Alle News von der Fakultät für Kultur- und Bildungswissenschaften

26.11. Norbert Kröll und Anna Maria Stadler, Lesungen

NEUE LITERATUR

 

Anna Maria Stadler: Halbnah

Norbert Maria Kröll: Arcus

Dienstag, 26. 11. 2024

19.30 Uhr

Lesung

Moderation: Arno Rußegger

 

Halbnah

Drei Frauen gehen aus unterschiedlichen Gründen nicht nach Hause, jede streift für sich durch die Stadt, bevor der Tag vorbei ist. Für Kata ist sie voller Erinnerungen, die sie vermeidet. Als Kind, wenn die Mutter wohnungslos war, hat sie viel Zeit draußen verbracht. Jetzt, im Gehen, fällt ihr auf, dass der öffentliche Raum manche Menschen ausschließt. Katas Kindheit war anders als die von Mira, ihrer Pflegeschwester, bei der sie auch heute noch unterkommt, wenn sie zu Besuch hier ist. Mira verbringt immer weniger Zeit in ihrer Wohnung. Auf ihrem Streifzug denkt sie über Formen der Gemeinschaftlichkeit nach, in Nischen der Stadt, bevor sie selbst in eine solche stolpert. Sarah wiederum bewegt sich an den Rändern, aus der Stadt und ihrem Leben hinaus. Sie hat gerade ihre Sachen in einen stillgelegten Trakt eines Krankenhauses übersiedelt. Anders als Elias, mit dem sie nur noch die gemeinsame Wohnung verbindet, weiß sie, dass dies auch ein Abschied ist.

 

Arcus

Als seine Eltern tragisch versterben, erbt Marcus Himmeltroff-Gütersloh unverhofft Milliarden. Obwohl er sich als Avantgarde-Künstler Arcus von seinen konservativen Eltern losgesagt hat, muss er nun Entscheidungen treffen: Zuerst spielerisch, dann immer radikaler lotet Arcus neue Freiheiten aus und reißt damit nicht nur seine Freunde, sondern die ganze Stadt in einen aberwitzigen Wirbel aus Gier, Schuld und dem letzten Rest Würde. Ein radikaler Roman über Kunst, Geld und Macht.

Norbert Maria Kröll zeigt in dicht gewebter, kompromissloser Sprache die wachsende gesellschaftliche Ungleichheit auf und weitet die Debatte auf die Verantwortung der Kunst aus.

 

Anna Maria Stadler, 1992 geboren, lebt als Autorin und Künstlerin in Salzburg. Studium der Bildhauerei, Kulturwissenschaft und Germanistik. Ihre Arbeiten bewegen sich an den Nahtstellen von Literatur, Bildender Kunst und Theorie.

Norbert Maria Kröll, geboren 1981 in Villach, lebt und arbeitet in Mödling bei Wien. Studium der Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst Wien. Mitherausgeber des Literaturmagazins JENNY #2 (De Gruyter).

Arno Rußegger, geboren 1959, Literatur- und Filmwissenschaftler, Lehr- und Publikationstätigkeit mit den Schwerpunkten Österreichische Gegenwartsliteratur, Kinder- und Jugendliteratur, Literatur im intermedialen Kontext (vor allem Literatur und Film).

 

 

 

 

 

19.11. Zdenka Becker & Manuela Tomić – Lesungen

NEUE LITERATUR

 

Manuela Tomić: Zehnfingermärchen

Zdenka Becker: An einem anderen Ort

 

Dienstag, 19. 11. 2024
19.30 Uhr

Lesung

Moderation: Andreas Jungwirth

 

Zehnfingermärchen
Großvater Ivo versteckt jugoslawische Dinar im Radio. Mutter hat nur Augen für den Sänger Zdravko Čolić. Vater rollt im LKW durch die Nacht. Großonkel Tomo verbrennt seinen Pass. Wenn der Zahnteufel Großmutter quält, zündet sie sich eine Zigarette an. Auf dem Eiffelturm steckt eine Erdbeere und Supermarios Kopf landet in der schäumenden Kakaotasse.
99 lyrische Prosaminiaturen eröffnen ein Familienpanorama zwischen Sarajevo, Völkermarkt und Wien. Es sind Märchen für Erwachsene, die in die Welt des Kitsches, des Kommunismus und eines Kärntner Schützenvereins führen. Die Autorin findet eine spielerische Sprache für die fürchterlichen Absurditäten des Fremdseins.

 

An einem anderen Ort

Mit dem Fremdsein in einem Land und in einer Sprache befassen sich auch Zdenka Beckers Essays. Zdenka Becker „spricht fünf Sprachen, in denen sie auch denkt und träumt. In ihrem Dasein fühlt sie sich als Slowakin, Österreicherin, Europäerin und Weltbürgerin“. So heißt es über die Autorin in der Zeitschrift morgen, in der sie seit einigen Jahren die Europakolumne schreibt. Darin reflektiert Zdenka Becker über das Reisen, vor allem aber über Begegnungen mit interessanten, oftmals andersdenkenden Menschen. Jede Begegnung und jede Reise bringt neue Erfahrungen sowie die Erkenntnis mit sich, dass man auch in der Fremde ein Zuhause finden kann.
Im Rahmen der Veranstaltung werden auch die im Essayband veröffentlichten Fotos von Nikolaus Korab gezeigt.

