Projekt #NoFakeFacts! stärkt Medienkompetenz von Jugendlichen in Zeiten von Desinformation

Mit dem Projekt #NoFakeFacts! startet ein neues Projekt der Initiative Sparkling Science 2.0, das Jugendliche fit im Umgang mit digitalen Informationen und Quellen machen soll. Ziel ist es, junge Menschen zu befähigen, Falschinformationen zu erkennen, kritisch zu hinterfragen und selbst verantwortungsvoll mit digitalen Inhalten umzugehen. Damit werden nicht nur Medien- und Informationskompetenz gestärkt, sondern auch das Wissenschafts- und Demokratieverständnis Heranwachsender gefördert.

In einer Zeit, in der Informationen in Sekundenschnelle verbreitet werden und jede:r Inhalte publizieren kann, wird Medien- und Informationskompetenz zur zentralen demokratischen Schlüsselqualifikation. Klassische Gatekeeper wie Redaktionen verlieren an Einfluss, während Social Media zur wichtigsten Sozialisationsinstanz für Jugendliche geworden sind – über 90 Prozent der österreichischen Jugendlichen nutzen sie täglich. Damit steigt auch das Risiko, mit populistischen, extremistischen oder verschwörungsideologischen Inhalten in Kontakt zu kommen. „Dadurch, dass sich Jugendliche noch in der Entwicklungsphase befinden und entsprechend beeinflussbar sind, besteht hier dringender Handlungsbedarf“, stellt Christina Seeger, Projektleiterin und Professorin am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Klagenfurt fest. Sie betont weiter: „Trotz der hohen Relevanz der Thematik mangelt es uns nach wie vor an wissenschaftlichen Erkenntnissen dazu, wie Jugendliche Informationen und Quellen wahrnehmen, wie sie Fakt von Fiktion trennen und welchen Stellenwert sie der Wissenschaft einräumen. Auch fehlt es uns an entsprechenden altersgerechten Bildungsmaterialien, die mit wenig Zeitressourcen eingesetzt werden können.“ Das möchte sie gemeinsam mit ihrem Team bestehend aus der Post-Doc-Forscherin Selina Noetzel und der Doktorandin Chiara Tabakan ändern.

Das Projekt „NoFakeFacts! setzt hier an, wie Christina Seeger ausführt: „Durch die Verzahnung von Wissenschaft, politischer Bildungsarbeit und Schulunterricht wollen wir fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse und darauf aufbauend altersgerechte Unterrichtsmaterialien zum Thema entwickeln.“ Ins Projekt involviert sind Schüler:innen im Alter von 14 bis 18 Jahren aus den Projektklassen der vier Partnerschulen österreichweit, die an den Schulworkshops teilnehmen, sowie weiteren  Schüler:innen der „Kontroll“-Klassen, die an der Längschnittbefragung teilnehmen. Darüber hinaus sind rund 150 Lehrkräfte bzw. Multiplikator:innen der Jugendbildung befasst, die mit Schüler:innen in diesem Alter arbeiten. Weitere Disseminationsmaßnahmen sollen für eine weitere Verbreitung sorgen.

Die Projektstruktur folgt vier Phasen: In einem ersten Schritt sollen sich die Jugendlichen kritisch mit dem Thema auseinandersetzen. Danach führen die Jugendlichen eigene empirische Untersuchungen durch. Die gewonnenen Erkenntnisse werden dann von den Schüler:innen in kreative Lehrmaterialien überführt. Schließlich werden Multiplikator:innen die Ergebnisse in die Breite der Bildungslandschaft tragen.

#NoFakeFacts! hat kürzlich gestartet und wird in Kooperation von der Universität Klagenfurt und „Sapere Aude. Demokratie vermitteln“ durchgeführt. Gefördert wird das Projekt durch „Sparkling Science 2.0“.