diese Alltagsszene aber ins Phantastische kippen: Das kopierte Werk tritt soeben aus seinem Rahmen heraus, auf einer tosenden Welle spülen Rubens Wassernymphen in Richtung des erschrocken zurückweichenden Kopisten. Der Vortrag möchte in einem Close Reading die ambivalenten Botschaften des wenig bekannten, aber gleichwohl hintersinnigen Gemäldes rekonstruieren und kontextualisieren. Denn dieses setzt über seinen unmittelbar augenscheinlichen und launigen Witz hinaus ein raffiniertes Vexierspiel in Gang, in dem es um Schein und Sein, Wahrnehmung und Imagination, um die Geschichtlichkeit des malerischen Stiles und nicht zuletzt um eine generelle Ethik des Kopierens geht: Schon Rubens selbst war zunächst Akteur und schließlich Gegenstand einer über Jahrhunderte fortgeschriebenen Debatte um den Sinn, den Zuschnitt und die Legitimität des Kopierens. Kommt Bérouds Rubens-Gemälde zu gespenstischem Leben, um seinem Kopisten das Handwerk zu legen?
Julian Blunk: Studium der Kunstgeschichte und der Film- und Fernsehwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum, 2003–2006 Stipendiat des Internationalen Graduiertenkollegs 625 «Institutionelle Ordnungen, Schrift und Symbole / Ordres institutionnels, écrit et symboles» der Technischen Universität Dresden und der École Pratique des Hautes Études Paris, 2008 Promotion mit der Arbeit Das Taktieren mit den Toten. Die französischen Königsgrabmäler in der Frühen Neuzeit. 2008–2016 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kunstwissenschaft und Ästhetik an der Universität der Künste Berlin, 2016–2020 wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Kolleg-Forschergruppe BildEvidenz an der Freien Universität zu Berlin. Ebendort Vertretung von Prof. Dr. Peter Geimer im SoSe 2021. Mitarbeit im Parvenue-Projekt des BMBF, Habilitation mit der Arbeit StilSpuk. Zu den Gespenstern des Historismus an der FU Berlin 2022. Seit 2018 Redakteur der kritischen berichte, seit 2022 Professor für die Kunstgeschichte des 18.–20. Jahrhunderts an der Karl-Franzens-Universität Graz.
Get together
Datum: Mittwoch 08.11.2023, 16.00 Uhr
Ort: Universität Klagenfurt, N.1.45 (Bibliothek Germanistik)
Universität Klagenfurt, Institut für Kulturanalyse. Abteilung Visuelle Kultur.
Die Abteilung Visuelle Kultur lädt zum Kennenlernen und Info-Austausch ein und freut sich über Ihr/Euer Kommen.
Filmvorführung – Podiumsdiskussion – Sektempfang des Kurzfilmes „Maria von Herbert“
Datum: Mittwoch 12.10.2023, 18.00 Uhr
Ort: Universität Klagenfurt, LV-Lounge (Bibliothek, Lesesaal 1)
Universität Klagenfurt, Institut für Kulturanalyse. Abteilung Visuelle Kultur.
Philipp Zitzlsperger (Universität Innsbruck): Queer? Das Enigma des teuersten „Salvator Mundi“ von Leonardo da Vinci
Donnerstag 01.06.2023 | 18.00 Uhr | HS3
Workshop „Universal Images in Post-Universalist Times“
Date: Thursday 12. 1. 2023 1 p.m. to Saturday 14. 1. 12 a.m.
Location: Klagenfurt University, O.0.01 Stiftungssaal
Klagenfurt University, Institute for Cultural Analysis. Department of Visual Culture.
The universal does not have an easy standing in our times. It is deconstructed, accused of legitimising forms of power and domination of various kinds and of imposing a view by force, as it were. Many want nothing to do with the universal. The particular, even the singular, is placed in the foreground or even celebrated.
But is the universal so easy to shake off and get rid of? It has to do with world-views, values and attitudes as well as with questions and a search for meaning and attitude. We need it to address the widest possible circle, “all”, to which one can count oneself. In this respect, the universal is indispensable for creating a public sphere and cannot simply be put aside.
In order to appear in public, the universal needs language and rhetoric, but also performance and visual presence. The starting thesis of the workshop is that universalisation as a practice consists also of images being produced, made public, but in the process being subjected to symbolisation and iconisation. In this form, they are exposed to an audience, with what is given to be seen is calculated as being related by the audience to a wider reservoir of symbols, signs and pictorial motifs, and at the same time being given new meaning through modification.
In the current media and art landscapes, which are characterised by diverse appropriation practices as well as by the proliferation of forms of protest characterised by the media alliance internet-live-appearance-mobile phone, tensions and conflicts in connection with the universalisation of images occur frequently and pronouncedly. For one thing, the agents who universalise images from their specific position are now multiplying. On the other hand, since the 1980s and in connection with new social movements, gender and queer studies, postcolonialism and decolonisation as well as deconstructive positions in the humanities and social sciences as a whole, universals have strongly been questioned and, if so, then only to be taken up further in deconstructed form. Accordingly, this workshop will bring together the question of images with a reformulation of the question of the universal. A further aim of the workshop is to address questions of appropriation, cultural transfer, intermediality and the negotiation of difference in connection with the problematic of the symbolisation/universal dimension of images.
Due to the complexity of this question and its location at the interface of various different disciplines, an interdisciplinary workshop with representatives from visual culture studies, cultural sociology, history and cultural philosophy seems to be appropriate for its clarification.
