Ehrenzeichen des Landes Kärnten für Gerhard Friedrich


Gerhard Friedrich war langjähriger Dekan der Fakultät für Technische Wissenschaften der Universität Klagenfurt. Am 18. Juli 2022 wurde er im Rahmen einer Zeremonie im Spiegelsaal der Kärntner Landesregierung durch Landeshauptmann Peter Kaiser geehrt.

Gerhard Friedrich, Professor am Institut für Artificial Intelligence and Cybersecurity der Universität Klagenfurt, hat sich in der Zeit als Professor und Dekan der Fakultät für Technische Wissenschaften sehr erfolgreich für eine Stärkung des Bildungs-, Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorts Kärnten im Bereich der technischen Wissenschaften, der Digitalisierung und insbesondere der Anwendungen von Künstlicher Intelligenz sowie die Vernetzung zwischen Universität, Land und Wirtschaft eingesetzt. Der Ausbau der technischen Wissenschaften in Klagenfurt in den Bereichen Adaptive und Vernetzte Produktionssysteme, Computerlinguistik, Cybersecurity, Informatikdidaktik, Machine Learning, Modulare Robotersysteme und stochastische Prozesse gehen auf die Initiativen von Gerhard Friedrich zurück.

Landeshauptmann Peter Kaiser würdigte seine Verdienste für das Land Kärnten mit dem Ehrenzeichen.

Für die Universität Klagenfurt nahmen u. a. Vizerektorin Martina Merz, Dekan Clemens Heuberger und Dekan Konrad Krainer sowie zahlreiche Wissenschaftler*innen der Fakultät für Technische Wissenschaften an der Festveranstaltung teil.

Zur Person

Gerhard Friedrich ist Ordinarius für Produktionsinformatik an der Universität Klagenfurt und promovierte an der Technischen Universität Wien. Seit 1987 arbeitet er eng mit der Wirtschaft, insbesondere der Siemens AG, im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) zusammen. Gerhard Friedrich war Gastwissenschaftler bei der Zentralen Forschung der Siemens AG und am Stanford Research Institute. 1993 wechselte Gerhard Friedrich von der TU Wien zur Siemens AG Österreich und baute dort eine F&E-Abteilung im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI) auf. Zahlreiche Systeme wurden auf Basis von KI-Techniken realisiert, die noch heute im Einsatz sind und deren Ergebnisse weltweit von zahlreichen Menschen tagtäglich genutzt werden.

Von 2013 bis 2021 war er Dekan der Fakultät für Technische Wissenschaften an der Universität Klagenfurt. Zurzeit leitet Gerhard Friedrich die Forschungsgruppe Intelligente Systeme und Wirtschaftsinformatik.

Seine Forschungsinteressen umfassen das Lernen von Heuristiken, Empfehlungssysteme, Wissensrepräsentation und -verarbeitung, Wissenserwerb und -pflege, Konfiguration von Produkten und Dienstleistungen, automatisierte Planung und Diagnose. In diesen Bereichen hat er zahlreiche Arbeiten in renommierten Fachzeitschriften veröffentlicht. Ein Buch über Empfehlungssysteme bei Cambridge University Press wurde ins Japanische und Chinesische übersetzt.

2012 nahm die European Association for Artificial Intelligence Gerhard Friedrich in den Kreis ihrer Fellows auf. Zahlreiche Konferenzen und Workshops haben Friedrich als Keynote-Speaker eingeladen. Im Jahr 2015 war er der gemeinsame eingeladene Sprecher der 31st International Conference on Logic Programming und der 21st International Conference on Principles and Practice of Constraint Programming, die zur Feier des 100. Geburtstages von George Boole (geistiger Vater der Informationsverarbeitung) in dessen Heimatstadt Cork abgehalten wurde.

Zur Presseaussendung der Kärntner Landesregierung