Doktorat | Foto: cristovao31/Fotolia.com

Doktoratsstudium: Karrierechancen durch Serviceleistungen steigern

Die Rahmenbedingungen für Doktoratsstudierende haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Das Doc.Service der Universität Klagenfurt unterstützt dabei, möglichst effizient und erfolgreich durch das Doktoratsstudium zu kommen. Wir haben mit Maren Kreutler, Christiane Louca und Wolfgang Pöllauer über das Angebot gesprochen.

Wer belegt denn in Klagenfurt ein Doktoratsstudium?

Kreutler: Viele haben hier schon den Master gemacht und wollen direkt im Anschluss das Doktorat belegen. Sie sind bereits gut vernetzt und die Betreuersuche gestaltet sich somit zumeist einfach. Andererseits haben wir auch externe Doktorandinnen und Doktoranden, die neu zu uns kommen und viele, die im Rahmen einer Anstellung als wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihr Doktoratsstudium absolvieren.

Sie sind die Anlaufstelle für alle Fragen, die das Doktoratsstudium betreffen. Welche Fragen treten häufig auf?

Louca: Seit 2018 ist es so, dass man für die Zulassung zum Doktoratsstudium bereits die Betreuungszusage eines Professors bzw. einer Professorin braucht. Die Suche nach einer passenden Person ist insbesondere für Externe, die keine Anstellung haben, häufig nicht ganz einfach. Wir können sie auf passende Institute und Personen hinweisen und sie darin beraten, wie man am besten in Kontakt tritt.

Pöllauer: Das Um und Auf bei diesem Schritt ist natürlich, dass man gut vorbereitet ist. Man sollte sich früh genug darüber informieren, ob man mit dem angestrebten Thema hier einen Betreuer oder eine Betreuerin finden kann. Dafür braucht es natürlich schon eine grobe Idee, womit man sich im Rahmen seines Doktoratsstudiums beschäftigen möchte.

Das Curriculum zielt darauf ab, in der wissenschaftlichen Community Fuß zu fassen. Kann das auch als externe Doktorandin bzw. als externer Doktorand gelingen?

Pöllauer: Der Paradigmenwechsel im Doktoratsstudium hat viele Veränderungen mit sich gebracht. Der Trend geht ganz stark in Richtung kumulativer Dissertationen, für die man die Vernetzung mit der Community braucht, um auch in wissenschaftlichen Journals publizieren zu können. Gefragt sind auch Konferenzteilnahmen und die Einbindung in die universitäre Lehre. Es gibt daneben auch noch die so genannten „freischwebenden“ DoktorandInnen, für die eine gute Dissertationsvereinbarung besonders entscheidend ist, um die Skills zu erwerben, die es in der wissenschaftlichen Welt braucht.

Sie haben bereits die Dissertationsvereinbarungen angesprochen. Welche weiteren Elemente gibt es, die ein Doktoratsstudium strukturieren?

Kreutler: Wie schon erwähnt, wird in der Dissertationsvereinbarung festgelegt, welche Seminare sinnvoll sind und belegt werden müssen. Das Angebot thematisch übergreifender Seminare für Doktoratsstudien wird derzeit, initiiert durch die Vizerektorin für Forschung in Zusammenarbeit mit dem Forschungsrat, dem Studienrektorat sowie Prof. Rainer Alexandrowicz, ausgebaut und über drei Jahre hinweg gesichert. Darüber hinaus gibt es auch die so genannten strukturierten Doktoratsprogramme, die ein inhaltliches und organisatorisches Gerüst bieten, im Rahmen dessen ein Doktorat absolviert werden.

Pöllauer: Ein weiterer Schritt ist dann die öffentliche Präsentation des Dissertationsvorhabens, die im ersten Jahr erfolgen soll. Darüber hinaus gibt es noch das Instrument der Fortschrittsberichte, die dabei unterstützen sollen, dass die Doktorandinnen und Doktoranden gut vorankommen.

Louca: Neben all jenen Elementen, die den Doktoranden oder die Doktorandin zu gewissen Arbeiten verpflichten, gibt es auch Rechte und Pflichten der BetreuerInnen. Nur wenn man von ProfessorInnen, die selbst aktiv in der Forschung tätig sind, gut unterstützt wird, kann man auch eine Karriere in der Wissenschaft machen. Das Zeitfenster, in dem man Eingang in die Scientific Community finden kann, ist recht kurz und diese Chance will gut genutzt sein. Zudem haben sich die Anforderungen im Doktoratsstudium in den letzten Jahren verändert. Ein Doktorat gestaltet sich heute wesentlich forschungsorientierter und strukturierter als früher. Wir planen daher auch Workshops für Doktoratsstudierende sowie Betreuerinnen und Betreuer, um ihnen  angesichts dieses Paradigmenwechsels Unterstützung anzubieten.