In this context, the workshop will discuss
– To what extent and in what forms are values and attitudes of a universal nature expressed pictorially today?
– To what extent do the ways in which images communicate universal appeal in the present differ from earlier ways of an aesthetic relationality of images?
– To what extent does a mediation beyond the particular and singular take place?
– Are there different ways of understanding the universal? How does the universal differ from the universalistic?
– How does this affect the images themselves? To what extent are images, when they deal with the universal, iconic images? What role do transmedia transmissions and processes play?
– How can images lend presence to a call to ask existential, critical and/or meaning-related questions in relation to our relationship to the world?
Concept: © Anna Schober
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Workshop: Universelle Bilder in post-universalistischen Zeiten
Datum: Donnerstag 12. 1. 2023 13 Uhr bis Samstag 14. 1. 12 Uhr
Ort: Universität Klagenfurt, O.0.01 Stiftungssaal
Universität Klagenfurt, Institut für Kulturanalyse. Abteilung Visuelle Kultur.
Das Universelle hat in unserer Gegenwart keinen leichten Stand. Es wird dekonstruiert, bezichtigt Macht- und Herrschaftsformen unterschiedlicher Art zu legitimieren und eine Sichtweise gleichsam mit Gewalt aufzulegen. Viele wollen mit dem Universellen nichts zu tun haben. Das Partikulare, ja das Singulare wird in den Vordergrund gestellt oder gar zelebriert.
Aber ist das Universelle so leicht abzuschütteln und loszuwerden? Es hat mit Weltsichten, Werten und Haltungen zu tun wie mit Fragen und einem Suchen nach Sinn und Haltung. Wir benötigen es, um einen möglichst großen Kreis, „alle“, anzusprechen, zu dem man sich selbst dazu zählen kann. Insofern ist das Universelle unabdingbar für das Herstellen von Öffentlichkeit und kann nicht einfach ad acta gelegt werden.
Um in der Öffentlichkeit zu erscheinen, benötigt das Universelle Sprache und Rhetorik, aber auch Aufführung und bildhafte Präsenz. Ausgangsthese des Workshops ist, dass Universalisierung als Praxis unter anderem darin besteht, dass Bilder hergestellt, öffentlich gemacht und dabei einem Symbolisieren und Ikonisieren unterzogen werden. In dieser Form werden sie einem Publikum ausgesetzt, wobei das Zu-Sehen-Gegebene so kalkuliert wird, dass es vom Publikum mit einem breiteren Reservoir an Symbolen, Zeichen und Bildmotiven in Beziehung gebracht und gleichzeitig durch Modifikation mit neuer Bedeutung belegt werden kann.
In den gegenwärtigen Medien- und Kunst-Landschaften, die von vielfältigen Aneignungspraktiken sowie von der Verbreitung von Protestformen die vom Medienverbund Internet-Lifeauftritt-Handy geprägt sind, treten Spannungen und Konflikte in Zusammenhang mit der Universalisierung von Bildern häufig und prononciert auf. Denn zum einen vervielfältigen sich heute die Agentinnen und Agenten, die Bilder von ihrer spezifischen Position aus universalisieren. Zum anderen werden seit den 1980er Jahren und in Zusammenhang mit neuen sozialen Bewegungen, Gender und Queer-Studies, Postkolonialismus und Dekolonisierung sowie dekonstruktiven Positionen in den Human- und Sozialwissenschaften insgesamt Universalismen nachdrücklich in Frage gestellt und wenn dann nur in dekonstruierter Form weiter aufgegriffen. Dementsprechend wird im Workshop die Frage nach Bildern mit einer Neuformulierung der Frage nach dem Universellen zusammengebracht. Ein weiters Ziel des Workshops sind Fragen der Aneignung, des Kulturtransfers, der Intermedialität und der Verhandlung von Differenz in Zusammenhang mit der Problematik der Symbolisierung/ universellen Dimension von Bildern.
Aufgrund der Komplexität dieser Frage und ihrer Situierung an der Schnittstelle verschiedener Disziplinen scheint zu ihrer Klärung ein interdisziplinärer Workshop, an dem Vertreterinnen und Vertreter der Bildwissenschaften, der Kultursoziologie, der Geschichte und der Kulturphilosophie teilnehmen, zielführend.
Der Workshop diskutiert in dem Zusammenhang
- Inwiefern und in welchen Formen werden heute Werte und Haltungen universeller Art bildhaft zum Ausdruck gebracht?
- Inwieweit unterscheiden sich die Arten und Weisen wie Bilder in der Gegenwart universelle Ansprache kommunizieren von früheren Weisen der ästhetischen Relationalität von Bildern?
- Inwieweit findet dabei eine über das Partikulare und Singulare hinausgehende Mediation statt?
- Gibt es unterschiedliche Weisen das Universelle zu verstehen? Wie unterscheidet sich das Universelle vom Universalistischen?
- Wie wirkt sich dies auf die Bilder selbst aus? Inwiefern sind Bilder, wenn sie mit dem Universellen zu tun haben, ikonische Bilder? Welche Rolle spielen dabei transmediale Übertragungen und Prozesse?
- Wie können Bilder einer Aufforderung, existentielle, kritische und/oder sinnbezogene Fragen in Bezug auf unser Weltverhältnis zu stellen, Präsenz verleihen?
Konzept: © Anna Schober
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