Eröffnung der Zweigstelle der Südosteuropa-Gesellschaft


Die Gustav Mahler Privatuniversität für Musik und die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt eröffneten gemeinsam am 12. Oktober 2023 die neue Zweigstelle Klagenfurt/Celovec der renommierten Südosteuropa-Gesellschaft.

Die Gustav Mahler Privatuniversität für Musik und die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt schaffen gemeinsam eine Brücke zu Südosteuropa. Es ist die erste Kooperation zwischen den Hochschulinstitutionen. Das Institut für Interdisziplinäre Musikpädagogik der Gustav Mahler Privatuniversität für Musik (GMPU), das Institut für Slawistik der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt (AAU) eröffneten in Kooperation mit dem Institut für Kulturanalyse der AAU die Zweigstelle Südosteuropa-Gesellschaft e. V. (SOG) in Klagenfurt/Celovec. Die Eröffnung fand am 12. Oktober an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt statt, beginnend mit einem Vortrag und Empfang sowie einem Forschungskolloquium am frühen Abend an der Gustav Mahler Privatuniversität für Musik.

Die Zweigstelle in Klagenfurt wird neben Graz und Wien die dritte der SOG in Österreich und die 22. im deutschsprachigen Raum sein. Die Zweigstelle in Klagenfurt/Celovec wird von Univ.-Prof. Dr. Eckehard Pistrick, Institut für Interdisziplinäre Musikpädagogik von der GMPU geleitet, stellvertretende Leiterin ist Assoc.-Prof. Dr. Cristina Beretta vom Institut für Slawistik der AAU.

Interdisziplinärer Brückenschlag

Mit der Eröffnung ist den universitären Einrichtungen ein interdisziplinärer Brückenschlag gelungen, so Eckehard Pistrick. Dazu führte er weiter aus:

Eckehard Pistrick: „Die Südosteuropa-Gesellschaft schlägt mit mehr als 800 Mitgliedern Brücken zwischen verschiedensten Disziplinen und Perspektiven von der aktuellen politikwissenschaftlichen Diskussion über die Perspektive zur Integration des Westbalkans in die Europäische Union bis hin zu Kunst, Musik, Literatur und Sprachenvielfalt. Agenda ist, der Stereotypisierung des Balkans entgegenzuwirken.“

„Der Begriff ‚Balkan‘ wird insbesondere im west- und mitteleuropäischen Kontext, aber auch in diversen Nachfolgestaaten Jugoslawiens in der Regel negativ konnotiert, und zwar zu Unrecht. Wir wollen gegen diese Auffassung ankämpfen und dazu beitragen, Reichtum und Vielfalt dieser Region zu erschließen“, ergänzte Cristina Beretta.

Überregionale Bedeutung

„Südosteuropa, in der traditionellen Auffassung der Südosteuropa Gesellschaft, d. h. auch Slowenien inkludierend,  und die Alpen-Adria-Region (im weit gefassten Sinne etwa der Alps-Adriatic-Rectors‘ Conference, grenzen nicht nur aneinander, sondern weisen breite Schnittmengen auf. An der Schnittstelle beider Regionen verortet, kennzeichnen die Zweigstelle Klagenfurt/Celovec naturgemäß ein spezifischer grenz- und regionsübergreifender Blick und auch ein Handeln im Bewusstsein der Spezifizität des zweisprachigen Kärntens/Koroška“, sagte Cristina Beretta.

Auch Eckehard Pistrick betonte die überregionale Bedeutung der Zweigstelle Südosteuropa-Gesellschaft für die Landeshauptstadt Klagenfurt. Mit der Situierung der Zweigstelle in Klagenfurt/Celovec soll zudem zivilgesellschaftliches Engagement im Bereich Diversität gefördert und im öffentlichen Raum sichtbar gemacht werden, dabei sind Initiativen aus den communities und Kulturvereinen vor Ort besonders willkommen, so Eckehard Pistrick.

Transkultureller Treffpunkt

Die Zweigstelle soll eine Plattform für den kulturellen Austausch darstellen. Als solche sind verschiedene Veranstaltungen geplant, wie Lesungen, Konzerte, Vorträge oder Roundtables. Der Vortrag im Rahmen der Eröffnung am 12. Oktober von Nicola Scaldaferri der Università degli Studi di Milano, mit dem Titel Sounds, Images, and Musical Practices from the Balkans to Southern Italy: Fieldwork, Sensory and Technological Narrations around the Adriatic“, war nur der Auftakt einer Reihe von Initiativen im Cross-Border Kontext. Es soll nämlich auch Interventionen an unterschiedlichen Orten im gesamten Alpen-Adria-Raum geben. Ein wichtiges Steckenpferd sieht der Leiter zudem in der Nachwuchsförderung. „Geplant ist, Studierende aus allen Fachbereichen zu fördern, etwa im Rahmen einer jährlich stattfindenden Internationalen Hochschulwoche und durch Stipendien“, ergänzte Eckehard Pistrick. „Als Kooperation beider Universitäten in Kärnten wird die Zweigstelle auch die wissenschaftliche Forschung und den wissenschaftlich basierten Dialog der Universitäten mit Gesellschaft, Politik, Kunst- und Kulturschaffenden fördern, was auch der Arbeit mit den Studierenden anregende Inputs liefern wird“, bestätigte Cristina Beretta. Zudem unterstützt die SOG die internationale wissenschaftliche Tagung „Ästhetiken des Widerstands. Partisan:innenkunst und feministische partisanische Kulturpraxis in Jugoslawien und Kärnten/Koroška“, die Ende Oktober an der AAU stattfindet.

Südosteuropa-Gesellschaft

Die Südosteuropa Gesellschaft e. V. (SOG) mit Sitz in München wurde im Jahr 1952 gegründet. Sie widmet sich der Förderung der interdisziplinären Beziehungen zu den südosteuropäischen Ländern und unterstützt die Vertiefung der Kenntnisse über historische und gegenwärtige Entwicklungen in dieser Region. Die Zweigstelle der SOG in der GMPU in Klagenfurt ist neben Graz und Wien die dritte in Österreich und die 22. im deutschsprachigen Raum.

Plakat zur Eröffnung der Südosteuropa-Gesellschaft Klagenfurt/Celovec am 12. Oktober 2023