Medien, Kommunikation und Kultur studieren: Nicht im intellektuellen Elfenbeinturm verharren
Karl-Hannes Krenner kommt aus Villach und hat am Gymnasium St. Martin seine Matura absolviert. Dass er Medien- und Kommunikationswissenschaften studieren möchte, wusste er schon früh – die Inspiration hatte er mit 17 Jahren während einer Stunde im Fach „Politische Bildung“. Offenbar die richtige Studienwahl: Jetzt ist er im Master Medien, Kommunikation und Kultur an der Universität Klagenfurt eingeschrieben.
Warum hast du dich dazu entschlossen zu studieren? Und wie hast du dich für unsere Uni entschieden?
Abgesehen davon, dass ein Studium nach der Matura für mich der nächste logische Bildungsschritt war: Kommunikation ist der grundlegende Baustein jeder modernen, zivilisierten Gesellschaft, deshalb habe ich mich für das Studium der Medien- und Kommunikationswissenschaften entschieden. Die Wahl fiel auf die Universität Klagenfurt aufgrund der räumlichen Nähe zu meiner Heimat in Villach.
Wann und wie hast du herausgefunden, was du studieren willst?
Mit 17 Jahren während einer Stunde Politischer Bildung.
Was machst du im Studium? Was lernt man und was gefällt dir dabei am besten?
Im Studium befasse ich mich einerseits mit medienökonomischen Zusammenhängen, andererseits mit Systemen der Produktion von Kultur und natürlich ganz klassisch Medien und Kommunikation an und für sich. Am besten gefällt mir der kritisch kulturanalytische Ansatz der Cultural Studies und die qualitativen Methoden der Forschung. Aber auch medienökonomische Themenfelder wie Marketing und Branding bieten einen gewissen Reiz, in diesem Bereich interessiere ich mich besonders für Employer Branding.
Was macht dein Studium für dich zu etwas Besonderem?
Die theoretische Anpassungs- Selbstkritik- und Erneuerungsfähigkeit der Medien- und Kommunikationswissenschaft. Es ist keine statische, dogmatische und konservative Studienrichtung, sondern sehr progressiv und nahe an der gelebten Erfahrungswelt unserer Gesellschaft. Man verharrt nicht im intellektuellen Elfenbeinturm.
Wo holst du dir an der Uni Hilfe, wenn du etwas brauchst oder mal nicht weiterweißt?
Das Institut, an dem man studiert, kann einem eigentlich überall weiterhelfen. Dadurch, dass die Universität Klagenfurt relativ klein ist, fällt es leicht, als individueller Mensch wahrgenommen zu werden, man ist nicht einfach nur eine gesichtslose Matrikelnummer wie an diversen Massenuniversitäten.
Welcher Moment wird dich immer an dein Studium hier erinnern?
Das Sommerfest des Instituts für Medien- und Kommunikationswissenschaft 2022.
Machst du noch etwas neben dem Studium? Lässt sich beides gut miteinander kombinieren?
Ich arbeite als Studienassistent am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Klagenfurt. Außerdem arbeite ich für die Stadt Villach in der Magistratsabteilung Personalmanagement im Bereich Employer Branding. Und ich habe einen Nebenjob bei der Firma Spar. Damit komme ich auf eine ca. 30-Stunden-Arbeitswoche. Meine drei Jobs lassen sich überraschenderweise relativ gut mit meinem Studium zeitlich koordinieren.
Hat sich dein Blick auf die Welt durch das Studium verändert?
Definitiv. Once you see it, you can’t unsee it. Medienanalyse ermöglicht eine analytische Sichtweise auf Medien, welche nicht einfach so ignorierbar ist, man sieht Filme und andere Medienprodukte einfach mit anderen Augen. Dazu kommt das tiefergehende Verständnis für kulturelle Produktionsprozesse, welche einen die gesellschaftlichen und zwischenmenschlichen Vorgänge besser verstehen lassen. Kommunikation ist die Basis jedes menschlichen Zusammenlebens, ohne Kommunikation gibt es keine Menschheit, keine Kultur oder Zivilisation.
Was ist dein Lieblingsplatz in Klagenfurt oder an der Uni Klagenfurt?
Mein Büro am Institut 😀
Worüber wärst du froh gewesen, wenn es dir jemand vor dem Studium erzählt hätte? Hättest du einen Tipp für alle, die gerade am Anfang stehen?
Nichts. Alle Hürden selbst zu meistern ist eine weitaus bessere Bildung als alles fertig vorgesetzt zu bekommen. Menschen wachsen an der Herausforderung.
Wort-Rap
- Meine Lieblings-LV war… jede Cultural Studies LV.
- Mein Studi-Leben ist… sehr frei.
- Uni geht nicht ohne… Eigenverantwortung, Selbstreflexion, Disziplin und Selbstorganisation.
- Mich motiviert…das Gefühl wenn man Zusammenhänge versteht und dann die reale Welt effektiv gestalten kann aus diesem Verständnis heraus.
- Mein Traumjob ist… mein Job.