Schüler*innenbefragung zu Fremdsprachenunterricht: Spanisch favorisiert, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch hoch im Kurs
Magdalena Kaltseis und Ursula Doleschal, die beide am Institut für Slawistik der Universität Klagenfurt forschen und lehren, geben in ihrem Artikel interessante Einblicke in die Sprachpräferenzen von Kärntner Schüler*innen. Der Artikel basiert auf einer Befragung, die an fünf Kärntner Schulen durchgeführt wurde, um zu eruieren, welche Sprachen junge Menschen besonders gerne lernen würden.
„Jede zusätzliche Sprache ist ein Gewinn“, so ein Direktor, der an der Studie von Magdalena Kaltseis und Ursula Doleschal teilgenommen hat. Das Forschungsteam, zu dem auch Sandra Husanović und Joulia Köstenbaumer gehörten, hat in einem ersten Schritt Schulleiter*innen in Kärnten danach gefragt, welche Sprachangebote für Schüler*innen der Sekundarstufe besonders interessant sein könnten. Rund 35 Prozent der Schulleiter*innen haben teilgenommen. Dabei haben exakt ein Drittel der Direktor*innen angegeben, dass sie die Möglichkeit einer Erweiterung des Fremdsprachenangebots an ihrer Schule um die Sprachen Russisch und Bosnisch/Kroatisch/Serbisch (B/K/S) begrüßen würden.
In einem nächsten Schritt haben die Studienautor*innen die Schüler*innen dieser Schulen im Speziellen befragt. Insgesamt haben 475 Schüler*innen der Sekundarstufe I und 338 Schüler*innen der Sekundarstufe II an der Fragebogenerhebung teilgenommen. Im Fokus stand dabei insbesondere die Frage, welche zusätzliche Fremdsprache abseits von Englisch gelernt werden sollte. Untersucht wurde dabei auch das Interesse an den Muttersprachen der Mitschüler*innen.
Die Ergebnisse zeigen, dass derzeit Spanisch die favorisierte Fremdsprache vieler Schüler*innen ist, wohingegen der Stellenwert von Französisch deutlich abgenommen hat. „Außerdem demonstriert die Studie das Interesse der Schüler*innen an einem Fremdsprachenunterricht in slawischen Sprachen, allen voran an Bosnisch/Kroatisch/Serbisch. Das Resultat der Erhebung weist darauf hin, dass für B/K/S sowohl in der Sekundarstufe I als auch in der Sekundarstufe II neben Italienisch und Slowenisch Sprachunterricht an Kärntner Schulen angeboten werden sollte. Zudem wird B/K/S am häufigsten genannt, wenn es um die Sprache der Mitschüler*innen geht, die die Schüler*innen gerne erlernen würden“, fassen Magdalena Kaltseis und Ursula Doleschal die Erkenntnisse zusammen.
Die Studie wurde open access in der Online-Zeitschrift colloquium new philologies veröffentlicht: Präferenzen, Interesse(n) und Gründe von SchülerInnen für das Erlernen von (Fremd-)Sprachen | Colloquium: New Philologies (aau.at)