Versorgungssicherheit mit wichtigen Gütern unterstützen

Anpassungsfähige und ausfallsichere Versorgungsketten, sogenannte agile und resiliente Supply Chains, sind in Krisenzeiten geforderter denn je. Forscherinnen und Forscher der Universität Klagenfurt wollen nun gemeinsam mit Kolleg*innen der Universität Salzburg mit Algorithmen dabei unterstützen, dass wir auch in diesen Wochen und Monaten hinreichend mit Waren des täglichen Bedarfs versorgt sind.

Unterbrechungen und Störungen von Lieferketten sind nichts Unübliches. Gerade in Krisenzeiten treten sie aber typischerweise verstärkt und geballt auf, wie Margaretha Gansterer, Professorin am Institut für Produktions-, Energie- und Umweltmanagement erklärt: „Beispiele sind Lieferengpässe bei Komponenten aus China, Verzögerungen bei grenzüberschreitendem Güterverkehr, Einreiseverbote oder krankheitsbedingte Ausfälle von Personal.“ Sie will nun gemeinsam mit Philipp Hungerländer, assoziierter Professor am Institut für Mathematik, dabei unterstützen, dass es hierzulande in der aktuellen Situation zu möglichst wenigen Schwierigkeiten kommt. Philipp Hungerländer erläutert dazu: „Wir können Algorithmen entwickeln, die dabei unterstützen zu erkennen, wann bei einzelnen Produkten eine Knappheit entstehen könnte – sei es durch ein Problem bei der Fertigung oder Lieferung, oder aber auch durch eine sprunghaft angestiegene Nachfrage.“ Mit Hilfe solcher Methoden könne es gelingen, aus vergangenen Beobachtungen (historischen Daten) zu lernen und auch in einem dynamischen Umfeld gute Entscheidungen zu treffen.

Basis für alle Überlegungen sei, so Gansterer, eine Forcierung der Kollaborationen: „Trotz Konkurrenzsituationen oder Hemmungen bei der Datenfreigabe ist es aktuell wichtig, dass alle Akteurinnen und Akteure zusammenarbeiten, um gemeinsam auch möglichst agil und flexibel sein zu können.“

Als problematisch werten sowohl Gansterer als auch Hungerländer die Hamsterkäufe: „Derzeit gelten viele einschränkende Maßnahmen, um die Gesundheit der Gemeinschaft zu schützen. Ähnlich ist es auch bei den Hamsterkäufen: Aus individueller Sicht ist die Sorge vor Knappheit zwar nachvollziehbar, aber mit Blick auf die Gemeinschaft erzeugen die Hamsterkäufe für uns Probleme. Tatsächliche Bedarfe werden verzerrt und entlang der Wertschöpfungskette kommt es zu sich aufschaukelnden fehlerhaften Prognosen.“