Klagenfurter Robotikforschung auf internationalem Erfolgskurs: Karl Popper Doktorats- und Wissenschafts-Kolleg zu Vernetzten Autonomen Drohnen begeht Abschluss mit einer Demonstration im Süden Klagenfurts

Mit insgesamt 9 Beiträgen bei der heurigen ICRA, einer der Flagship-Konferenzen im Bereich der Robotik, ist die Universität Klagenfurt in die Liga der wichtigsten Robotik-Hubs der Welt aufgestiegen. Dazu beigetragen haben auch die Nachwuchswissenschaftler*innen des Karl Popper Doktorats- und Wissenschafts-Kollegs „Networked Autonomous Aerial Vehicles (NAV)“, das dieser Tage seinen Abschluss mit einer Drohnenflugdemonstration in Klagenfurt begeht.

Im Oktober 2017 hat die Universität Klagenfurt das Karl Popper Doktorat- und Wissenschafts-Kolleg „Networked Autonomous Aerial Vehicles (NAV)“ gestartet; nun wird es nach rund vier Jahren abgeschlossen. Stephan Weiss, der als Sprecher des Kollegs fungiert, blickt auf eine Erfolgsgeschichte zurück: „Gemeinsam mit unseren Nachwuchswissenschaftler*innen ist es uns gelungen, die internationale Sichtbarkeit in der Robotikforschung signifikant auszubauen.“ In diesem Sommer werden mit Agata Barciś, Michał Barciś, Roland Jung und Petra Maždin vier Doktorand*innen an den Themen Informationsverteilung, dezentralisierte Synchronisierung und Koordinierung, kollaborative Zustandsschätzung ihre Dissertationen abschließen.

Insgesamt sind an der Universität Klagenfurt mehr als 20 Forscher*innen im Bereich Networked Autonomous Aerial Vehicles tätig. Die Forschung wird hauptsächlich von den vier Forschungsgruppen Mobile Systems (Christian Bettstetter), Multimedia Communication (Hermann Hellwagner), Pervasive Computing (Bernhard Rinner) und Control of Networked Systems (Stephan Weiss, Jan Steinbrener) getragen. Im Fokus stehen vor allem „fliegende Roboter“ in Form von Drohnen. „Wir forschen hier an verschiedenen Problemfeldern: Wie können Drohnen miteinander kommunizieren? Wie können sie Aufgaben für eine gemeinsame Mission verteilen? Wie können sie als Schwarm agieren und ihr Verhalten synchronisieren? Wie können sie ihren eigenen Zustand am besten einschätzen?“, erklärt Stephan Weiss.

Besondere Aufmerksamkeit erreichten die Forscher*innen der Universität Klagenfurt bei der diesjährigen IEEE International Conference on Robotics and Automation (ICRA), die als eine der wichtigsten internationalen Tagungen im Bereich der Robotik gilt. Wissenschaftler*innen der Universität Klagenfurt waren mit neun Publikationen vertreten. Insgesamt hat das Karl Popper Kolleg NAV über 25 Publikationen innerhalb von 4 Jahren fertiggestellt.

Der Abschluss des Karl Popper Kollegs NAV fand am 13. Juli 2021 mit einer Flugdemonstration am Modelflugplatz des I-MFG Wörthersee in Klagenfurt statt. Dort wurde mit vier Drohnen eine Mission durchgeführt – von der Aufgabenverteilung, Koalitionsbildung, Kollisionsvermeidung, optimierten Informationsverteilung, den Konstellationen für eine synchronisierte Bilderfassung bis hin zur Generierung eines 3D-Modells der erfassten Objekte.

Die Angebote und Entwicklungsmöglichkeiten für junge Forscher*innen in der Robotik bleiben in Klagenfurt weiter attraktiv: Nach dem Bachelorstudium „Informationstechnik“ können Studierende das englischsprachige Masterstudium „Information and Communcations Engineering: Studienzweig Autonomous Systems and Robotics“ belegen. Durch die zahlreichen Drittmittelprojekte, die auch in Kooperation mit Industriepartnern durchgeführt werden, gibt es für interessierte Doktorand*innen gute Chancen, direkt in die Forschung einzusteigen.

Drohnendemonstration auf einem kleinen Flugfeld

Drohnendemonstration | Foto: KK

Karl-Popper-Kolleg NAV

Michał Barciś, Petra Madžin, Agata Barciś, Roland Jung (vorne, v.l.n.r.) sowie Bernhard Rinner, Stephan Weiss und Hermann Hellwagner (hinten, v.l.n.r.) | Foto: KK