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Effiziente Auffrischung für Software-Systeme

Wenn es darum geht, bestehende Software-Systeme zu pflegen und weiterzuentwickeln, stehen TechnikerInnen vor vielfältigen Herausforderungen. In einem neuen Projekt will man nun Methoden und Werkzeuge für diese Prozesse weiterentwickeln.

„Die Wartung von existierenden Software-Systemen zählt zu den schwierigsten, aber auch wichtigsten Aufgaben im Bereich des Software Engineerings“, so Martin Pinzger (Institut für Informatik-Systeme) und Andreas Bollin (Institut für Informatikdidaktik). Bevor man sich an die eigentliche Wartungstätigkeit machen kann, müssen meist große und komplexe Programme in mühevoller Arbeit analysiert und verstanden werden – mit dem Ziel herauszufinden, was die ursprünglichen Erbauer der Systeme geplant hatten, um so Wartungsfehler zu vermeiden. Pinzger ergänzt: „In der Literatur findet man viele Studien, die belegen, dass alleine durch diesen Aufwand des Verstehens 40 bis 80 Prozent der Ressourcen aufgewendet werden.“

In einem neuen von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG unterstützten Projekt mit dem Titel „Safe Round-Trip Software Engineering for Improving the Maintainability of Legacy Software Systems“ arbeitet man nun an Methoden, die EntwicklerInnen dabei helfen, im System steckendes, implizit vorhandenes Wissen zu rekonstruieren und so schneller die Funktionen des Programms zu verstehen beziehungsweise zu dokumentieren. „Wir schlagen erstmals einen Prozess vor, bei dem das existierende Software-System größtenteils automatisch in ein formales Modell umgewandelt wird. Durch die Verwendung der so genannten ‚Rewriting Logic‘ wird es möglich sein, die Semantik der Programmteile beizubehalten, das neu erzeugte formale Modell gründlicher Prüfungen zu unterziehen, umzuformen und so Wartungsarbeiten auf der Beschreibungsebene durchzuführen und im Idealfall das Modell in ein Programm einer neuen Sprachgeneration zu übersetzen.“

Erste Ergebnisse werden für Ende 2016 erwartet. Im Forschungsprojekt arbeiten das Institut für Informatik-Systeme und das Institut für Informatikdidaktik der Alpen-Adria-Universität, XAutomata Technology GmbH und die Università Politecnica delle Marche in Ancona zusammen.
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