Julius-Kugy-Preis für Brigitta Busch

Die Gemeinschaft der Kärntner Slowenen und Sloweninnen ehrte am 29. September 2021 die Arbeit der Slawistin, Kommunikationswissenschaftlerin und Sprachwissenschaftlerin Brigitta Busch, die an der Universität Klagenfurt promovierte und aktuell deren Universitätsrat angehört.

Brigitta Busch, geboren 1955 in Wien, wird für „ihr Lebenswerk und den unermüdlichen friedensfördernden Einsatz im mehrsprachigen grenzüberschreitenden pädagogisch-wissenschaftlichen und internationalen Bereich“ ausgezeichnet. Brigitta Busch war Professorin für Sprachwissenschaft an der Universität Wien. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen unter anderem in den Bereichen mehrsprachige Bildung, Minderheiten und Migration. Seit 2018 ist Brigitta Busch gewähltes Mitglied des Universitätsrats der Universität Klagenfurt.

Brigitta Busch studierte an der Universität Klagenfurt Slawistik und interkulturelle Kommunikation. 1998 schloss sie ihre Dissertation mit dem Titel „Der virtuelle Dorfplatz. Minderheitenmedien, Gloablisierung und kulturelle Identität“ ab. 2004 habilitierte sie in Wien mit einer Arbeit über „Sprachen im Disput. Medien und Öffentlichkeit in mehrsprachigen Gesellschaften“.  Von 2010 bis 2012 übernahm sie an der Universität Wien interimistisch die Professur für angewandte Linguistik und Diskursanalyse von Ruth Wodak, worauf ebendort von 2012 bis 2015 eine Berta-Karlik-Professur für angewandte Linguistik folgte. Gastprofessuren führten Busch unter anderem ab 2005 wiederholt an die University of Cape Town zu multilingualer Bildung im panafrikanischen Kontext, an die Universität Kassel, die Donauuniversität Krems, die Pädagogische Hochschule Wien und 2014 an die Universität Straßburg sowie die Universität des Westkaps.

Auch außerhalb der akademischen Welt engagierte sie sich umfassend: 2009 wurde Brigitta Busch Mitglied des ExpertInnenkomitees zum „Rahmenübereinkommen zum Schutz nationaler Minderheiten“ und berichtete wiederholt über die Situation von Minderheiten in Ländern wie Zypern, Norwegen, Aserbaidschan sowie die Russische Föderation. Von 2016 bis 2018 war sie Vizepräsidentin des Komitees.

Der Julius-Kugy-Preis ist Persönlichkeiten aus dem Alpen-Adria-Raum zugedacht, die durch ihr Wirken die Idee der Mehrsprachigkeit und kulturellen Mannigfaltigkeit gelebt haben und leben und die durch ihr Vorbild das verständnisvolle und gleichberechtigte Zusammenwachsen verschiedener Völker und Volksgruppen im Alpen-Adria-Raum fördern. Der Namensgeber des Preises Julius Kugy (1858-1944) war als Alpinist und Pionier der Julischen Alpen sowie als multikulturell wirkender Buchautor bekannt geworden.