Einblick in die Lehre… 3 Fragen an Michael Wiegand

Das verbindende Glied zwischen Sprachwissenschaft und Informatik ist die Computerlinguistik. Aber was bedeutet Sprache in diesem Kontext und was sind die Herausforderungen und Chancen?

Können Sie uns etwas Näheres zu Ihrer LV „Einführung in die Computerlinguistik“ erzählen? Worum geht es dabei genau?

Die Computerlinguistik beschäftigt sich mit der strukturellen Beschreibung natürlicher Sprache, mit dem Ziel, daraus Blaupausen für Computerprogramme zu entwickeln, die in der Lage sind, bestimmte Facetten von Sprache, wie z.B. Morphologie oder Syntax, automatisch zu erkennen bzw. zu verarbeiten. Diese Disziplin verbindet also Sprachwissenschaft mit Informatik.

Was wollen Sie Ihren Studierenden mitgeben?

Den Studierenden soll ein grober Überblick über computerlinguistische Methoden und deren Anwendungsbezüge gegeben werden. Darüber hinaus schauen wir uns die unterschiedlichsten Formen von Mehrdeutigkeiten in natürlicher Sprache an. Mehrdeutigkeiten stellen eine große Herausforderung für die Formalisierung von Sprache dar.

Warum ist Ihre LV gerade jetzt wichtig? 

Die Anzahl verfügbarer Apps, die computerlinguistische Algorithmen verwenden, hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Virtuelle Assistent*innen (z.B. Alexa und Siri) sowie Programme zur maschinellen Übersetzung (z.B. GoogleTranslate) sind nur einige prominente Beispiele. Im Zuge der Digitalisierung ist es sinnvoll, sich mit solchen sprachverarbeitenden Programmen genauer auseinanderzusetzen, um ein Gespür dafür zu bekommen, was Computer heutzutage leisten können und was nicht.

Zur Person

Michael Wiegang forscht und lehrt an der Universität Klagenfurt am Digital Age Research Center (D!ARC). Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Computerlinguistik. 2011 promovierte er an der Universität Saarland zu „Hybrid Approaches for Sentiment Analysis“.


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