Faszination Linguistics: Fabian Quedritsch studiert English and American Studies

Fabian Quedritsch kommt aus dem Raum Villach und hat seinen Bachelor in Anglistik und Amerikanistik an der Uni Klagenfurt vor Kurzem erfolgreich abgeschlossen. Vor seinem Studium hat er eine Handelsakademie besucht und schnell gemerkt, wie sehr ihn eigentlich Sprache interessiert und wie sie dabei helfen kann, Menschen und Länder zu verbinden. Da er sein Wissen vertiefen und sein Netzwerk im akademischen Raum ausbauen möchte, hat er sich für den Master English and American Studies eingeschrieben und studiert nun Linguistics. 

Warum hast du dich dazu entschlossen zu studieren? Und wie hast du dich für unsere Uni entschieden? 

Mir war es wichtig, etwas zu machen, das mir wirklich Freude bereitet und mir die Möglichkeit gibt, meinen Horizont zu erweitern. Obwohl ich auch in Betracht gezogen habe, nach meinem Maturaabschluss gleich in das Arbeitsleben einzutauchen, habe ich mich schlussendlich dazu entschieden, eine akademische Laufbahn einzuschlagen. Auch wenn ich bei der Wahl der Universität etwas hin und hergerissen war, bin ich sehr froh, dass ich mich für Klagenfurt entschieden habe. Ich wollte in Kärnten bleiben, weil ich von ehemaligen Kollegen gehört hatte, wie kompakt und familiär die Universität dort sei. Ich wollte nicht einfach eine Nummer sein. Da so ziemlich alle meine engeren Freunde in anderen Bundesländern studieren, war es anfangs wieder etwas ungewohnt, das Klassenzimmer mit völlig Fremden zu teilen. Man findet jedoch schnell Anschluss und etwaige Zweifel verflogen im Nu. Ich habe meine Entscheidung nie bereut und wirklich tolle Menschen während des Studiums kennenlernen dürfen.

Wann und wie hast du herausgefunden, was du studieren willst?

Die Wahl meines Studiums war von Anfang an klar. Ich habe mich schon immer leidenschaftlich für Sprachen begeistert und mich für andere Kulturen interessiert. Außerdem ist Englisch als Weltsprache ein wirkliches Asset, wenn man international netzwerken möchte und kann so manche Türen öffnen. Um mein Wissen bezüglich Sprache zu vertiefen, war mir klar, dass ich meinen Master in Lingustics machen möchte.

Was machst du im Studium? Was lernt man und was gefällt dir dabei am besten?

Der Bachelor in Anglistik hat mir nicht nur die Gelegenheit geboten, mir akademische Fertigkeiten anzueignen, sondern auch meinen Blick auf die Welt erweitert und geschärft. Der Master in Lingustics dient dazu, eine Facette dieses breitgefächerten Studiums zu vertiefen. Während der Bachelor Gebiete wie Literatur, Kultur, Übersetzung und Linguistik umfasste, spezialisiert sich der Master auf ein Kerngebiet. In meinem Fall ist es die englische Sprache selbst. Man bekommt einen ganz anderen Zugang zum Thema Sprache und betrachtet sie nicht länger als ein Mittel zum Zweck, sondern man lernt, wie sehr sie die Welt um uns herum doch beeinflusst. Grundsätzlich beschäftigt man sich im Studium mit der Analyse von Sprache, aber auch mit Dingen, die durch Sprache manifestiert werden, so wie Identität und Rhetorik beispielsweise. Ich finde es besonders spannend, wie Sprachen einander beeinflussen können und wie sie sich mit der Zeit verändern. Auch wenn es natürlich oft kritisch betrachtet wird.

Wie erklärst du deiner Familie oder deinen Freunden den Inhalt deines Studiums?

