Die Missionssimulation in Marokko | Foto: (c) ÖWF/Katja Zanella-Kux

Klagenfurter Forscher nehmen an Mars-Mission-Simulation im Oman teil

Die Wüsten von Dhofar, dem größten Regierungsbezirk im Sultanat Oman, ähneln in ihrer Beschaffenheit in vielerlei Hinsicht der Marsoberfläche. Das Österreichische Weltraum Forum (ÖWF) unternimmt im Februar 2018 daher eine großangelegte Mars-Mission-Simulation in den Oman, um dort Feldforschung durchzuführen. Beteiligt sind 16 Experiment-Teams, darunter auch die Forschungsgruppe zu Drohnen-Navigation rund um Stephan Weiss.

„Luftfahrzeuge sind flink und wendig. Sie können fremde Umgebungen, beispielsweise auf dem Mars, schneller erforschen als Bodenroboter“, erklärt Stephan Weiss (Institut für Intelligente Systemtechnologien der AAU). Er räumt dabei aber ein: „Das Problem ist die Navigation solcher Drohnen, wenn kein GPS zur Verfügung steht.“ Er arbeitet daher gemeinsam mit seinem Team an der Weiterentwicklung einer kamerabasierten Navigation, die den Einsatz von Helikopter-Fluggeräten unter anderem bei Marsmissionen ermöglichen soll.

Bei der zu erprobenden Drohne handelt es sich um ein kleines Multikopter-Fluggerät, das mit Sensoren, u. a. einer Kamera, und einem Datenverarbeitungssystem ausgestattet ist. Stephan Weiss erläutert: „Es soll ausschließlich anhand der von der Bordkamera aufgenommenen Bilder und der systemeigenen Lageregelung im Gelände navigieren.“ Bei der Mission im Oman werden die von der Bordkamera aufgenommenen Bilder nach dem Einsatz des Fluggeräts mit Inertialdaten und GPS synchronisiert. So soll überprüft werden, ob die visuelle Positionsbestimmung des Fluggeräts funktioniert hat. „Dabei kommt der Multikopter zu unterschiedlichen Tageszeiten und in verschiedenen Landschaftsformationen zum Einsatz. Die gewonnenen Ergebnisse werden anschließend verglichen“, so Weiss.

Die Experimente werden im Rahmen der AMADEE-18-Mission des Österreichischen Weltraum Forum durchgeführt. Die Mission wird vom Mission Support Center in Innsbruck aus geleitet. Dieses Team entspricht der Bodenstation auf der Erde und kommuniziert mit der 15-köpfigen Feldcrew im Oman, der Mitglieder aus 9 Nationen angehören, inklusive Analog-AstronautInnen. Sie werden Experimente aus den Bereichen Ingenieurstechnik, bemannte Erforschung von Planetenoberflächen, Astrobiologie, Geophysik/Geologie, Biowissenschaften und mehr durchführen. Die Mission dauert von 1. bis 28. Februar 2018.