Wenn Studienkolleg*innen zu Freund*innen und Arbeitskolleg*innen werden.

Unser Absolvent Michael Tarmastin hat bereits während seines Bachelorstudiums Informationsmanagement als Industriepraktikant bei der Infineon Technologies Austria AG (Infineon Austria) zu arbeiten begonnen. Er bekam die Möglichkeit, dort auch seine Diplomarbeit zu schreiben und eine Vollzeitstelle anzutreten. Heute ist er bei Infineon in Villach als Senior Manager Operations für 120 Mitarbeiter*innen verantwortlich und spricht mit uns im Interview über die Welcome Days als Startschuss für eine unvergessliche Studienzeit und die Verantwortung, die er heute für seine Abteilung trägt.

 

Was hat Sie damals an die Universität Klagenfurt gezogen?

Ich habe im Jahr 2005 fast zeitgleich mit meinem Studium in Klagenfurt und meiner Anstellung als Industriepraktikant bei Infineon in Villach begonnen. Das Studium Informationsmanagement hat mich inhaltlich sehr angesprochen und war außerdem auch gut mit meiner Arbeitszeit zu vereinbaren. So konnte ich schon während des Studiums wichtige Berufserfahrung sammeln.

Was war für Sie ein unvergessliches Erlebnis Ihrer Studienzeit?

Die Welcome Days. Hier habe ich Studienkolleg*innen kennengelernt, mit denen ich das gesamte Studium verbracht habe und auch heute noch eng in Kontakt stehe. Das hatte ich so nicht erwartet. Viele Personen haben mir den Tipp gegeben „Geh zu den Welcome Days, die Studienkolleg*innen, die du dort kennenlernst, bleiben dir ein Leben lang!“. Es ist tatsächlich so gekommen, darüber bin ich sehr froh. So hat sich in Klagenfurt mein Freundeskreis erweitert.

Wenn ich noch einmal studieren würde, würde ich… definitiv wieder in Klagenfurt studieren.

Gab es Momente oder Personen in Ihrem Studium, die Sie besonders geprägt haben? 

Wie schon gesagt, sicher meine Studienkolleg*innen, die ich bei den Welcome Days kennengelernt habe. Wir waren ein eingespieltes Team, haben zusammen Lehrveranstaltungen besucht, für Prüfungen gelernt und sind gemeinsam bei diesen angetreten. Wir haben uns immer gegenseitig unterstützt und motiviert.

Sie haben bereits während des Bachelor-Studiums begonnen, bei Infineon Austria zu arbeiten. Wie hat sich das mit Ihrem Studium vereinbaren lassen?

Das hat sich sehr gut vereinbaren lassen. Infineon unterstützt es sehr, wenn sich Mitarbeiter*innen neben dem Beruf weiterbilden wollen und ich kann mich an keinen Tag erinnern, an dem beides nicht miteinander vereinbar war. Ich musste meine Lehrveranstaltungen immer genau planen, daher hat es auch sehr gutfunktioniert. Auch, wenn ich beruflich viel auf Reisen, vor allem im deutschsprachigen Raum, unterwegs war.

Wie hat sich Ihr Weg bei Infineon Austria entwickelt?

Ich habe im Jahr 2005 als Industriepraktikant mit zwei Arbeitstagen begonnen. Es hat nicht lange gedauert, dann waren es drei Tage. Später wurde mir angeboten, meine Diplomarbeit zum Thema Grunddatenvergleich zwischen Villach, Regensburg in Deutschland und Kulim in Malaysia bei Infineon zu schreiben. Als diese fertig war, habe ich im Jahr 2012 auch meine Vollzeit-Anstellung bei Infineon in Villach begonnen. In diesen Jahren haben sich auch meine Aufgaben sehr stark verändert. Zu Beginn war ich für den Grunddatenaufbau zuständig. Ich habe als Interface zwischen der Prozesstechnik und der EDV-Software fungiert und Prozessschritte in das damalige Grunddatensystem übertragen. Das bedeutet, ich habe die Baupläne für Mikrochips geschrieben. Mein damaliger Vorgesetzter hat mein Potenzial erkannt und gefördert und so war ich bald für Logistikkonzepte zwischen Europa und Asien zuständig. Ich war als Interface zur IT-Abteilung tätig und habe dort Software mitentwickelt und auf die Produktion in Villach abgestimmt. Seit 2017 bin ich als Senior Manager in unserer Fabrik tätig und für 120 Mitarbeiter*innen verantwortlich. Ich leite den operativen Teil eines Prozessbereiches – ein durchaus sehr Kennzahlen-getriebener Job, wo für mich persönlich aber der Mensch der primäre Erfolgsfaktor ist. Ich bin in ständigem Austausch mit der Produktionsleitung, der Instandhaltung, der Prozesstechnik und der Liniensteuerung, bin verantwortlich für Qualitäts- und Performanceziele, dem kontinuierlichen Verbesserungsprozess, Change-Management und zusätzlich für die Themen Succession-Planning, das ist Nachfolgeplanung in meiner Abteilung, Weiterentwicklung und -bildung meiner Mitarbeiter*innen, Mentoring und Coaching.

Was fasziniert Sie an Ihrem Beruf am meisten?

Die Zusammenarbeit mit einer Vielzahl an Menschen. Sie zu motivieren, gemeinsam Ziele zu entwickeln und umzusetzen, aber auch kritische Gespräche zu führen und Lob auszusprechen. Gerade die hohe Diversität ist bei Infineon das Faszinierende, es arbeiten bei Infineon Austria Menschen aus über 70 Nationen. Diversität bringt unterschiedliche Sichtweisen, diesen Vorteil sehe ich auch ganz klar in meiner Abteilung. Außerdem bin ich stolz, dass ich einen ausgeglichenen Anteil an Frauen und Männern in meiner Abteilung habe. Das ist mit sehr wichtig, insbesondere in einem Beruf, der generell noch immer von Männern dominiert wird. Diversität, sei es aufgrund von Geschlecht, Kultur oder Nationalität, spielt für mich besonders in der Phase einer Entscheidungsfindung eine wichtige Rolle. Alle Seiten und Sichtweisen zu kennen, ist für mich ein wichtiger Faktor.

Was verbindet Sie heute noch mit der Universität?

Die Freundschaften, die damals entstanden sind und Studienkolleg*innen, die zu Arbeitskolleg*innen geworden sind.

Was würden Sie heutigen Studierenden mit auf den Weg geben?

Es ist sehr wichtig, dass man während des Studiums schon Praxiserfahrung sammelt. Ich habe viele Situationen aus der Praxis in mein Studium einbringen können und so die Theorie besser verstanden. Genauso ist es aber auch umgekehrt: Das, was ich auf der Uni gelernt habe, kann ich als wichtiges Fundament heute in meinem Job nutzen. Die Kombination von Studium und relevanten Praxiserfahrungen ist somit für mich ein sehr zielführender und lohnenswerter Weg.

Auf ein paar Worte mit Michael Tarmastin

  • Denke ich an Klagenfurt, denke ich sofort an… den Uniwirt
  • Mein Lieblingsort an der Universität war… Campus Süd.
  • Das mache ich morgens zuerst im Büro… Kaffee trinken, E-Mails lesen und mich mit meinen Mitarbeiter*innen abstimmen
  • Mein Studium in 3 Worten: aufschlussreich, spaßig, zukunftsorientiert