Publikationen
Ausgewählte Publikationen
Christine Lavant: Gedichte aus dem Nachlass
Hrsg. von Doris Moser und Fabjan Hafner unter Mitarbeit von Brigitte Strasser. (= Christine Lavant: Werke in vier Bänden, Bd. 3, hrsg. von Klaus Amann und Doris Moser).
Wallstein-Verlag 2017.
»Wer das, was er schreiben muss, zurückhält, ist vielleicht wie ein Weib, das seine Kinder vergräbt aus Angst, sie könnten dem lieben Nachbarn nicht gefallen«, stellte Christine Lavant fest. Die Kärntner Dichterin schrieb zeitlebens ca. 1.800 Gedichte. Nur gut ein Drittel davon hat Lavant auch veröffentlicht.
Inhaltlich kühnere, formal riskantere Gedichte hielt sie zunächst zurück, und nach der Veröffentlichung ihres dritten großen Gedichtbandes »Der Pfauenschrei« (1962), als ihre dichterische Stimme nahezu verstummt war, wollte sie von Veröffentlichung nichts mehr wissen.
Viele Gedichte aus dem Nachlass zeigen ungeschützt und zugänglich, wo Lavants bildgewaltige Dichtung ihren Ausgang nimmt. Es ist eine Lyrik, von der Monika Rinck sagt, sie sei »die ungeheure Transformation von Schmerz und Leid in ein großes, kraftvolles und zuweilen immens komisches Werk«.
Der dritte Band der vierbändigen Werkausgabe enthält eine Auswahl aus den nachgelassenen Gedichten aus allen Schaffensperioden, darunter auch das lange Zeit verschollene, erst kürzlich wieder entdeckte Erstlingswerk »Die Nacht an den Tag«, das 1948 zwar gesetzt, aber nie gedruckt wurde. Drei Viertel der hier versammelten Gedichte sind Erstveröffentlichungen, die übrigen wurden zuvor in diversen Nachlasspublikationen publiziert.
Pressestimmen
»Ihr Eigensinn und ihre Singularität stellt sie in eine Reihe mit Sappho, Günderode, Droste und Lasker-Schüler.«
(Deutschlandradio Kultur, 23.04.2017)
»Der editorisch erneut so wohlgelungene vorletzte Band der Werkausgabe könnte Christine Lavant gleichsam posthum entfesseln.«
(Wolfgang Albrecht, Informationsmittel (IFB), 25 (2017))
»viele große Gedichte, die sich hier finden lassen«
(Vincent Sauer, www.fixpoetry.com, 18.04.2017)
»Christine Lavants ›Gedichte aus dem Nachlass‹ sind ohne Zweifel eine Entdeckung für die Lyrik unserer Zeit.«
(Andreas Puff-Trojan, Ö1 Ex libris, 21.05.2017)
»die übergroße Mehrheit ist (...) großartig, einzigartig, solitär«
(Jan Kuhlbrodt, www.signaturen-magazin.de, 30.05.2017)

Verdrängte Moderne – vergessene Avantgarde
Diskurskonstellationen zwischen Literatur, Theater, Kunst und Musik in Österreich 1918–1938
Primus-Heinz Kucher (Hg.)
V&R unipress 2016
Mit der Moderne seit 1880 etablierte sich eine Dynamik, in der eine Koexistenz von Neuem, Artifiziellem, Entgrenzendem und traditionell Schönem anzutreffen ist. Die Avantgardisten hingegen definierten sich stärker durch den Bruch mit dem Vergangenen. Die Wiener Kultur der Zwischenkriegszeit gilt davon als weitgehend unberührt, obgleich seit 1910 dem Expressionismus zugerechnete Werke entstanden sind. Im Schatten der schwierigen, aber auch von Aufbruch begleiteten 1920er Jahre entwickelte sich in Wien an den Schnittflächen von Theater, Architektur, Literatur, Tanz und Musik ein bemerkenswertes Spektrum konstruktivistisch ausgerichteter Experimente, die weit über Österreich hinaus Resonanz fanden. Diese und andere Konstellationen rekonstruiert dieser Band, der zugleich neue Akzente zum Epochenprofil der Zwischenkriegszeit setzt.

Wirnt von Grafenberg: WIGALOIS
Text, Übersetzung, Stellenkommentar
Bearb. v. Sabine Seelbach, Ulrich Seelbach
2. überarb. Aufl. Berlin, Boston: de Gruyter 2014
Wirnts von Grafenberg Wigalois gehört zu den wichtigsten Artusromanen des hohen Mittelalters. Der um 1210/20 entstandene Roman greift auf Motive aus den ‚klassischen‘ mittelhochdeutschen Romanen, z. B. aus Wolframs Parzival und Hartmanns Erec, zurück. Er erzählt die âventiure des Gawein-Sohnes Wigalois, der bei der Suche nach seinem Vater an den Artushof gelangt und dort in die Tafelrunde aufgenommen wird. Als Artusritter besteht er zahlreiche Bewährungsproben, die schließlich in eine ideale Herrschaft im Königreich Korntin münden. Die reiche Überlieferung des Romans (41 Handschriften) zeugt von seiner Beliebtheit vom frühen 13. bis ins späte 15. Jahrhundert. Diese neue Ausgabe enthält nicht nur den mittelhochdeutschen Text (nach Kapteyn), sondern zugleich eine Übersetzung in modernes Deutsch. Darüber hinaus bietet sie einen Stellenkommentar, ein ausführliches Nachwort mit Hinweisen zur Gattungsfrage und Motivik, zum ‛Sitz im Leben’ und zur Interpretation, Register zu den Namen und zum Kommentar sowie eine Bibliographie zum Wigalois .

Visuelle Medien
Klagenfurter Beiträge zur Visuellen Kultur, Bd. 1
Hrsg. von Jörg Helbig, Arno Russegger und Rainer Winter (2014)
Während mit dem Einzug des ›cultural turn‹ in den Geisteswissenschaften Kultur zunächst als Text untersucht wurde, vollzieht sich seit geraumer Zeit auch eine Wende zur Visuellen Kultur hin. Dieser Wandel versteht sich als eine Antwort auf die hegemoniale Kraft der Bilder, die als zentraler Faktor ihre Wirkung in sozialen, politischen und ökonomischen Zusammenhängen entfaltet.
Dieser Band, der die Reihe Klagenfurter Beiträge zur Visuellen Kultur begründet, nimmt sich dies zum Anlass und analysiert die kulturellen Bilderwelten in alltäglichen und deshalb auch zentralen visuellen Medien: in Filmen, Serien, Illustrierten und Comics. Die exemplarischen Beiträge verstehen sich als Zugang und Leitfaden in die kulturelle Konstruktion des Visuellen. Sie erschließen nicht nur einen konkreten Gegenstand aus kultur-, film- und literaturwissenschaftlicher sowie psychologischer Perspektive – die Ansätze liefern zugleich auch philosophische, ästhetische und wahrnehmungstheoretische Erkenntnisse zur Produktion, Zirkulation, Rezeption sowie dem Austausch von Bildern.
Publikationen der Abteilungsmitglieder
Eine vollständige Liste aller am Institut für Germanistik verfassten Publikationen finden Sie in der Forschungsdokumentation (FoDok).
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