Alle News von der Fakultät für Kultur- und Bildungswissenschaften

Die Fiktion der Realität Kunst/Fikcija resničnosti Umetnost – Einladung zu einem Gesprächsabend mit Crystin Moriz, Markus Guschelbauer & Anna Schober am 09.10.2024 ab 18 Uhr im Raum für Fotografie (St. Ruprechter Straße 10, 9020)

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

das Institut für Kulturanalyse, Abteilung Visuelle Kultur, lädt ein zu

„Die Fiktion der Realität – Kunst, KI und die Macht der Bilder/Fikcija resničnosti – Umetnost, umetna inteligenca in moč slike“

einem Gesprächsabend im Rahmen von „ÜBER DAS LAND / O DEŽELI Jahr der Fotografie / Leto fotografije, 2024“ mit Crystin Moriz, Markus Guschelbauer & Anna Schober.

Moderation: Gerhard Maurer
Mittwoch, 09.10.2024
RAUM FÜR FOTOGRAFIE (St. Ruprechter Straße 10, 9020 Klagenfurt / Celovec)

18:00 Uhr Kurator:innenführung
19:00 Uhr Gespräch

Fotografie umgibt uns, durchdringt nahezu jeden Aspekt unseres täglichen Lebens. Sie beeinflusst uns als Einzelne und als Teil einer Gesellschaft. Sie formt und reproduziert ein hegemoniales Verständnis von begehrenswert, normal, richtig und falsch. Kurzum: Sie schafft Wirklichkeit. Aktuelle Diskurse um neue Technologien und Möglichkeiten der Bildmanipulation wie die künstliche Intelligenz stellen alte Verständnisse von Authentizität, Echtheit und unserem kollektiven Verhältnis zur Realität in Frage: Was bedeutet Wirklichkeit, wenn Bildwelten beliebig manipulierbar sind? Und gibt es noch so etwas wie ‚bloße Abbildung‘ oder hat es das überhaupt jemals gegeben? Was gilt es zu erhalten, wogegen wollen und sollen wir rebellieren? Was sind Potentiale, wo braucht es Neudefinitionen und was geht uns verloren? Dieser Abend steht im Zeichen einer kritischen Befragung neuer und alter Praxen.

Weitere Infos unter ueberdasland.at, @ueberdasland.
Freier Eintritt, keine Voranmeldung nötig.

Das Team der Visuellen Kultur freut sich auf Ihr Kommen!

22.10.: Von der Seele träumen dürfen. Robert Musil und die Sängerin Anna Griewisch – Szenische Lesung – ORT: klagenfurter ensemble

 

Mit einer szenischen Collage widmet sich Karl Corino – Literaturkritiker, Schriftsteller und Robert-Musil-Biograph – der Beziehung zwischen dem Autor des Romans Der Mann ohne Eigenschaften und der Sängerin Anna Griewisch.

Das klagenfurter ensemble und das Robert-Musil-Institut laden im Vorfeld der Theaterproduktion mit dem großen Löffel (Musil) (Premiere am 6. November, dem 144. Geburtstag Musils), zu einer theatralen Annäherung an das Werk des in Klagenfurt geborenen Dichters.

„Von der Seele träumen dürfen“.
Robert Musil und die Sängerin Anna Griewisch
Eine Collage

Dienstag, 22. 10. 2024
20.00 Uhr

ORT:
theaterHALLE11
Messeplatz 1/11, 9020 Klagenfurt

 

Szenische Lesung mit: Katarina Hartmann, Magda Kropiunig, Angie Mautz, Oliver Vollmann
Eingerichtet von: Anja Wohlfahrt & Effe U Knust
Mit einleitenden Worten von: Artur R. Boelderl

Freier Eintritt / Spenden herzlich willkommen
Kartenreservierungen unter: +43 463 310 300 oder ke [at] klagenfurterensemble [dot] at
www.klagenfurterensemble.at

 

Niemand wird leugnen, dass die Beziehungen zu Frauen ein eminent wichtiges Kapitel in der Biographie und im Werk eines Schriftstellers bilden. Robert Musil bildet da keine Ausnahme. Selbst wenn man seine Werke nur durchblättert, sieht man mit flüchtigem Blick, dass in den ,“Vereinigungen“, in den „Sclwärmern“, in den „Drei Frauen“ und schließlich im „Mann ohne Eigenschaften“ Frauen im wahren Wortsinn Hauptfiguren bilden. Was wären die „Vollendung der Liebe“ ohne Claudine, die ,,Schwärmer“ ohne Maria und Regine, die „Drei Frauen“ ohne Grigia, die Portugiesin und Tonka, „Vinzenz“ ohne die Alpha, „Der Mann ohne Eigenschaften“ ohne Diotima, Clarisse und Agathe? Undenkbar.