 

 

Manuela Tomić, geboren 1988 in Sarajevo, aufgewachsen in Völkermarkt. Arbeitet als Journalistin (Die Furche) und schreibt als Autorin Prosa, Lyrik und Hörspiele.

Zdenka Becker, geboren 1951 in Eger (Tschechien). Wirtschaftsuniversität in Bratislava, Dolmetsch-Institut in Wien. Übersetzerin und Autorin von Romanen, Theaterstücken, Kolumnen.

Andreas Jungwirth, geboren 1967, Hörspiel-, Theater-, Romanautor.

 

Tag der Weiterbildung: „Erwachsenenbildung als Nachhaltigkeit“

Tag der Weiterbildung | 28. November 2024, 10:00-14:00 Uhr | Ländliches Fortbildungsinstitut, Eisenstadt

  • Irene Cennamo hält die Keynote

Nachhaltiges Handeln, ein verantwortungsvoller Umgang mit unseren Ressourcen, ein sozial gerechtes Zusammenleben – all das ist wesentlich für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen. Doch was genau meint “Nachhaltigkeit” in Zusammenhang mit Erwachsenenbildung? Was bedeutet Bildung für nachhaltige Entwicklung? Was ist nachhaltiges Lernen und wie kann Lernen nachhaltig gestaltet werden?
Diesen Fragen widmet sich der diesjährige Burgenländische Tag der Weiterbildung unter dem Aspekt „Erwachsenenbildung als Nachhaltigkeit“. Wir werfen einen Blick auf die Lerninhalte, Lernprozesse und Lerninfrastrukturen, die es für eine soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit in der Gesellschaft braucht. Und wir wollen den Blick auf das Nachhaltigkeitspotenzial und die bestehenden Stärkenfelder der Erwachsenenbildung richten, die gerade in Anbetracht anhaltender Krisen und Veränderungsprozesse eine wichtige Triebfeder für die Bewältigung von Ausnahmezuständen darstellt.

Einladung Tag der Weiterbildung

 

IfEB-Spotlight November 2024: Michael Eder

Welches Thema bearbeitest Du und was bedeutet es für Dich?

Ich habe mich im Zuge meiner Masterarbeit mit dem Thema „Schulverweigerung“ beschäftigt, insbesondere mit der Prävention und Intervention durch Schulsozialarbeit. Seit einigen Jahren beschäftige ich mich beruflich als Schulleiter einer Mittelschule intensiver mit diesem Thema, weil Schulverweigerung in etwa 5% der Schülerinnen und Schüler betrifft.

Durch die intensive Recherche während des Schreibens der Arbeit konnte aufgezeigt werden, wie wichtig die Implementierung von Schulsozialarbeit an allen Schulstandorten wäre, und dass eine Rückführung von schulverweigernden Kindern und Jugendlichen mit Hilfe von Schulsozialarbeit durchaus möglich ist – wenn die Intervention so früh wie möglich beginnt.

Für meine berufliche Tätigkeit habe ich durch diese Arbeit eine wichtige Argumentationsquelle für den Verbleib von Schulsozialarbeit an meiner Schule erhalten, umgekehrt hat auch die Schulsozialarbeit eine Argumentationsquelle für die wichtige Arbeit an den Schulen gewonnen.

Wie ist dieses Thema mit Deinem Studium verbunden?

Im Zuge des Studiums „Schulpädagogik“ habe ich eine Veranstaltung zur Schulsozialarbeit und deren Angeboten besucht, wodurch ich auf die Einzelfallhilfe von Schulsozialarbeit aufmerksam wurde. Die Inhalte des Seminars habe ich dann mit meiner beruflichen Arbeit perfekt verbinden können. Ich wollte mit dem Thema die gering bis gar nicht beachtete Gruppe der schulverweigernden Kinder und Jugendlichen vor den Vorhang holen.

Wie gehst Du im Forschungsprozess vor?

Im ersten Teil der Arbeit habe ich mich intensiv mit der vorhandenen Literatur zu den Themen Schulverweigerung und Schulsozialarbeit beschäftigt: Was sind die Gründe und die auslösenden Faktoren für Schulverweigerung, wie viele schulverweigernde Kinder und Jugendliche gibt es, wurden dazu bereits Studien durchgeführt? Ein großes Kapitel hat sich mit der Arbeit der Schulsozialarbeit beschäftigt. Danach habe ich versucht diese beiden Themengebiete in Verbindung zueinander zu setzen.

Im qualitativen Forschungsteil der Arbeit wurden Experteninterviews geführt, welche die Wichtigkeit von Schulsozialarbeit an allen Schulstandorten unterstrichen haben, im Besonderen bei der heiklen und zeitintensiven Rückführungsarbeit von schulverweigernden Kinden und Jugendlichen. Die Interviews wurden im Zuge der Auswertung in Bezug zur Literaturrecherche gesetzt.

Was möchtest Du anderen Studierenden an Erfahrungen und Tipps mitgeben?

Die Themenauswahl einer Arbeit ist eine wichtige Entscheidung. Man taucht über einen längeren Zeitraum in ein Thema ein, daher sollte dieses Thema eines sein, welches man mit Neugier, Interesse und Freude angeht. Der wichtigste Tipp ist, sich genügend Zeit für die Arbeit zu nehmen, um nicht unter Druck schreiben zu müssen. Manchmal benötigt man dazwischen ein paar Tage Abstand, um dann wieder voll durchstarten zu können. Und mit dem richtigen Betreuer an der Seite wird das Schreiben zum Genuss!

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