Ressourcenverbrauch | Foto: Pascal Paoli/Fotolia.com

Globaler Ressourcenverbrauch in den letzten vier Jahrzehnten verdreifacht: UNEP-Konferenz in Wien

Um 1900 wurden weltweit ungefähr 7 Milliarden Tonnen Ressourcen jährlich der Natur entnommen, 2010 waren es schon rund 70 Milliarden Tonnen. Allein in den letzten 40 Jahren hat sich der Ressourcenverbrauch verdreifacht. Bei gleichbleibender Entwicklung werden im Jahr 2050 180 Milliarden Tonnen pro Jahr an Ressourcen verbraucht. Das UN Resource-Panel präsentiert seine Ergebnisse am 21. November 2016 im Rahmen der „Resource Conference Vienna. Prosperity without growth of natural resource use“. WissenschafterInnen des Instituts für Soziale Ökologie der Alpen-Adria-Universität haben daran mitgearbeitet.

“Der hohe Wohlstand in den industrialisierten Ländern basiert auf ressourcenintensivem Konsum“, fasst UNEP-IRP-Expertin Marina Fischer-Kowalski (Institut für Soziale Ökologie) zusammen. Wirkt sich nun das starke Wirtschaftswachstum in den sich entwickelnden Ökonomien in China, Indien oder Brasilien in ähnlicher Weise auf den Ressourcenverbrauch aus, stünde die Welt bald vor einem ökologischen Kollaps. „Es ist daher unausweichlich, dass die Nutzung von Ressourcen vom Wirtschaftswachstum entkoppelt wird. Das ist in den westlichen Industrieländern in den letzten Jahrzehnten auch geschehen. Ohne klare politische Vorgaben bleibt diese spontane Entkoppelung allerdings viel zu schwach“, erläutert Fischer-Kowalski.

Der neueste Bericht wurde vom UN Resource-Panel im Juli 2016 in New York präsentiert. Die Erkenntnisse werden nun auch in Wien im Rahmen der „Resource Conference Vienna“ (21. November, 9:30 – 16:30 Uhr, Kommunalkredit Public Consulting, veranstaltet vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft) von UNEP Expertinnen und Experten präsentiert und diskutiert.

Es sprechen unter anderem:

  • Janez Potočnik, Co-Chair des UNEP International Resource Panel (IRP)
  • Marina Fischer-Kowalski, Institut für Soziale Ökologie der Alpen-Adria-Universität, Mitglied des IRP
  • Heinz Schandl, CSIRO in Australien, Mitglied des IRP
  • Paweł Kaźmierczyk, European Environment Agency (EEA)

Weitere Informationen unter www.aau.at/sec.

Siehe auch: Erschöpfte Erde. Ein Interview mit Nina Eisenmenger.