Nur kein Stress: Wie die Psychologie-Aufnahmeprüfung gelingt

Nathalie Klinser ist gebürtige Pörtschacherin und studiert Psychologie an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Vor genau einem Jahr hat sie sich für die Aufnahmeprüfung vorbereitet. Wir haben mit ihr über die Lernphase gesprochen und nach ein paar guten Tipps gefragt.

Nathalie, warum wolltest du an der Universität Klagenfurt studieren?

Die Uni lernte ich schon im Zuge meiner Literaturrecherchen für die Vorwissenschaftliche Arbeit kennen – und schon beim Blick aus den Fenstern der Uni-Bibliothek auf das Panorama der Berge und des Wörthersees war mir klar: Das ist ein guter Ort zum Studieren. Man ist in fünf Minuten mit dem Fahrrad am See und in zehn Minuten in der Innenstadt. Die Größe der Uni ist angenehmen klein – man findet sich bald zurecht, ist in gutem Kontakt mit den Lehrenden und lernt bald Freundinnen und Freunde unter den Studierenden kennen. Während meines Jahrs als Au-Pair in den USA war mir auch bald klar: Ich wollte nicht allzu weit von meiner Familie entfernt leben und ich brauchte mein „Ein und Alles“, den See, in meiner Nähe.

Und warum Psychologie?

Das wusste ich schon sehr früh in der 11. Schulstufe. Ich hab dann auch sehr bewusst auf dieses Ziel hingearbeitet. Es stellte sich nur die Frage nach dem Ort. Und da wurde mir bald klar: Warum sollte ich nach Wien oder Graz ziehen, wenn ich in Klagenfurt studieren kann, wo die Wiener und Grazer viel Geld bezahlen, um hierher auf Urlaub zu fahren?

Hattest du Angst vor der Aufnahmeprüfung?

Ich war schon relativ früh darauf eingestellt, dass mich eine solche Prüfung erwarten würde. Bis dahin kannte ich aber die Situation solch wichtiger Prüfungen nicht, abgesehen von der Matura, auf die man sich monatelang vorbereitet. Dementsprechend stark nervös war ich. Grund dafür waren auch die Horror-Geschichten der Medizinaufnahmeprüfungen. Ich nahm an, dass es bei der Psychologie ähnlich sei, ein Irrtum, wie sich im Nachhinein herausstellte. Der Druck war auch deshalb so groß, weil ich unbedingt Psychologie und nichts anderes studieren wollte. Ein Durchfallen durch den Test hätte bedeutet, dass ich ein Jahr in einem anderen Studiengang verbummeln hätte müssen, um es dann erneut zu probieren.

Wie ging die Vorbereitung los?

Der erste Weg führte mich auf Facebook, wo ich nach Gruppen zum Thema „Aufnahmeprüfung Psychologie Klagenfurt“ gesucht habe. Glücklicherweise fand ich ein Mädchen, das mir sehr viele Tipps gegeben hat und die mich auch während der Anfangsphase im Studium unterstützt hat. Ich kann jedem und jeder nur raten: Vernetzt euch und habt keine Scheu zu fragen. Wir alle waren mal am Anfang, an dem ihr gerade steht.

Und dann das Lernen?

Ja, du hast Recht, von Facebook-Gruppen kommt das Wissen nicht in den eigenen Kopf. Also habe ich mir die Literatur für die Aufnahmeprüfung in die USA bestellt, wo ich ja gerade Au-Pair war und zehn Stunden lang täglich Kinder betreut habe. Ab Mai begann ich an den freien Wochenenden das Buch zu lesen, um mir einen Überblick zu verschaffen. Der gute Psychologie-Unterricht in der Schule war dabei auch unterstützend. Nach dem ersten Durchgang las ich das Buch erneut und bemühte mich, Zusammenhänge zu verstehen, das Wichtigste anzustreichen, Verbindungen herzustellen. In der letzten Phase in den USA machte ich noch einen längeren Trip mit zwei Wochen am Strand, wo ich dann richtig gebüffelt habe. Am Flug nach Hause hatte ich dann das Buch zum dritten Mal fertig und fühlte mich gut vorbereitet. Das, was mir schwer fiel, im Kopf zu behalten, notierte ich dann noch auf Karteikarten und fasste es so zusammen.

Und dann kam der große Tag?

Ja, der dann erstaunlicherweise unspektakulär war. Ich war sehr nervös, aber alle waren nett. Ich werde nie vergessen, wie ich zitternd meinen Ausweis zeigte, und man mir so nett wie möglich erklärte, ich müsse überhaupt keine Angst haben, ich sei bestimmt super vorbereitet und würde das gut hinbekommen, wenn ich meine Nerven bewahre. Diese Worte haben mir wirklich gut geholfen. Auch das nette „Glücksbringer-Sackerl“ der ÖH war eine gute Ablenkung. Während der Prüfung war ich zu Beginn noch immer nervös und verstand am Beginn eine Frage nicht richtig, es kam aber jemand zu mir und half mir dabei, die Aufgabe zu verstehen. Alles in allem kann ich sagen: Die Prüfung war nicht ansatzweise so schlimm wie erwartet und mir fiel ein Riesenstein vom Herzen, als ich die Nachricht der Aufnahme erhielt und mein Traumstudium hier starten durfte.

4 TIPPS VON NATHALIE

  • Vernetzt euch schon vor Studienbeginn via Facebook oder andere Plattformen. Vielleicht lassen sich Lerngruppen bilden oder man lernt Leute kennen, die den Aufnahmetest schon hinter sich haben und Erfahrungen teilen.
  • Besorgt euch die Literatur früh genug und lest diese Texte mehrmals. Jeder und jede aus meinem Umfeld hat das Buch mindestens zweimal gelesen. Jeder ist ein anderer Lerntyp, bei mir hat geholfen, Notizen zu machen! Beim Schreiben lernt man.
  • Stresst euch nicht mehr als nötig! Die Prüfung ist nicht so schlimm, wie du dir erdenkst oder es gerüchtehalber der Fall ist.
  • Wenn Fragen auftauchen: Fragt! Sowohl vor der Prüfung als auch währenddessen. Es wird immer jemand da sein, der euch gerne weiterhilft.

Zu wenig?
In dem Artikel Aufnahmeprüfung: Wie kann ich mich vorbereiten? gehen wir noch näher auf das Thema ein.

Noch Fragen?
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Ich habe die Aufnahmeprüfung geschafft! Wie geht es weiter?
Alle Informationen zum weiteren Verlauf findest du hier.