Mario Lautischer | Foto: Elisabeth Mogy

Slawistik studieren: Nicht nur die Nähe zu Slowenien und Kroatien ist ein Vorteil

Seine Begeisterung für die russische Sprache hat sich schon in seiner Kindheit gezeigt, heute studiert Mario Lautischer Slawistik an der Universität Klagenfurt. Warum die Universität Klagenfurt für dieses Studium ideal ist und was er Studienanfängerinnen und –anfängern mitgeben möchte, erzählt er uns im Interview.

Wieso hast du dich für Slawistik entschieden?
Die russische Sprache und Kultur haben mich aber immer fasziniert und von klein auf begleitet. Ob in Dokumentationen oder Filmen, egal wo ich mit der Sprache in Berührung gekommen bin, ich war sicher: ich möchte Russisch lernen! Zunächst habe ich es im Selbststudium versucht, bin aber schnell davon abgekommen. Um wirklich in eine Sprache und Kultur einzutauchen, braucht es, meiner Ansicht nach, ein Studium. Sobald klar war, dass ich Slawistik studieren möchte, war die Entscheidung an die Uni Klagenfurt zu gehen schnell getroffen.

Warum das?
Es gefällt mir an einer kleinen Universität zu studieren. Lehrveranstaltungen werden in kleineren Gruppen gehalten, der Unterricht wird dadurch interaktiver. Die Lehrveranstaltungsleiterinnen und –leiter können auf jeden näher und individuell eingehen. Vor allem in Proseminaren und bei dem Verfassen von Abschlussarbeiten ist das ein immenser Vorteil.

Hast du Lieblingsfächer?
Das ist schwer zu sagen, müsste ich wählen würde ich sagen: die Sprachkurse Russisch und BKS (Bosnisch/Kroatisch/Serbisch). Neben diesen Fächern gefällt mir die Tatsache, dass man über sich hinauswächst. Herausforderungen zu meistern, sei es allein, gemeinsam oder in Zusammenarbeit mit Professorinnen und Professoren, macht für mich ein Studium aus.

Gute Betreuungsverhältnisse scheinen dir wichtig zu sein.
Absolut! Aber auch die Nähe zu Slowenien und Kroatien ist ein Vorteil. So kann man die Sprachen wirklich gut lernen. Wer noch weiter weg möchte, hat gute Chancen einen Platz an einer der vielen Partneruniversitäten zu erhalten. Wenn man beispielsweise ein Auslandsemester in Russland machen möchte oder eine Sommerschule besuchen will, hat man gute Karten!

Hat sich dein Blick auf die Welt durch das Studium verändert?
Ja. Man beschäftigt sich im Slawistikstudium ja nicht nur mit den gesprochenen Sprachen, sondern auch mit der Literatur und Kultur der jeweiligen Länder. Was schon in der Theorie interessant ist, wird im Auslandsemester richtig spannend. Das Land, die Kultur und die Menschen zu erleben und die praktischen Erlebnisse und Eindrücke mit dem Gelernten in abzugleichen, hat mir sehr gut gefallen.

Gibt es eine lustige Anekdote, an die du dich erinnern kannst?
Ich habe eine Austauschstudentin aus Omsk kennengelernt und sie gefragt, wie sie ausgerechnet auf Klagenfurt kam, der deutschsprachige Raum ist doch sehr groß. Sie meinte nur: Eine Empfehlung! Ihre Freundin hat erwähnt wie schnell man Leute kennenlernt, wie nett die Lehrenden sind und wie angenehm die Atmosphäre hier ist. Es stellte sich heraus: ich kannte ihre Freundin! Das hat nicht nur zu dem gepasst, was ihre Freundin schon angekündigt hat, es war auch ein Beispiel dafür, wie klein die (slawische) Welt ist.

Weiß deine Familie womit du dich im Studium beschäftigst?
Meine Familie, Freunde und Freundinnen konnten mit dem Begriff „Slawistik“ recht wenig anfangen. Die meisten dachten, ich studiere Russisch. Sie staunen meist, wenn ich erkläre, dass ich zwei slawische Sprachen lerne inklusive allem, was dazugehört. Kultur, Literatur und die Entstehung und Entwicklung der jeweiligen Sprachen.

Worauf freust du dich, wenn du an die Uni kommst?
Am meisten freue ich mich darauf, Zeit mit den anderen Studierenden zu verbringen, mich auszutauschen oder gemeinsam zu lernen. Denn aus den anfänglichen Studienkollegen/-innen sind über die Jahre Freundinnen und Freunde geworden.

Was wäre ein wichtiger Tipp für alle, die erst zum Studieren beginnen?
Wer Sprachen studieren will sollte wissen worauf er sich einlässt. Es ist kein Sprachkurs, sondern ein zeitintensives, kulturwissenschaftliches Studium. Slawistik ist nicht immer leicht, aber genau das macht es auch so interessant.

Wo siehst du dich in 10 Jahren? In welchem Feld willst du beruflich tätig sein?
Mein Traum wäre es als Übersetzer zu arbeiten – vorzugsweise Russisch-Deutsch/Deutsch-Russisch. Ich versteife mich aber nicht darauf und bin gespannt, welche Möglichkeiten sich nach dem Masterstudium noch ergeben werden.

Wort-Rap:

Mein großartigstes LV Erlebnis… als ich als Tutor eine LV halten durfte
Meine Uni ist… einzigartig
Mein Studi-Leben geht nicht ohne… Disziplin und Geld
Mich inspirieren… meine Studienkolleg*innen
Mein Studium in 3 Worten… zeitintensiv, schwierig, total interessant