Portraitfoto Verena Ogris

Verena Ogris: „Kostet das Studium in vollen Zügen aus.“

Unsere Absolventin Verena Ogris hat die Studien Angewandte Betriebswirtschaft und Wirtschaft und Recht abgeschlossen. Während des Studiums hat sie bereits viel Praxisluft schnuppern können. Nach 10 Jahren im Marketing und der Konzernkommunikation in einem Konzern hat sie sich als Unternehmensberaterin selbstständig gemacht und unterstützt Unternehmen dabei, ihr Nachhaltigkeitsengagement weiterzuentwickeln. Außerdem unterrichtet sie Yoga und hat im ersten Lockdown ein Buch geschrieben. Wir sprechen mit ihr über ihre vielfältigen Tätigkeiten und ihren Antrieb.

Was hat Sie damals an die Universität Klagenfurt gezogen?

Die damals sehr praxisorientierte Ausrichtung der ABWL hat mich sehr angesprochen. Da die Universität relativ klein ist, war es auch nicht unüblich, mit den Professor*innen persönlichen Kontakt zu haben und sich unbürokratisch auszutauschen. Ich habe es auch sehr geschätzt, dass man nicht ewig darauf gewartet hat, einen Kurs besuchen zu können. Und natürlich, was für mir als Kärntnerin besonders wichtig war, die tolle Lage.

Was war für Sie ein unvergessliches Erlebnis Ihrer Studienzeit?

Oh da gab es einige. Abgesehen von den vielen Uniparties und Feiern, die absolut zur Studienzeit dazugehören und die ich nicht missen möchte, gab es auch auf der Uni unvergessliche Momente. Prüfungen, denen man entgegengefiebert hat, Präsentationen, die mir heute noch peinlich sind und die tausenden Stunden in der Bibliothek. Es gibt für mich nicht dieses eine Erlebnis, es war die Gesamtheit, die es besonders gemacht hat.

Wenn ich noch einmal studieren würde, würde ich… noch ein Auslandssemester machen.

Gab es Momente oder Personen in Ihrem Studium, die Sie besonders geprägt haben?

Ja natürlich. Besonders geschätzt habe ich Professor Kropfberger. Er war ein besonders empathischer Mensch, der die Inhalte sehr praxisorientiert vermittelt hat. An ihn erinnere ich mich sehr gerne zurück.

Waren Sie während Ihrem Studium im Ausland? Welche Erfahrungen haben Sie mitgenommen?

Ja, ich war in Mailand. Das waren unvergessliche Monate, die mich sehr geprägt haben. Wie bereits gesagt, wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich sofort wieder ein Auslandssemester machen.

Wie hat sich Ihr Weg vom Studium bis heute entwickelt?

Nach ein paar Praktika in Wien bei Novomatik im Controlling und einer Werbeagentur als Kundenbetreuerin, bin ich zurück nach Kärnten um mein zweites Studium zu beenden. Während dieser Zeit habe ich in einer Werbeagentur in Klagenfurt gearbeitet, wo ich meinen Mann kennengelernt habe. Nach ca. einem Jahr Werbeagenturwahnsinn habe ich dann als Trainee bei der Kelag im Marketing angefangen. Bei der Kelag blieb ich ca. 10 Jahre. Zuerst im Marketing und nach meiner Karenz in der Konzernkommunikation als Nachhaltigkeitsbeauftragte. Jetzt bin ich selbstständig als Unternehmensberaterin und unterstütze Unternehmen dabei, ihr Nachhaltigkeitsengagement weiterzuentwickeln. Außerdem unterrichte ich Yoga und habe im ersten Lockdown ein Buch geschrieben.

„Hauptsache die Frisur sitzt.“ So lautet der Titel des Buches, das Sie innerhalb kürzester Zeit geschrieben haben. Wie kam Ihnen die Idee zu dem Buch?

Die Idee ein Buch zu schreiben, begleitet mich schon seit Jahren. In den letzten 2 Jahren habe ich mein Leben nochmal so richtig auf den Kopf gestellt und den Reset-Knopf gedrückt. Im Buch gebe ich Einblicke über den täglichen Wahnsinn im Job, die Herausforderungen als Mutter und Frau und mache mir Gedanken über die Sinnhaftigkeit des eigenen Tuns. Die Dinge nicht immer allzu ernst zu nehmen, ist ein wichtiger Schritt in Richtung Glück.

Welche Tipps können Sie Frauen auf Ihren täglichen Weg mitgeben?

Vor allem Frauen landen allzu oft in einem Hamsterrad, das es ihnen unmöglich macht, achtsam und nachhaltig mit den eigenen Ressourcen umzugehen. Getrieben davon, immer allen alles recht zu machen und zwischen Job, Kindern und Haushalt auch noch vegane, glutenfreie Kekse für die nächste Geburtstagsparty zu backen, vergisst man oft darauf, seine eigenen Batterien aufzuladen. Gerade in Zeiten von Homeoffice und Homeschooling, möchte ich mit ehrlichen Erzählungen und wertvollen Tipps vor allem Frauen dabei unterstützen, wieder mehr Verbindung zu sich selbst zu finden. Auch soll dieses Buch allen helfen, die sich gerade in einem Hamsterrad bewegen, das unüberwindbar scheint und glauben, immer alles perfekt machen zu müssen.

Haben Sie bereits eine Idee für Ihr nächstes Buch?

Ja, es schwirrt mir schon einiges im Kopf herum.

Was fasziniert Sie am Schreiben am meisten?

Man kann mit Worten Menschen erreichen. Ich habe lange überlegt, ob ich mein Buch veröffentlichen soll, da es ein ziemlicher Seelenstrip ist. Der ausschlaggebende Grund war dann im Endeffekt, die Hoffnung, Frauen zu erreichen, denen es genauso geht, wie es mir damals gegangen ist und diesen Frauen zu helfen. Die vielen Zuschriften von völlig fremden Menschen haben mir dann gezeigt, dass die Entscheidung richtig war.

Was verbindet Sie heute noch mit der Universität?

Die vielen Freundinnen und Freunde, die ich dort getroffen habe. Wir haben immer noch eine sehr enge Verbindung und dafür bin ich sehr dankbar.

Was würden Sie heutigen Studierenden mit auf den Weg geben?

Genießt die Zeit und nehmt so viel mit wie ihr nur könnt. Studieren zu können ist ein Privileg, dass nicht jeder hat und man sollte das in vollen Zügen auskosten. Natürlich darf das Lernen auch nicht zu kurz kommen.

Auf ein paar Worte mit Verena Orgis

  • Denke ich an Klagenfurt, denke ich sofort an… Tutti-Frutti-Eis
  • Mein Lieblingsort an der Universität war… das kleine Café, dass es damals noch im Erdgeschoss gab. Das war der Ort für besonders wichtige Gespräche.
  • Das mache ich morgens zuerst im Büro… die Kaffeemaschine einschalten
  • Mein Studium in 3 Worten: Lebenserfahrung, Freundschaft, Weitblick