Hologramme und Virtual Reality sollen hörbeeinträchtigte Studierende unterstützen

Hörbehinderte Studierende sehen sich nach wie vor mit vielen Herausforderungen konfrontiert, wenn sie an Universitäten studieren möchten. In einem internationalen Projekt entwickeln Forscher*innen nun neue Informationstechnologien, die dabei helfen, Informationen für gehörlose Menschen besser aufzubereiten.

„Wir haben bereits in verschiedenen Projekten zu Multimedia-Inhalten für gehörlose Menschen mitgearbeitet, allerdings ist die Arbeit an Hologrammen und Virtual Reality auch für uns eine neue und spannende Erfahrung“, erklärt Marlene Hilzensauer, Leiterin des Fakultätszentrums für Gebärdensprache und Hörbehindertenkommunikation (ZGH) an der Universität Klagenfurt.

Das wichtigste Ergebnis des internationalen Projekts ISENSE (Innovative Supporting sErvices for uNiversity Students with dEafness) wird ein digitales Tool sein: ein interaktives Video, das hörbeeinträchtigte Studierende in der Eingangsphase ihres Studiums in Form eines Hologramms unterstützt. Die Sprachausgabe in der jeweiligen Landessprache und englische Untertitel als Support für hörende Studierende sind geplant. Die Interaktion mit dem Hologramm kann direkt über das Touchpad stattfinden. Alternativ können Studierende durch Scannen eines QR-Codes ein interaktives Online-Video am eigenen Smartphone aufrufen.

Die Projektpartner werden darüber hinaus in jedem der Partnerländer Trainings anbieten, um verstärkt auf die Hürden für gehörlose Studierende aufmerksam zu machen. Ziel ist es auch, Universitätsmitarbeiter*innen Grundkenntnisse der nationalen Gebärdensprachen und der Situation gehörloser Studierender zu vermitteln. Weiters erstellen die Forscher*innen eine Sammlung von Good-Practice-Beispielen, die dabei unterstützen sollen, Barrieren für den Universitätszugang hörbeeinträchtigter Studierender abzubauen.

ISENSE wird von der Universitá Tuscia geleitet und von der Europäischen Union (Erasmus+, Action KA220 – Kooperationspartnerschaften in der Höheren Bildung) finanziert. Projektpartner sind Universitäten/Fachhochschulen, Gehörlosenvereinigungen und Privatunternehmen aus Italien (TUCEP, BLUE CINEMA TV srl, AUSRU), Spanien (Universität Cordoba, CNSE Foundation), Österreich (Fakultätszentrum für Gebärdensprache und Hörbehindertenkommunikation/Universität Klagenfurt), Polen (Pitagoras) und Deutschland (FHM Fachhochschule des Mittelstandes Bielefeld).