Es ist immer schwierig, sich ein konkretes Bild eines Studiums zu machen, ohne selbst Einblick darin zu haben. Im Prinzip würde ich das Studium, wie oben bereits erwähnt, als eine Immersion in die Welt der englischen Sprache(n) beschreiben. Da sich Englisch im Laufe der Geschichte über den ganzen Globus verbreitet hat, gibt es natürlich viele (manchmal mehr, manchmal weniger) verschiedene Varianten davon, die oft auch Eigenheiten mit sich bringen. Man setzt sich auch mit Englisch als Weltsprache auseinander, indem man die Konsequenzen und Entwicklungen diesbezüglich analysiert. Und natürlich beschäftigt man sich auch mit dem Aufbau der Sprache selbst. Es ist ein sehr tiefgehendes Studium, das einem die Möglichkeit bietet, hinter die alltägliche für selbstverständlich erachtete Nutzung von Sprache zu blicken.

Was macht dein Studium für dich zu etwas Besonderem?

Um es einfach auszudrücken: Ich bin dankbar, etwas machen zu dürfen, das mir die Gelegenheit bietet, meine Leidenschaft auszuleben und mir Freude bereitet. Das alleine macht mein Studium für mich schon besonders. Aber ich kann mich nur wiederholen: Sprache öffnet Türen zu Wissen, fremden Kulturen und einem erweiterten Weltbild. Natürlich fließen persönliche Erfahrungen auch mit ein, da man gewisse Personen vermutlich nie kennengelernt hätte, wenn man nicht diese Leidenschaft teilen würde. Auch die Interpretation von Sprache ist etwas, womit man im Laufe des Studiums konfrontiert wird, und das finde ich unheimlich spannend.

Wo holst du dir an der Uni Hilfe, wenn du etwas brauchst oder mal nicht weiterweißt?

Grundsätzlich wende ich mich zuerst immer an meine Freunde und Kollegen. Ich denke, einer der wichtigsten und schönsten Aspekte am Studieren ist das Kontakte knüpfen. Ansonsten haben wir im Department auch eine sehr engagierte und hilfsbereite Studienvertretung, die bei Problemen zu Rate gezogen werden kann. Im Allgemeinen würde ich behaupten, dass in unserem Institut eine sehr angenehme und bodenständige Atmosphäre herrscht. Man geht respektvoll und vor allem menschlich miteinander um. Das verringert die Hemmschwelle, sich bei Problemen auch mal direkt an eine Lehrkraft zu wenden.

Welcher Moment wird dich immer an dein Studium hier erinnern?

Das ist eine Frage, die ich so nicht beantworten kann bzw. möchte. Man sammelt so viele Erinnerungen und Erfahrungen im Laufe des Studiums, dass es schwer ist, diese zu ranken. Natürlich werden Abschnitte wie die Anfangsphase und der Endspurt immer herausstechen, aber im Großen und Ganzen gibt es zu viele Ereignisse, egal ob signifikanter oder weniger signifikant, die das Studium ausmachen. Die Summe dieser Erfahrungen ist letztendlich eine Zeit, an die man sich gerne zurück erinnert, auch wenn natürlich auch Arbeit und Nerven darin stecken. Was ich aber sagen kann, ist, dass das Highlight des Studiums definitiv die Freundschaften und geteilten Erfahrungen sind, die dadurch ermöglicht wurden.

Machst du noch etwas neben dem Studium? Lässt sich beides gut miteinander kombinieren?

Ich habe bis vor kurzem neben meinem Studium gearbeitet, bin also derzeit wieder Vollzeitstudent. Da das Masterstudium aber um einiges leichter mit einem Nebenjob zu vereinbaren ist als das Bachelorstudium, werde ich sicherlich bald wieder einen Nebenjob anpeilen. Allerdings lege ich meinen Fokus auf das Studium und möchte meinen Fortschritt nicht allzu drastisch dadurch verzögern. Ich habe mich vor Kurzem auch der ÖH-Vertretung des Anglistik-Institutes angeschlossen und freue mich darauf, meine Kolleg*innen in ihren Tätigkeiten unterstützen zu dürfen. In meiner Freizeit treffe ich mich gerne mit meinen Freunden im Pub, lese Bücher oder spiele Gitarre.

