Birgit Moser-Plautz erhält Josef Krainer-Förderungspreis 2020

Der Preis wird am 12. Mai 2021 übergeben. Mit diesem Award werden die Leistungen von Birgit Moser-Plautz, die am Institut für Öffentliche Betriebswirtschaftslehre lehrt und forscht, auf dem Gebiet der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet.

Birgit Moser-Plautz maturierte an der Bundeshandelsakademie Liezen und studierte anschließend „Angewandte Betriebswirtschaftslehre“ und „Wirtschaft und Recht“ an der Universität Klagenfurt und ein Semester an der ESC Rennes in Frankreich. Birgit Moser-Plautz hat ihre Doktorarbeit am Institut für öffentliche Betriebswirtschaftslehre an der Universität Klagenfurt verfasst, wo sie bis Ende 2018 als Universitätsassistentin beschäftigt war. Ihre Tätigkeit führte sie für Forschungsaufenthalte an das Jean Monnet Center of Excellence der Universität Antwerpen.

Ihre kumulative Dissertation trägt den Titel „Public Budgeting Reform – Increasing flexibility & strengthening control at central government level“ und beschäftigt sich mit Reformen des Haushalts- und Rechnungswesens in öffentlichen Verwaltungen, im Speziellen mit der Nutzung von Wirkungs- und Leistungsinformationen durch Politiker*innen im Budgetprozess. Dabei haben sie und ihre Ko-Autor*innen nicht nur untersucht, ob und in welchem Ausmaß diese Informationen genutzt werden, sondern auch die Art der Nutzung analysiert. Dazu wurden Interviews mit Nationalratsabgeordneten, im Speziellen mit Mitgliedern des Budgetausschusses, geführt und die Protokolle zu den Budgetdebatten ausgewertet, in denen sich vier unterschiedliche Nutzungsarten zeigten. Die Ergebnisse wurden in der internationalen Zeitschrift „Public Administration“ veröffentlicht. Im Rahmen der Dissertation wurde auch untersucht, ob und wie Informationen aus dem Gender Budgeting in Budgetdebatten von Abgeordneten eingesetzt werden; dabei wurde die Bundesebene unter die Lupe genommen. Nun konnte Birgit Moser-Plautz mit einem Projektantrag zur Erforschung des Einsatzes von Gender Budgeting auf Landes- und Gemeindeebene den Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank überzeugen. Der dritte Artikel untersuchte, ob ein oft anekdotenhaft erwähntes „Dezemberfieber“ (übermäßige Auszahlungen von Budgetresten am Jahresende) in den Daten ersichtlich ist und wie sich unterschiedliche Reformen auf dieses Auszahlungsverhalten auswirken, die Ergebnisse wurden in „Public Money & Management“ veröffentlicht. Ziel der Dissertation war zu untersuchen, wie sich unterschiedliche Reformelemente auf die Budgetgenehmigung und den Budgetvollzug auswirken, und somit wie öffentliche Gelder effizient und effektiv verteilt und eingesetzt werden können.

Nach ihrem Doktorat arbeitete Birgit Moser-Plautz als Prüferin beim Kärntner Landesrechnungshof, wo sie ihr fachliches Wissen praktisch einsetzen konnte. Seit Oktober 2019 ist sie als Postdoc-Assistentin auf eine Laufbahnstelle an die Universität Klagenfurt zurückgekehrt und seitdem auch stellvertretende Institutsvorständin des Instituts für Öffentliche Betriebswirtschaftslehre. Derzeit ist Moser-Plautz Austrian Marshall Plan Foundation Fellow am Woodrow Wilson International Center for Scholar in Washington, D.C., und beschäftigt sich mit der Verwaltungsdigitalisierung im Zusammenhang mit der Corona Krise in Österreich und den USA.

Die Kleine Zeitung überträgt die Preisverleihung live auf ihrer Website. Informationen zum Preis finden Sie hier.