Studierende wurden bei „Ideenwettbewerb zur Steigerung der Prüfungsaktivität“ prämiert

Die Universität Klagenfurt rief im Oktober 2019 zu einem Ideenwettbewerb auf. Prämiert wurden insgesamt sieben Gewinner*innen, die mit innovativen Ideen zu einer Verbesserung der Studienbedingungen und zur Steigerung der Prüfungsaktivität beitragen.

 

Die Prüfungsaktivität der Studierenden ist ein wichtiger Indikator. Studierende sollen gute Studienbedingungen vorfinden, um ihr Studium möglichst zügig abschließen zu können. Ein nicht unerheblicher Teil der Finanzierung der Universitäten für die nächste Leistungsperiode ist daher von der Anzahl der Studierenden abhängig, die in einem Studienjahr mindestens 16 ECTS (oder acht Semesterwochenstunden) an Studienleistung erbringen. Warum es für manche schwierig ist, dieses Ziel zu erreichen, wissen die Studierenden selbst am besten. Deshalb hat die Universität Klagenfurt im Herbst 2019 alle Studierenden zu einem Ideenwettbewerb zur Steigerung der Prüfungsaktivität eingeladen.

„Von einer Verbesserung der Studienbedingungen an unserer Universität profitieren die Studierenden genauso wie die Universität,“ so Professorin Judith Glück, Mitglied der Arbeitsgruppe Prüfungsaktivität und Mitinitiatorin des Ideenwettbewerbes.

Die Studierenden, deren Ideen prämiert wurden, erhalten ein Preisgeld in Höhe von einem Semester Studiengebühren. Insgesamt 175 Teilnehmer*innen reichten 445 Ideen ein – eine erfreulich große Zahl, die zeigt, wie wichtig den Studierenden das Thema Studierbarkeit ist.

Die Ideenskizzen wurden von einer Jury nach drei Kriterien bewertet: Umsetzbarkeit (Wie hoch stehen die Chancen, die Idee umzusetzen?), Resultate (Wie schnell profitieren Studierende von den Maßnahmen?) und Reichweite (Mit welcher Idee können die meisten Studierenden erreicht werden?). Die Entscheidung ist der Jury nicht leicht gefallen.

„Es waren sehr viele gute Ideen dabei. Einige Ideen wurden mehrfach in ähnlicher Form eingereicht, mit unterschiedlichem Grad an Ausarbeitung und Ausgereiftheit. Letztendlich haben wir uns dann für diejenigen Konzepte entschieden, die am weitesten durchdacht und entwickelt waren,“ so Jurymitglied Andreas Scherpf.

Den ersten Preis gewann das Projekt „Study-Buddy“, das von vier Studierenden im Rahmen eines Seminars gemeinsam entwickelt wurde. Die Gewinner*innen sind Michael Petschenig, Hannah Zappe, Laura Napetschnik und Vanessa Frank. „Wir sind Studierende des Studiums Erziehungs- und Bildungswissenschaften und haben uns im Zuge eines Seminars dazu entschieden, den Studierenden den Studienbeginn einfacher zu gestalten. Daher haben wir ‚Study-Buddy‘ ins Leben gerufen, das ihnen helfen soll, während der Studienzeit nicht die Motivation zu verlieren“, so die Gewinner*innen unisono. Dem „Study-Buddy-Team“ ist es wichtig, Erstsemestrige am Beginn ihres Studiums zu unterstützen, indem sich höhersemestrige Studierende als „Buddy“ zur Verfügung stellen. Die „Buddies“ helfen den Erstsemestrigen, sich im Studienalltag zurechtzufinden, und lassen sie an den eigenen Studienerfahrungen teilhaben. Das Pilotprojekt der Studierenden umfasst eine Website, auf der sich Interessierte ihren gewünschten „Buddy“ aussuchen können.

Den zweiten Platz erhielten Eva-Maria Schneider und Marlene Stelzer mit Ideen zur „Verknüpfung des Campus-Systems mit dem Curriculum“. Den Studierenden ist es ein Anliegen, „den Studienfortschritt im Campus-System attraktiver darzustellen, angelehnt an den im Curriculum empfohlenen Studienverlauf“. Es soll auf einem Blick im System erkennbar sein, welche Lehrveranstaltungen noch zu absolvieren sind, ebenso eine Gesamtübersicht des Studiums und der einzelnen Module sowie Lehrveranstaltungen. „Das Campus-System könnte Kurse vorschlagen, die gemäß Studienplan noch benötigt werden“, so die Studierenden.

Der dritte Platz ging an Felicia Winter mit ihrer Idee einer Lehrveranstaltung „Lernen zu Lernen“. Schlechtes Zeitmanagement, fehlende Lerntechniken oder das leidige Prokrastinieren – häufige Probleme, die für den Studienfortschritt nicht förderlich sind. Felicia Winter konzipierte daher eine Coaching-Lehrveranstaltung, die den Studierenden verschiedene Lernmethoden, Konzentrationshilfen und Strategien zur Prüfungsvorbereitung vermittelt.

An Möglichkeiten für die konkrete Umsetzung der Ideen wird bereits gearbeitet. Aufgrund der Belastungen durch die COVID-19-Krise wird das aber noch ein bisschen dauern.