Nachhaltige Nutzung von Ressourcen

VertreterInnen von UNEP, EUROSTAT, OECD und ISIE diskutieren Zukunftsstrategien für die Europäische Forschung und die Internationale Politik

Steigende Weltmarktpreise bei Rohöl und Metallen. Rasant steigende Nachfrage an wichtigen Rohstoffen in China und Indien. Entwicklungen wie diese haben ein Thema zurück auf die politische Agenda gebracht, das schon überwunden schien: Wie werden wir in Zukunft den gewaltigen Ressourcenbedarf stillen, der industrielle Produktions- und Konsumsysteme auszeichnet, und mit welchen Folgen für die Umwelt? Wie würde eine nachhaltige Ressourcennutzung aussehen, die die Umwelt schont, das Wirtschaftswachstum in den Industriestaaten nicht abbremst und dem globalen Süden eine aufholende Entwicklung ermöglicht? Welche Politiken braucht es zu deren Umsetzung?
Eine der ersten international beachteten Reaktionen auf diese Frage kam von den G8-Staaten. Diese verabschiedeten 2004 die so genannte 3R-Strategie. 3R steht für „reduce, reuse and recycle“ also reduzieren, wiederverwenden und recyclieren.

Vorreiter in der politischen Umsetzung der 3R-Strategie ist – wie schon in den 1970er Jahren bei der Reduktion von Schadstoffemissionen – Japan. 2003 verabschiedete die Japanische Regierung ein Gesetz, das konkrete Reduktionsziele bei Rohstoffverbrauch und Abfallentstehung in den nächsten zehn Jahren vorsieht. Die EU-Kommission setzt in ihrer 2005 veröffentlichten Strategie einer nachhaltigen Nutzung von Ressourcen auf Informationszuwachs und einen langfristigen Zeithorizont von 25 Jahren. In der Folge wurde das Europäische Statistische Zentralamt (EUROSTAT) mit der Bereitstellung von geeigneten statistischen Daten betraut. Auch internationale Organisationen wie OECD und UNEP beginnen eigene Programme zu diesem Thema zu entwickeln.

Öffentliche Diskussion am 14. September 2006
Lässt sich die Erfolgsgeschichte Japans bei der Umsetzung ihrer 3-R Strategie auch in anderen Ländern wiederholen? Wie wird sich die internationale Gemeinschaft auf diese neue Herausforderung einstellen? Welchen Forschungsbedarf gibt es und wie kann er am besten befriedigt werden?
In einer öffentlichen Plenardiskussion im Rahmen der diesjährigen ConAccount Tagung werden Vertreter von UNEP, OECD, EUROSTAT und der internationale Gesellschaft für Industrielle Ökologie diese und weitere Fragen diskutieren.

Am Podium
Inhee Chung: United Nations Environment Programme (UNEP/DTIE)
Joerg Hanauer: Statistische Amt der Europäischen Gemeinschaften (EUROSTAT)
Yuichi Moriguchi: Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)
Marina Fischer-Kowalski: Internationale Gesellschaft für Industrielle Ökologie (ISIE)

Donnerstag, 14. September 2006, 16.00 – 17.30 Uhr
Ort: Institut für Soziale Ökologie, Schottenfeldgasse 29 (Plenarsaal Stiege 2), 1070 Wien
Details unter http://www.iff.ac.at/socec/conaccount2006/
Kontakt: Mag. Ulli Weisz Tel. 01-522 4000 413, ulli [dot] weisz [at] uni-klu [dot] ac [dot] at

ConAccount ist ein weltweites Netzwerk von WissenschafterInnen, die sich seit zehn Jahren mit Fragen einer nachhaltigen Ressourcennutzung beschäftigt. Zur diesjährigen ConAccount Tagung, die vom 13. bis 14. September in Wien stattfindet, werden ca. 100 TopexpertInnen aus Europa, Japan, USA und Lateinamerika erwartet. Veranstaltet wird die Tagung vom Institut für Soziale Ökologie der Universität Klagenfurt, eines der weltweit führenden universitären Zentren für nachhaltige Ressourcennutzung in Kooperation mit der TU Wien, und dem EU Forschungsprojekt „Matisse“.