Wissenswelten zwischen Himmel und Alltag: Internationale Mittelalter-Tagung in Klagenfurt

Angelika Kemper (Institut für Germanistik) und Christian Domenig (Institut für Geschichte) laden vom 7. bis 8. Juni 2018 Expertinnen und Experten aus aller Welt zur Tagung zum Thema „Zwischen Himmel und Alltag. Wissen und Gemeinschaft vom Hochmittelalter bis in die Frühe Neuzeit“. Im Interview haben sie schon vorab erzählt, welche Bedeutung Wissen im Mittelalter hatte.

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Tagung „Zwischen Himmel und Alltag. Wissen und Gemeinschaft vom Hochmittelalter bis in die Frühe Neuzeit“

Die Tagung findet am 7. und 8. Juni an der Universität Klagenfurt (Stiftungssaal K.0.0.1, Servicegebäude) statt. Das Programm bestreiten Forscherinnen und Forscher unter anderem aus Harvard, Louisiana State University/Baton Rouge, Berlin, Tübingen, Madrid und Prag.

Die interdisziplinäre Tagung widmet sich der Verhandlung von Wissen zwischen Hochmittelalter und Frühneuzeit. Das Leben in einer Gemeinschaft prägte kulturelle Äußerungen des Mittelalters in vieler Hinsicht, sei es in der Literatur und Kunst, im religiösen Kontext oder der Wissenschaft – auch im Übergang zur Frühneuzeit. Die Veranstaltung wird das Wissensmanagement von Gemeinschaften beleuchten, in Literatur, Studium und Unterricht, sowie die verwendeten Strategien, Medien und Bildungsideale erfassen. Nähere Informationen zum Programm entnehmen Sie bitte hier

Förderung: Die Tagung wird von der Fritz Thyssen Stiftung, von der Stadt Klagenfurt und von der Fakultät für Kulturwissenschaften der AAU finanziell unterstützt.

Organisation: Ass.-Prof. Dr. Angelika Kemper (Institut für Germanistik)
Ass.-Prof. Dr. Christian Domenig (Institut für Geschichte)

Ausstellung Klagenfurt 500 – verbrannt, verschenkt und wachgeküsst

Grundstein der Ausstellung, wie der heutigen Stadt Klagenfurt, ist der Gabbrief – die verschriftlichte Schenkung der damaligen, durch Feuer zerstörten Stadt Klagenfurt – aus dem Jahr 1518. Die Ausstellung widmet sich den ersten 150 Jahren und der Baukunst dieser noch heute die Stadt prägenden architektonischen Manifestationen, die jene Zeit beginnender wirtschaftlicher Prosperität nach dem zerstörenden Großbrand von 1514 und der nachfolgenden Übergabe der Stadt durch Kaiser Maximilian I. im Jahr 1518 sehr eindrucksvoll vermitteln können. Der initiative Gestaltungswille der Kärntner Landstände offenbart sich insbesondere mit der Errichtung des repräsentativen Landhauses, des Klagenfurter Doms als vormalig protestantische Kirche, aber auch in der verstärkten Rolle der Landstände als Förderer und Auftraggeber der Kunst- und Kulturschaffenden dieser Zeit.

Eine Ausstellung des Landesmuseums Kärnten in Kooperation mit der Stadtgalerie Klagenfurt in Zusammenarbeit mit dem Kuratorenteam: Mag. Igor Pucker, Direktor Landesmuseum für Kärnten, Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Johannes Grabmayer, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und Mag. Martin Stermitz, Landesmuseum für Kärnten

Ausstellungsdauer: 28. April 2018 bis 06. Jänner 2019
Ausstellungsort: Stadtgalerie Klagenfurt, Theatergasse 4

 

 

Gastvortrag von Fritz Trümpi (Wien)

In seinem Gastvortrag „Zum Musikbetrieb der späten Habsburgermonarchie – Der ‚Österreichisch-Ungarische Musikerverband‘ zwischen Nationalismus und Internationalität“, den Ass.-Prof. Dr. Fritz Trümpi vom Institut für Musikwissenschaft und Interpretationsforschung der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien (MDW) am 17. April 2018 an der AAU gehalten hat, beschäftigte sich der Experte mit der Politisierung von Musik in Zentral- und Ostmitteleuropa, den organisatorischen Strukturen des ‚Österreichisch-Ungarischen Musikerverbandes‘ sowie deren Bedeutung für Fragen des Internationalismus wie auch Nationalismus in den Gebieten der späten Donaumonarchie bzw. deren Nachfolgestaaten. Im Fokus seiner Betrachtungen standen dabei Problemfelder wie die nationale Zusammensetzung von Orchestern und Teilorganisationen des ‚Musikerverbandes‘, die Bedeutung der ‚Österreichisch-Ungarischen Musiker-Zeitung‘ (etwa durch die Monopolisierung von Stellenausschreibungen und damit einhergehende Einflüsse auf die Mobilität), politisch-ideologische Konflikte zwischen den beiden Reichshälften der Monarchie oder Überlegungen zu den Anfängen der ab 1918 entstehenden Nationalopern wie jener in Cluj, die in ihrem Repertoire wie auch den Orchesterbesetzungen noch deutliche Spuren habsburgischer Internationalität aufwiesen.

Dr. Fritz Trümpi, geboren 1974 in Glarus (Schweiz) und Autor der mittlerweile als Standardwerk geltenden Monographie „Politisierte Orchester. Die Wiener Philharmoniker und das Berliner Philharmonische Orchester im Nationalsozialismus“ (2011), widmet sich derzeit im Rahmen seines Habilitationsprojekts an der MDW der Geschichte von Musikverbänden insbesondere in der cisleithanischen Reichshälfte der Habsburgermonarchie.