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Wissenschaft, Technik und Gesellschaft im Fokus

Viele zentrale Zukunftsfragen unserer Gegenwart, ob Energieversorgung oder Digitalisierung, beziehen sich auf Wissenschaft, Technik und Innovation. Im Wintersemester 2016/17 startet dazu ein neues Masterstudium „Science, Technology & Society Studies“.

 

Wie wir kommunizieren, wie wir uns fortbewegen, was wir produzieren und konsumieren, wie wir leben – all dies ist heutzutage ohne Wissenschaft und Technik nicht denkbar. „Was wissenschaftlich-technische Innovationen zu leisten vermögen, inwieweit sie problematisch sind und welche Folgen sie für die Zukunft haben, für wen sie nützlich oder auch schädlich sind: solche Fragen werden im neuen Masterstudium thematisiert“, sagt Daniel Barben, Universitätsprofessor des Instituts für Technik- und Wissenschaftsforschung der AAU und Initiator des Studiums.

 

Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit

Von Wissenschaft und Technik wird immer mehr erwartet, zur Lösung großer gesellschaftlicher Probleme beizutragen. Daniel Barben führt als Beispiele die Energieversorgung und die Digitalisierung an. „Die Art, wie wir zurzeit global Energie produzieren und nutzen, ist überhaupt nicht nachhaltig. Es gilt Lösungen zu finden, wie man einen Übergang zu einer zukunftsfähigen Energieversorgung schafft, die nicht auf den Verbrauch von fossilen Energien angewiesen ist. Für die Entsorgung von Atommüll gibt es ebenfalls noch keine wirkliche Lösung, trotz über 40 Jahren Betrieb von AKWs. Mit der zunehmenden Digitalisierung verändern sich Wirtschaft und Politik, Verständnisse von Freiheit und Sicherheit, ja selbst menschliche Sozialität“, sagt Daniel Barben.

Studierende dieses sozialwissenschaftlichen Studiums analysieren, wie neues Wissen und neue Technologien entwickelt und wie sie in der Gesellschaft genutzt werden. „Was sind die Versprechungen an die Gesellschaft und warum treffen Innovationen oft auf Skepsis und Widerstände?“ Das Studium beschäftigt sich auch mit Fragen des Innovationsmanagements, der strategischen Planung und Durchführung von Großprojekten – und hat so zahlreiche Schnittstellen zu anderen Disziplinen wie den Wirtschaftswissenschaften.

„Studierende sollen vor allem neugierig sein auf aktuelle Themen, wie etwa Klimawandel und Energieversorgung, Nanotechnologie und Hirnforschung, Überwachung oder Big Data, und auch bereit sein, sich mit den komplexen Beziehungen von Forschung, Innovation und Gesellschaft auseinanderzusetzen“, sagt Barben, der als Zielgruppe die AbsolventInnen aller Studienrichtungen sieht.

„Besonders freuen wir uns über die enge Kooperation mit Universitäten des Verbunds von gleichartigen Masterstudien der European Inter-University Association on Society, Science and Technology (ESST), der in Maastricht koordiniert wird. Studierende können an einer der Partneruniversitäten studieren und ihre Spezialisierung an der AAU wählen oder umgekehrt“, sagt Barben über die stark internationale Ausrichtung des Studiums. Die Lehrveranstaltungen an der AAU finden in deutscher Sprache statt, nur das gebundene Wahlfach „Governance, Innovation and Sustainability“ wird in Englisch angeboten, um den internationalen Austausch innerhalb von ESST zu ermöglichen.

Die Absolventinnen und Absolventen des Masterstudiums sind unter anderem in der Lage, aktuelle wissenschaftlich-technische und gesellschaftliche Herausforderungen zu analysieren und besser zu verstehen. Sie können ihr erworbenes Wissen in der beruflichen Praxis sehr gut umsetzen. Folgende Institutionen bzw. Tätigkeitsfelder stehen ihnen grundsätzlich offen: Ministerien, Fachverbände, NGOs, Forschungsmanagement, Risikoforschung, öffentliche Verwaltung – um nur einige zu nennen.

Information zum Masterstudium „Science, Technology & Society Studies“

für ad astra: Lydia Krömer