Wer sind die USA, und wie viele? Tagung beschäftigt sich mit den „Versionen von Amerika“

Die Vorstellungen von den Vereinigten Staaten sind pluralistisch; insbesondere in den heutigen USA, in denen tiefe gesellschaftliche Gräben aufgerissen sind und die von einem noch nie dagewesenen Gefühl der Unsicherheit und Instabilität geprägt sind. Mit diesen „Versionen von Amerika“ beschäftigen sich Wissenschaftler:innen bei der 50. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Amerikastudien/Austrian Association for American Studies (AAAS), die von 20. bis 22. Oktober 2023 an der Universität Klagenfurt stattfindet.

„Die USA waren schon immer vielgestaltig; es gab also immer schon ‚Versionen von Amerika‘. Wir wollen diesen Versionen, verstanden als kulturelle Praktiken der Imagination und Spekulation, auf den Grund gehen. Das Material dafür liefern uns verschiedenste Genres aus Literatur und Medien aber auch transnationale Perspektiven auf die USA“, so Matthias Klestil (Institut für Anglistik und Amerikanistik), der die Tagung in Klagenfurt gemeinsam mit Marijana Mikić organisiert. Dabei soll sich auch ein Blick in die Vergangenheit lohnen: Welche Versionen von Amerika sind historisch entstanden, wann, wo und warum?

Relevant ist für die Organisator:innen auch der Umgang mit dem Wesen der Versionalität, wie Matthias Klestil weiter ausführt: „Wie schaffen oder zelebrieren einige dieser Versionen ein Bewusstsein für ihren Status als Version, während andere ihre Versionalität verschleiern, indem sie für sich beanspruchen, die Norm zu sein? Welches politische Potenzial birgt das Denken in Versionen und wie kann ein solches Denken neue Formen des Widerstands und der Resilienz hervorbringen?“

Diesen und weiteren Fragestellungen werden Wissenschaftler:innen im Rahmen der 50. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Amerikastudien nachgehen. Neben drei Keynotes von James J. Donahue (The State University of New York at Potsdam), Mahshid Mayar (University of Mannheim) und Sylvia Mayer (University of Bayreuth) gibt es knapp 60 Beiträge von rund 80 Teilnehmer:innen.

Zentraler Teil der Tagung ist das Conference Opening am Freitag, 20. Oktober 2023, um 15:30 Uhr (HS B). Zum festlichen Auftakt zur Jubiläumstagung werden u.a. Vertreter:innen der US Botschaft Wien und von Fulbright Austria sprechen, auch wird im Rahmen des Conference Openings der Fulbright Prize in American Studies – der in diesem Fall ebenfalls sein 20-jähriges Jubiläum feiert – verliehen.