Stiftungsprofessur Energiemanagement

Stiftungsprofessur „Nachhaltiges Energiemanagement“

Stiftungsprofessur „Nachhaltiges Energiemanagement“: Wirtschaft und Universität arbeiten eng zusammen

Die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt richtet eine Stiftungsprofessur „Nachhaltiges Energiemanagement“ in enger Zusammenarbeit mit Partnern aus der Wirtschaft ein. Diese wegweisende Kooperation im Zukunftsfeld der nachhaltigen Energieerzeugung und –nutzung zeigt, wie innovativ und synergetisch die Zusammenarbeit zwischen Universität und Wirtschaftspartnern sein kann. Die beteiligten Partner sehen in der Zusammenarbeit große Chancen für die wirtschaftliche Entwicklung der gesamten Region.

Die Forschungs- und Lehraufgaben im Bereich der neuen Professur sollen einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, die AAU als innovatives Zentrum im Fachbereich des nachhaltigen Energiemanagements zu etablieren. Dies ist umso erfreulicher, da an der AAU auch derzeit schon Spitzenforschung im Energiemanagement, zum Beispiel zu Aufbau und Entwicklung intelligenter Stromnetze (Smart Grids), betrieben wird. Die Professur verbindet betriebswirtschaftliches und umweltwissenschaftliches Know-How. Angesiedelt wird sie an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften sein.

„Eine nachhaltige Transformation des Energiesystems ist nicht nur eine politisch-gesellschaftliche und technologische Aufgabenstellung, vielmehr bedarf es einer aktiven Mitwirkung der Wirtschaft bzw. ihrer wesentlichen Akteure, den öffentlichen und privaten Haushalten sowie den Unternehmungen“, so Dekan Erich Schwarz, der die Einrichtung der Professur insbesondere gemeinsam mit Armin Wiersma, Vorstand der KELAG, initiiert hat. Wesentlich ist für ihn die Brückenfunktion der Professur zwischen energiewirtschaftlichen und energietechnischen sowie energie- und umweltwissenschaftlichen und energiepolitischen Forschungs- und Lehrthemen. Wichtige Untersuchungsfelder seien beispielsweise die Energiewirtschaft und ihre Wertschöpfungskette, die Adoption innovativer und nachhaltiger Technologien oder die Entwicklung von Maßnahmen zur Erhöhung von Energieeffizienz in Produktion und Konsum.

Rektor Oliver Vitouch freut sich besonders über die Stiftungsprofessur: „Die Universitäten von heute sollen die nächste Generation dazu befähigen, die ‚Grand Challenges‘ von morgen zu bewältigen.“ „Nachhaltigkeit“ und „Energiemanagement & -technik“ sind zwei von insgesamt sieben fachübergreifenden Forschungsclustern, denen sich die AAU intensiv widmet. „Die großzügigen Stiftungsmittel unserer Partner aus der Wirtschaft eröffnen dabei die Chance, hier eine Vorreiterrolle einzunehmen, und Kärnten technologisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich fit für die Zukunft zu machen. Besser kann man nicht investieren“, so Vitouch.

Die Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft KELAG, Infineon Technologies Austria, w&p Baustoffe GmbH, die Privatstiftung Kärntner Sparkasse und der KWF Kärntner Wirtschaftsförderungs Fonds unterstützen die AAU beim Aufbau dieses, in Kärnten einmaligen, Kompetenzzentrums.

Armin Wiersma, Vorstand der KELAG, sieht in der ständig steigenden Komplexität der Energiewirtschaft eine große Herausforderung, für die in Zukunft an der AAU Lösungsansätze erarbeitet werden: „Energiewirtschaftlich qualifizierte Betriebswirte sichern über alle Geschäftsfelder die wirtschaftliche Rationalität unternehmerischen Handelns. Mit der Stiftungsprofessur leisten wir einen Beitrag zur Etablierung und Weiterentwicklung der energiewirtschaftlichen Spezialisierung an der Alpen-Adria-Universität.“
Für Sabine Herlitschka, Vorständin der Infineon Technologies Austria, ist die Weiterentwicklung der Energiesysteme durch Innovationen ein wichtiges Gesellschaftsthema. „Mikroelektronik-Technologien tragen in hohem Maße dazu bei, die optimale Energie-Effizienz von der Erzeugung, über die Übertragung, bis hin zum Verbrauch der Energie zu ermöglichen“, so Herlitschka. Infineon engagiere sich bei dieser Stiftungsprofessur einerseits, um junge Menschen zu qualifizieren, eine energieeffiziente Zukunft mit zu gestalten. Andererseits möchte Infineon gewonnene Erkenntnisse dieser Stiftungsprofessur unmittelbar in der Betriebspraxis von Infineon umsetzen.

Kärntens Ausbau zum „Silicon Valley“ für Erneuerbare Energien: Diese Chance erkennt Hubert Mattersdorfer, Geschäftsführer Baumit, im Aufbau des neuen Kompetenzzentrums. Dabei betont er, dass für Baumit Energieeffizienz sowohl Anliegen als auch Erfolgsfaktor sei: „Schließlich sind die erfolgreichsten Innovationen von Baumit stets die, die weniger Energie verbrauchen, z.B. unser traditioneller Thermoputz, eine Erfindung aus Wietersdorf, oder unsere Wärmedämmverbundsysteme. Daher ist es uns eine Herzensangelegenheit, die Stiftungsprofessur zu unterstützen!“

Auch Vorständin Sabrina Schütz-Oberländer vom Kärntner Wirtschaftsförderungs Fonds ortet in der Einrichtung der Professur große Chancen für die Entwicklung der gesamten Region: „Die Stiftungsprofessur ist ein wichtiger Bestandteil für die Positionierung Kärntens als ‚Nachhaltige Region‘, ein Ziel der Strategie ‚Kärnten 2020 – Zukunft durch Innovation‘.“ Durch die Professur werde es, ist Schütz-Oberländer überzeugt, auch gelingen, eine stärkere Verknüpfung zwischen Wirtschaft und Wissenschaft im Sinne eines Technologietransfers herzustellen.

Stiftungsvorstand Dietrich Kropfberger, Vertreter der Privatstiftung Kärntner Sparkasse, sieht in der Einrichtung der Professur synergetische Effekte mit dem Sparkassengedanken, einen Beitrag für eine lebenswerte Region zu leisten, sowie die Fähigkeiten und Talente der Menschen in Kärnten als Basis für eine zukunftsfähige Entwicklung zu fördern: „Die Privatstiftung Kärntner Sparkasse tritt seit mehr als 10 Jahren als größter privater Sponsor der Universität Klagenfurt auf. Ziel der Förderungen ist es, eine Anstoßfinanzierung für innovative Initiativen der Universität in Forschung und Lehre zu geben. Dieser Idee wird die neu eingerichtete Lehrkanzel mehr als gerecht“.

Die Professur für Nachhaltiges Energiemanagement befindet sich derzeit in der Ausschreibungsphase und wird voraussichtlich im Frühjahr 2014 besetzt.

Fotovermerk: aau/Wolfgang Hoi