Wie unterstützen Sie als Doc.Service, damit die Anbindung an die Welt der Wissenschaft besser gelingt?

Louca: Wir bieten beispielsweise Informationsveranstaltungen für Doktorandinnen und Doktoranden an, die in Richtung Karrierecoaching gehen. Ein wichtiges Angebot ist auch das Young Scientists Mentoringprogramm, an dem NachwuchswissenschaftlerInnen teilnehmen können. Sie suchen sich einen Mentor oder eine Mentorin an einer ausländischen Forschungseinrichtung, der oder die dann auch bei der Anbindung an die Scientific Community unterstützt.

Andererseits unterstützen wir auch das Rektorat bei der Gestaltung des Doktoratsstudienangebots – wissenschaftliche Exzellenz, Internationalisierung und Transparenz stehen dabei immer im Vordergrund.

Pöllauer: Insgesamt lässt sich aus meiner Warte sagen, dass es ein breites Angebot von Förderungen gibt, das darauf abzielt, die Mobilität der NachwuchswissenschafterInnen zu unterstützen und ihre wissenschaftliche Vernetzung  zu verbessern. Sowohl für Forschungsreisen ins Ausland als auch für die Teilnahme an Konferenzen gibt es spezielle Fördermaßnahmen an der AAU.

Kreutler: Wir wollen in allen Phasen des Doktoratsstudiums zur Seite stehen. Das reicht von der Suche nach einem Betreuer bzw. einer Betreuerin bis zum Ende hin: Wie plane ich mein Doktoratsstudium? Welche Unterlagen muss ich wann einreichen? Wir versuchen alle Stadien abzudecken, um ein Studium in der dafür vorgesehenen Zeit zu ermöglichen. Dazu arbeiten wir auch eng mit den zuständigen KollegInnen aus dem Studienrektorat sowie der Studien- und Prüfungsabteilung zusammen.

Welche weiteren Maßnahmen hielten Sie persönlich noch für nötig?

Kreutler: Sinnvoll wäre es, das Angebot an Seminaren noch weiter auszubauen; beispielsweise auch zur Frage: Wie soll ich ein Exposé schreiben? Nur wer seine Gedanken und Forschungsinteressen schon vorab gut zusammenfassen kann, kann auch einen Betreuer oder eine Betreuerin finden. Hier soll es auch ein spezifisches Angebot des Doc.Service geben.

Pöllauer: Die Tatsache, dass man vor der Zulassung eine Betreuungszusage braucht, stellt viele vor Schwierigkeiten. Wir sollten unsere Angebote hier noch offensiver darstellen, damit Außenstehende rechtzeitig Klarheit darüber erlangen, ob es an der Universität Klagenfurt passende AnsprechpartnerInnern für ihr Thema gibt.

Louca: Ja, eine Liste aller verfügbaren Betreuerinnen und Betreuer mit den jeweiligen Themen wäre hier ein nächster Schritt. Wir könnten so auch besonders Studierenden aus dem Ausland  weiter entgegenkommen, die einen Großteil des Prozesses ja per Mail organisieren müssen, weil sie noch nicht vor Ort sind.

Das Doc.Service

Das Doc.Service versteht sich als Anlauf- und Beratungsstelle für alle Fragen rund um das Doktoratsstudium an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.

Ziele des Doc.Service sind:

  • die Unterstützung von Doktoratsstudierenden bei der erfolgreichen Gestaltung ihres Doktoratsstudiums
  • die Unterstützung und Motivation von Doktoratsstudiums-AnwärterInnen bei der Entscheidung und Planung ihres Doktoratsstudiums
  • die Unterstützung der Universität im Bemühen um Qualitätssicherung im Bereich der Doktoratsstudien

… durch unter anderem folgende Maßnahmen:

  • Weiterbildungsangebote & Karriere-Coaching
  • Qualitätssicherung durch Unterstützung, Förderung, Vernetzung, Kooperation
  • Bündelung der bestehenden Service- und Unterstützungsangebote
  • Schaffung von Transparenz des Angebotes für und der Anforderungen an Doktorats-Studierende

Weitere Infos: https://www.aau.at/doktorat/unterstuetzung-beratung/docservice/