Der Kompetenzerwerb steht im Fokus des Studiums, nicht das „Bulimie“-Lernen.

Schon in der Schule lag ihm das Unterrichtsfach, dennoch dachte Julius Wolff nicht, dass er sich einmal für ein Psychologie Studium entscheiden würde. Heute studiert der außerordentlich engagierte Münchner bereits im sechsten Semester und macht sich neben dem Studium für andere Studierende stark. Wieso er die Entscheidung nach Klagenfurt zu kommen nie bereut hat, erzählt er uns im Interview.

War für dich von Anfang an klar, dass du Psychologie studieren wirst?
Psychologie war ein freies Wahlfach in der Schule und ich war immer schon ganz gut darin, hatte aber nicht vor es deshalb zu studieren. Nach dem Abitur fing ich nicht sofort an zu studieren, ließ mich aber (erfolglos) in München auf die Warteliste setzen. In der Findungsphase nach der Schule hatte ich genug Zeit, mich genau mit den Inhalten des Studiums auseinanderzusetzen und habe dann gemerkt, wie sehr mich die Materie eigentlich interessiert und beschlossen, das Studium ernsthaft in die Hand zu nehmen.

Wieso hast du dich für Klagenfurt als Studienort entschieden?
Ich wollte ursprünglich in Salzburg studieren. Durch einen witzigen Zufall lernte ich Univ.-Prof.. Judith Glück kennen. Sie ist Dozentin und Institutsabteilungsleiterin für Entwicklungspsychologie an der Uni Klagenfurt. Nach einem interessanten Austausch über das Studium in Klagenfurt, hat sie mich eingeladen den Aufnahmetest in Klagenfurt, statt in Salzburg, zu schreiben. Jetzt bin ich seit drei Jahren hier und bereue es keine Sekunde. Klagenfurts familiärer Charakter ist was ich hier am meisten schätze.

Wo liegen deine favorisierten Schwerpunkte im Studium und warum?
Vor allem in den ersten Semestern konnte ich mich sehr für Sozialpsychologie begeistern.  Etwas später habe ich, aufgrund der gebundenen Wahlfächer, das Thema Gruppendynamik für mich entdeckt. Diese beiden Fächer haben durchaus Überschneidungen. Mich fasziniert das Phänomen Gruppe und inwieweit sich Menschen permanent gegenseitig beeinflussen.

Wie würdest du den Inhalt deines Studiums einem Fremden erklären?
Ich würde das Studium als letztes „Studium generale“ beschreiben. Die gelehrten Inhalte handeln von dem, was im Menschen vorgeht, was zwischen Menschen passiert (also inter- und intrapersonelle Prozesse) und wie Körper und Geist als Einheit funktionieren. Es werden verschiedene Ursachen und Erklärungsansätze für das menschliche Verhalten und Erleben diskutiert und man lernt, dass jeder Mensch individuell ist und es keinen Erklärungsversuch für alle gibt.

Hat sich dein Blick auf die Welt durch das Studium verändert?
Auf jeden Fall. Wobei ich das nicht direkt dem Inhalt meines Studiums zuschreiben würde, sondern dem interaktiven Austausch mit meinen Mitstudierenden.  Der offene Austausch im universitären und privaten Kontext hat meinen Horizont auf jeden Fall erweitert.

Kannst du uns eine besondere AAU-Anekdote erzählen?
Ich habe bei einem Uni-Fußball-Turnier einen 30-jährigen Berliner kennengelernt, den ich in zwei Jahren an der AAU noch nie zuvor gesehen habe, am nächsten Tag saß er dann zufällig in einem Seminar neben mir und wir haben gemerkt, dass wir das Gleiche studieren und sogar im selben Semester sind. Wir haben beide den Kopf darüber geschüttelt, wie klein die Welt (besonders Klagenfurt) doch ist. Ab diesem Zeitpunkt haben wir uns immer zufällig gesehen. Seitdem sind wir gute Freunde. Das ist typisch für das Leben in Klagenfurt.

Worauf freust du dich, wenn du auf die Uni kommst?
Am meisten freue ich mich immer auf Menschen, die ich kenne und zufällig treffe. Der Campus ist überschaubar, so dass man immer in Kontakt mit anderen treten kann und die Möglichkeit hat Menschen kennenzulernen. Darüber hinaus freue ich mich natürlich auf die „Arbeit“ in der ÖH, der PLUS (Plattform unabhängig Studierender) und dem Sportreferat.

Warum sollte man hier studieren?
Hier bekommt man die Möglichkeit auf einen Austausch auf Augenhöhe. Man kann jederzeit den persönlichen Kontakt zu Lehrenden und anderen Studierenden suchen. Der Kompetenzerwerb steht im Fokus des Studiums, nicht das „Bulimie“-Lernen.

Hast du einen Tipp für Studienanfängerinnen und Studienanfänger?
Folgt auf jeden Fall den Social-Media-Kanälen der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und der ÖH. Dort wird unheimlich viel Information rund um das Studium und über das Programm neben dem Studium geboten. Vor allem am Anfang verpasst man so keine wichtigen Informationen. Viele wissen um den breit aufgestellten Service der Uni und der ÖH gar nicht Bescheid.

Wo siehst du dich in 10 Jahren?
Ich habe eine grobe Vorstellung davon, wohin es gehen soll. Ich möchte später präventiv tätig sein, sei es mit Kindern oder mit Erwachsenen. Psychologie beginnt nicht erst in der Therapie oder der Ambulanz, sondern schon viel früher.  Mein Anspruch ist es davor anzusetzen und es gar nicht erst so weit kommen zu lassen.

Wort-Rap:

Mein erster Tag an der Uni war… maximal verwirrend
Mein großartigstes LV Erlebnis… verstörend
Meine Uni ist… einfach lässig
Mein Studi-Leben geht nicht ohne… Kaffee
Mich inspiriert… jeder der es schafft irgendwann mal bedingungslos glücklich zu sein
Mein Studium in 3 Worten… familiär, vielfältig, spannend

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