Iris Saliterer | Foto: Wallner

Iris Saliterer forscht in Harvard zum Umgang von Gemeinden mit Krisen

Iris Saliterer wurde für das kommende Studienjahr das „Joseph A. Schumpeter Fellowship“ in Form einer 10-monatigen Forschungsprofessur an der renommierten Harvard University zugesprochen.

Die Folgen von Krisen wie der derzeitigen Finanzkrise werden oft besonders an den kleineren Einheiten unserer Gesellschaft sichtbar. So sind im öffentlichen Sektor vor allem Gemeinden stark betroffen, wenn Einnahmen ausfallen, staatliche Zuschüsse geringer werden und die lokale Wirtschaft schwächelt. Insbesondere in den USA gab es drastische Beispiele wie Detroit: Die ehemals blühende Metropole und Zentrum der Autoindustrie litt besonders unter den Konsequenzen der jüngsten Krise und ist für Jahrzehnte stark angeschlagen.

Die Wirtschaftswissenschaftlerin Iris Saliterer (Institut für Öffentliche Betriebswirtschaftslehre) forscht seit mehreren Jahren zum Thema Resilienz (Widerstandsfähigkeit) von Gemeinden in Krisenzeiten. Sie analysiert international vergleichend Finanzdaten der letzten Jahrzehnte und befragt kommunale EntscheidungsträgerInnen zu ihren Erfahrungen, um herauszufinden, wie Gemeindeverwaltungen auf finanzielle Schocks und vor allem auf die jüngste Finanzkrise reagiert haben und inwieweit sie darauf vorbereitet waren. Im Zentrum des Interesses steht, welche Strategien entwickelt wurden, um akute Probleme zu bewältigen und was bewirkt hat, dass manche Kommunen nachhaltig gestärkt aus den Turbulenzen hervorgingen.

Erste Forschungsergebnisse zeigen, dass sich hierbei unterschiedliche Profile herausbilden. So haben z. B. einige der untersuchten Gemeinden schon vor der Krise proaktiv agiert und diese trotz ihrer negativen Auswirkung auch als Chance für Veränderungen verstanden, andere wurden erst durch die Krise zum Handeln gezwungen. In einem nächsten Schritt werden weitere Gemeinden in die Analyse aufgenommen, um Handlungsempfehlungen für die Praxis auf Basis von Best-Practice-Beispielen abzuleiten. Saliterer erklärt, dass sich solche Beispiele auch im zurzeit stark krisengebeutelten Kärnten finden.

Ihre Themenstellung wird Iris Saliterer im kommenden Studienjahr 2015/16 an der weltweit führenden Harvard University, Cambridge, USA vertiefen. Die „Joseph A. Schumpeter Forschungsprofessur“ wird jährlich an eine Forscherin einer österreichischen Universität vergeben, die sich im Sinne Schumpeters wirtschafts- und sozialwissenschaftlich interdisziplinär mit Fragestellungen beschäftigt.

 

Iris Saliterer

Iris Saliterer (Foto: Wallner)