Hat sich dein Blick auf die Welt durch das Studium verändert?

Ich würde nicht sagen verändert, aber definitiv geschärft. Man nimmt die Welt bewusster wahr und lernt, Dinge kritischer zu betrachten, die man davor eventuell als selbstverständlich erachtet hätte. Das Spannende am Studieren ist ja, dass viele verschiedene Menschen und Welten aufeinander treffen und oft auch prallen. Das ermöglicht einem, die eigene Sichtweise gewisser Dinge zu hinterfragen und seinen eigenen Horizont zu erweitern. Im Großen und Ganzen bin ich mir selbst und meinen Werten bzw. Idealen treu geblieben. Dennoch bin ich dankbar für den Gedanken- und Meinungsaustausch, den ein akademisches Umfeld bietet.

Was ist dein Lieblingsplatz in Klagenfurt oder an der Uni Klagenfurt?

In der Uni sitze ich gerne mit meinen Freunden in der Aula. Idealerweise bieten sich dafür die Couches neben der Bibliothek an. Im Sommer halte ich mich gelegentlich aber auch gerne im Europapark und an der Wörthersee-Promenade auf. Mit meinen Freunden treffe ich mich meisten im Irish Pub McMullen`s, da wir uns dort sehr wohl fühlen und öfters auch Billiard spielen. Ansonsten bin ich nicht so wirklich in Klagenfurt unterwegs, da ich etwas weiter weg wohne.

Warum sollte man an unserer Universität studieren?

Ich finde, dass unsere Universität nicht nur hervorragende Lehrveranstaltungen bietet, sondern auch eine wirklich tolle Lage hat, die spontane Kurztrips ins Ausland ermöglicht. Da die Uni relativ kompakt ist, fühlt man sich gleich heimeliger als in Großstädten. Ich finde, das macht die Erfahrung um einiges persönlicher. Es ist vermutlich dadurch auch leichter Anschluss zu finden. Die bodenständige und einladende Atmosphäre erleichtert auch die Zusammenarbeit mit anderen und nimmt einem einen gewissen Teil von Nervosität während des Semesters.

Worüber wärst du froh gewesen, wenn es dir jemand vor dem Studium erzählt hätte? Hättest du einen Tipp für alle, die gerade am Anfang stehen?

Ich denke, dass es das Wichtigste ist – gerade am Anfang – sich ein verlässliches soziales Netzwerk an der Uni aufzubauen. Es ist unglaublich hilfreich, Mitstreiter*innen zu haben, auf die man zählen und sich verlassen kann. Wie am Anfang des Interviews erwähnt, haben sich meine Freunde dazu entschieden, ihr Glück mit anderen Universitäten zu versuchen, wodurch ich gezwungen war, alleine zu starten. Daher denke ich, dass es definitiv im Interesse der Neuankömmlinge wäre, sich zusammenzutun. Das macht das Uni-Leben nicht nur einfacher, sondern auch viel entspannter und angenehmer. Auch wenn man anfangs etwas gehemmt ist und Zeit zum Auftauen benötigt, am Ende zahlt sich die Überwindung aus und ich kann versichern, dass sich daraus Freundschaften entwickeln, die man nicht missen möchte. Außerdem helfen sie einen, motiviert und am Ball zu bleiben. Es ist natürlich auch von Vorteil, sich mit Studierenden anzufreunden, die schon etwas weiter im Studium sind und einem bei Fragen bezüglich Lehrveranstaltungen behilflich sein können. Als Gemeinschaft hat man nicht nur bessere Chancen, sondern auch viel mehr Spaß.

 

Wort-Rap

  • Meine Lieblings-LV war… Celtic Englishes.
  • Mein Studi-Leben ist… relativ ausgewogen.
  • Uni geht nicht ohne… mein Uni-Team.
  • Mich motiviert… meine Freunde, Deadlines und die Erkenntnis, dass wenn man Dinge gleich erledigt, mehr Zeit im Nachhinein hat.
  • Mein Traumjob ist… Übersetzer.