Unleugbar ist auch, dass diese weiblichen Figuren Vorbilder im Leben des Autors hatten. Die Pianistin Valerie Hilpert eröffnet die Reihe der Frauen sine qua non, sie setzt sich fort mit Herma Dietz und endet schließlich bei Martha Marcovaldi.
Musil verwischt häufig die Spuren, und wir verdanken es oft dem glücklichen Zufall, dass das Rätsel der Identität dieser Frauen gelöst wurde. Wenn nicht eine alte Münchner Dame eines späten Tages das Stammbuch ihrer Mutter mit einer Eintragung des 20-jährigen Musil aus dem Herbst 1900 in einem Münchner Museum abgegeben hätte, die Frau, der Musil das erste Erlebnis der taghellen Mystik verdankte, Valerie Hilpert, wäre sozusagen nicht von den Toten auferstanden.

Eine ähnliche Schattenexistenz führte seit der Veröffentlichung der Musilschen Tagebücher (1955) eine Miss Greevish respektive Griewisch. Die spärlichen Notizen aus rund dreißig Jahren und die doppelte Namensform gaben Rätsel auf, auf die sich die Forschung lieber gar nicht einließ. So machte das voluminöse Musil-Handbuch um den Fall Greevish einfach einen Bogen, der Name kommt auf vielen hundert Seiten nicht vor. Die Musil-Biographie von 2003 äußerte die Vermutung, Miss Greevish könne Kind deutscher Auswanderer gewesen sein, das für kurze Zeit in das Stammland der Eltern zurückgekehrt sei. Und siehe da – das vielgescholtene Internet bestätigte eines schönen Sonntagmorgons binnen Sekunden die Vermutung. Das nennt man
ballistisch ins Blaue schießen und ins Schwarze treffen. Anna Griewisch, so stellte sich heraus, war das Kind norddeutscher Eltern, die in die Gegend von Chicago gezogen waren. Anna wollte Sopranistin werden und hatte deswegen ein paarmal in Berlin Unterricht genommen. So hatte sie Musil kennengelernt und einen Heiratsantrag von ihm bekommen.
Hätte sie den angenommen, wer weiß, wie sein Leben verlaufen wäre. Man kann im Namen der deutschen Literatur nur dankbar sein, dass es bei dem von Anna stimulierten Prosastück „Tagebuch Hippolyts“ blieb.
(Karl Corino)

 

Eine Kooperation des klagenfurter ensemble & Robert-Musil-Institut für Literaturforschung/Kärntner Literaturarchiv

 

Neues Kommunikationsformat: Lernraum ÖGS

Im Wintersemester 2024/25 wird von der Servicestelle Tutoring&Mentoring ein Lernraum-Tutorium ÖGS als Ergänzung zu den Gebärdensprachkursen aller Stufen angeboten:
LV 000.360 – Lernraum-Tutorium ÖGS  Tutor:innen – Aliena Leonie Jacobs und Anna Junker

Dieses frei zugängliche Kommunikationsformat soll Übungs- und Austauschmöglichkeit in und über ÖGS sein und findet immer dienstags, 11:45 – 13:15 Uhr in V.1.01 statt.

Die Tutor:innen sind ÖGS-kompetent und unterstützen gerne bei Fragen, Unklarheiten oder vorbereitend bei Prüfungen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich – einfach vorbeikommen und gebärden!

Internationale Tagung „Écrire le silence, chuchoter, crier“ – 10.-11. Oktober 2024

Unter der Leitung von PD Dr. Jutta Fortin (Universität Klagenfurt) in Kooperation mit PD Dr. Lydia Bauer (Universität Potsdam) findet am Institut für Romanistik vom 10. bis 11. Oktober 2024 eine internationale und forschungsorientierte Tagung statt, mit dem Titel:

„Écrire le silence, chuchoter, crier“

Eine kurze Übersicht über die zu erwartenden Vortragenden und Beiträge finden Sie im Programm.