Rechenleistung kommt näher ans Endgerät: Kooperation zwischen Universität Klagenfurt und Ericsson Austria zu Edge Computing

Immer mehr Devices senden, empfangen und verarbeiten Daten über verschiedene Industriesegmente hinaus: Damit beispielsweise in Zukunft etwa Autos schnell und unmittelbar miteinander und mit der Straßeninfrastruktur kommunizieren können, braucht es Edge Computing sowie die Infrastruktur der neuen Mobilfunktechnologie 5G. Weltweit läuft die Forschung dazu auf Hochtouren. In Österreich kooperieren nun Ericsson Austria und die Universität Klagenfurt, um Bewusstsein für die Bedeutung der Zukunftstechnologie zu schaffen und zu deren Erfolg beizutragen.

Stellen wir uns beispielsweise zwei selbstfahrende Autos vor, die zu einem Unfall nach der nächsten Kurve kommunizieren wollen, dann wird klar: Die Information ist kurzfristig und nur lokal relevant. Es macht daher keinen Sinn, die entsprechenden Daten zu einem weit entfernten Server zu schicken, weil man damit Energieverschwendung und eine hohe Übertragungszeit in Kauf nehmen würde. Ideal wäre die Verarbeitung der Information in der so genannten Edge: Sie sieht einen näher gelegenen Server vor, der diese Information schneller und nur lokal verarbeitet.

Edge Computing gewinnt zunehmend an Bedeutung durch die neue Mobilfunktechnologie 5G, die derzeit im Aufbau ist und die eine wesentlich schnellere Übertragung und lokale Verarbeitung von Daten ermöglicht. Weltweit investieren Forscher*innen in Industrieunternehmen und im akademischen Umfeld viel Energie in die Entwicklung innovativer Technologien, die die Rechenleistung möglichst nah an das Endgerät bringen soll.

„Edge Computing eignet sich für Anwendungsfälle mit hohen Anforderungen an Skalierbarkeit, Sicherheit, Verfügbarkeit, geringe Latenzzeiten und Bandbreite. Bereits 2023 werden 25 Prozent aller 5G-Anwendungsfälle auf Edge Computing angewiesen sein, wie unsere umfangreichen Studien zeigen. Die Mobilfunknetzbetreiber befinden sich in einer hervorragenden Position, um diese Chance zu nutzen. In einem ersten Schritt ist der Einsatz von Edge Computing in Verbindung mit privaten Netzwerken auf dem Gelände des Industrieunternehmens am erfolgsversprechendsten. Laut einer von Qualcomm Technologies Inc, Ericsson und Analysys Mason gemeinsam durchgeführten Studie belauft sich der potenzielle wirtschaftliche Nutzen von 5G in Österreich auf mehr als 10 Milliarden Euro, vor allem in den Bereichen intelligente Produktion und Logistik sowie Landwirtschaft und Fixed Wireless Access“, so Alexander Sysoev, Managing Director von Ericsson Austria. Ericsson Austria arbeitet seit dem Frühjahr 2021 mit dem Institut für Informationstechnologie an der Universität Klagenfurt zusammen, wo man über umfassende Erfahrungen in Edge und Cloud Computing verfügt.

Institutsvorstand Hermann Hellwagner führt dazu aus: „Wir stehen noch vor zahlreichen Herausforderungen, bis Edge Computing tatsächlich in der Breite ausgerollt werden kann. Derzeit wird sehr viel entwickelt, es gibt aber beispielsweise noch zu wenig Standardisierung, die anbieterübergreifende Services ermöglichen würde.“ Die Zusammenarbeit mit Ericsson Austria ermöglicht den Forschungsgruppen des Instituts und der Fakultät für Technische Wissenschaften, aber auch vielen Studierenden, industrienahe zur Zukunftstechnologie beizutragen. Die Forscher*innen an der Universität Klagenfurt gelten als führend in der Entwicklung von (Multimedia-)Kommunikationstechnologien.

Mit der Kooperation möchte man nun Expertise aus der universitären und industriellen Forschung bündeln. Eine Reihe von Tech Talks, in denen sich Expert*innen austauschen, hat bereits begonnen und ist weiter geplant. Außerdem bietet Ericsson Austria Studierenden der Universität Klagenfurt Praktika in ihrem Unternehmen und schreibt Bachelor- und Masterarbeiten zu Themen von gemeinsamem Interesse aus. Mittelfristig kann auch an gemeinsamen Forschungsprojekten gearbeitet werden.

 

Über Ericsson Austria GmbH:
Ericsson ist Weltmarktführer auf dem Gebiet der Kommunikationstechnologie und – dienstleistungen mit Firmenzentrale in Stockholm, Schweden. Die Firmengeschichte von Ericsson Austria beginnt 1908 mit einem Kooperationsvertrag zwischen „Deckert & Homolka“ und Ericsson. In den späten 1990er Jahren erwirbt Ericsson sämtliche Anteile der Firma in Österreich. Seither trägt Ericsson Österreich, durch unzählige Innovationsprojekte mit seiner zum großen Teil in Europa entwickelten Technologie, an der hervorragenden Qualität der österreichischen Kommunikationsinfrastruktur bei. Mehr über die Bedeutung von 5G und Edge als Innovationsmotor lesen Sie hier. https://www.ericsson.com/en/edge-computing

 

Über die Universität Klagenfurt:
Die Universität Klagenfurt, gegründet im Jahr 1970, gehört zu den besten jungen Universitäten der Welt. In den THE Young University Rankings 2021 belegt sie den Platz 48. An der Universität lernen und forschen rund 12.000 Studierende, circa 2.000 davon kommen aus dem Ausland. Etwa 1.500 Mitarbeiter*innen arbeiten am Campus im Süden Österreichs. Das Forschungsstärkefeld „Vernetzte und autonome Systeme“ gehört zu den wichtigsten Schwerpunkten der Universität Klagenfurt.