Mit dem Masterstudiengang „Wissenschaft, Technik und Gesellschaft“ zum Innovationsexperten

Patrick Habernik strebte seit Beginn seines akademischen Werdegangs einen Beruf an, in dem er Neues entstehen lassen kann und landete durch sein Masterstudium schließlich genau an der richtigen Stelle. In seinem Job beim Forschungszentrum „Silicon Austria Labs“ (SAL) profitiert er unter anderem von der inter- und transdisziplinären Ausrichtung des Studiums und von dem ihm ermöglichten Blick auf die Vielschichtigkeit von Innovationen.

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Neuerscheinung: „Stadt-Land-Gegensatz, urbanisierte Gesellschaft, nachhaltige Siedlungsentwicklung“ von Daniel Barben

Daniel Barben: Stadt-Land-Gegensatz, urbanisierte Gesellschaft, nachhaltige Siedlungsentwicklung. In: Yvonne Franz, Martin Heintel (Hg.): Kooperative Stadt- und RegionalentwicklungWien 2022: Facultas, utb-Band 5880, 23-44.

Dieser Beitrag widmet sich Fragen der räumlichen Organisation und Dynamik von Gesellschaft. Dafür werden Erkundungen in die Geschichte sozialwissenschaftlicher Theorien mit Beobachtungen empirischer Wirklichkeit gesellschaftlichen Lebens verbunden. Den Ausgangspunkt bildet der Stadt-Land-Gegensatz, anhand dessen oft Entwicklungs- und Vergesellschaftungsformen vor und nach der Herausbildung moderner Gesellschaften thematisiert wurden. Aber tragt diese Unterscheidung auch heute noch, wo einerseits Kontraste zwischen städtischen und ländlichen Raumen nach wie vor erfahrungsprägend sind, andererseits aber in dem, was manche „urbanisierte Gesellschaft“ nennen, aufgelöst worden zu sein scheinen? Hinzu kommt, dass es auch gegenwärtig noch eine bemerkenswerte Vielfalt an Definitionen von Stadt als Siedlungsform gibt, was sowohl als Hinweis für Klärungs- und Verständigungsbedarf als auch als Anzeichen für empirische Vielfalt verstanden werden konnte. Zu dieser Vielfalt gehören etwa Konzepte wie wachsende und schrumpfende Städte, Megacities und Megaregions, Global Cities, urbane und ländliche Raume sowie deren Beziehungen. Den Fluchtpunkt der Argumentation in diesem Beitrag bilden Fragen nach nachhaltiger, zukunftsfähiger Stadt- und Regionalentwicklung einschließlich der dafür notwendigen Formen von Kooperation und Governance.

Neuerscheinung! Research Article: Ignorance and the paradoxes of evidence-based global health: the case of mortality statistics in India’s million death study. (Erik Aarden)

Quantitative evidence and metrics play a central role in contemporary global health. Mortality statistics, for example, are considered essential for improving health in the global South. Yet, many observers lament that reliable cause of death data is not available for many low- and middle-income countries. The Million Death Study (MDS) in India forms an effort to address this issue, seeking to reduce ignorance around mortality by generating representative statistics by combining an existing, representative demographic sample with an innovative diagnostic method called verbal autopsy. Yet, ignorance is more than the absence of reliable mortality statistics in this study. Social science perspectives on institutionalized ignorance can help unpack how certain paradoxes of evidence-based global health manifest through three different articulations of ignorance in the MDS. First, the study’s simultaneously national and global ambitions intersect in arguments that present ignorance as legitimation for the study. Second, ignorance is presented as instrumental in balancing the need for expertise with the risk of bias in diagnosing causes of death. Third, MDS researchers dismiss remaining ignorance or uncertainty about diagnoses, by claiming it is relative compared to the ‘actionability’ of study results for improving public health. In exploring these various manifestations of institutionalized ignorance, several paradoxes of the MDS as an evidence-based global health project become visible. By exploring these paradoxes, this analysis suggests that studies of institutionalized ignorance can provide novel perspectives on how deliberate articulations and mobilization of ignorance helps constitute evidence-based global health.

weitere Info: Ignorance and the paradoxes of evidence-based global health: the case of mortality statistics in India’s million death study

Neuerscheinung! Computermodelle in Nachhaltigkeitsabschätzungen der Europäischen Kommission (Titus Udrea & Anja Bauer)

Computermodelle in Nachhaltigkeitsabschätzungen der Europäischen Kommission. Between control and independence: computational modelling within EC’s trade sustainability impact assessments

Titus Udrea & Anja Bauer

Nachhaltigkeitsfolgenabschätzungen (SIA) sind ein zentrales Instrument für in der EU-Handelspolitik. Computergestützte Modelle sind das wichtigste Analyseinstrument zur Bewertung der potenziellen wirtschaftlichen Auswirkungen von Handelsabkommen. Während die Modellierung lange Zeit von externen Beratungsfirmen vorgenommen wurde, führt die Generaldirektion Handel bei den jüngsten SIAs die Handelsmodellierung selbst durch. Vor dem Hintergrund dieser Verlagerung von der externen zur internen Modellierung befasst sich der Artikel mit der (wahrgenommenen) Rolle und Autorität der Modellierung in SIAs. Anhand zweier aktueller SIAs, nämlich TTIP und EU-Australien, skizziert der Artikel die sozio-technischen Arrangements von Modellen in SIAs und erörtert die unterschiedlichen Auffassungen über die Rolle der Modellierung durch politische Entscheidungsträger*innen, Expert*innen und Interessenvertreter*innen. Außerdem werden die möglichen Auswirkungen der Verschiebung der Modellierung auf die Autorität von Modellen in SIAs erörtert. Unsere Studie legt nahe, dass die interne Modellierung Vorteile wie Kontrolle, Flexibilität und Konsistenz bietet. Diese Vorteile könnten jedoch auf Kosten der wahrgenommenen Unabhängigkeit der Bewertungen gehen.

Erschienen in Impact Assessment & Project Appraisal

zum Artikel: https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/14615517.2022.2112811