Badeorte an der italienischen Adria: Auf einen Sprung ins Meer

Von der Universität Klagenfurt bis ins Zentrum von Grado sind es 203 Kilometer, die sich in etwas mehr als zwei Stunden mit dem Auto zurücklegen lassen. Einfach einen Tag lang Urlaub machen und die Seele am Strand baumeln lassen, ist von Klagenfurt aus gut machbar. Früher als Hausmeisterstrände verpönt, haben die Badeorte an der Oberen Adria in den letzten Sommern wieder an Beliebtheit gewonnen. Hier geht’s zu den wichtigsten Locations.

Grado:

Grado liegt in Friaul-Julisch Venetien und ist der erste Badeort, den man nach Udine erreicht. In die Stadt mit ihren rund 8.000 Einwohner*innen fährt man über eine vier Kilometer lange Dammstraße. Grado ist gut auf Tagesgäste eingerichtet: Schirm und Strandliegen können fast überall gebucht werden. Der historische Stadtkern mit den verwinkelten Gassen ist touristisch gut genutzt, aber etwas sanfter, als dies in Lignano oder Jesolo der Fall ist. Für Tagesausflüge auch außerhalb der Hochsaison lohnt sich ein Spaziergang an der Promenade, die den Spaggia Principlale, die Costa Azzurra und den Strand von Pineta miteinander verbindet. Grado ist etwas langsam, ein wenig verschlafen, angenehm ruhig und auf sehr feine Weise old-fashioned.

 

Lignano:

Lignano hat rund 7.000 Einwohner*innen in den drei Teilen Sabbiadoro, Pineta und Riviera. Lignano hat sich in den letzten Jahren zur Partylocation für junge Gäste entwickelt. Besonders zu Pfingsten treiben sich tausende Partylustige vorwiegend aus Österreich anden Stränden (und so mancher benimmt sich dabei wenig rühmlich). Die modern gestaltete Fußgängerzone von Lignano führt durch die gesamte Stadt und hält viele schöne Boutiquen für Modebewusste bereit. An jedem Strandabschnitt gibt es kleine Bars, in denen man einen Aperol Sprizz und die Sommerhits der jeweiligen Saison genießen kann. Verschnörkelt Italienisches findet man in Lignano immer weniger, stattdessen ist das Design von Hotels und öffentlichen Plätzen straight, schlicht und kühl.

 

Caorle:

Caorle, das mit seinen rund 11.000 Einwohner*innen in Venetien liegt, glänzt mit einer klassisch italienischen Altstadt, in der sich kleine Plätze und verwinkelte Gässchen entdecken lassen. Auffällig ist der 48 Meter hohe, nicht ganz gerade Campanile, der das Wahrzeichen der Stadt ist. In den letzten Sommern sind auch in Caorle immer mehr moderne Strandbars entstanden, die eher an Miami als an den Retrocharme der Oberen Adria erinnern. Caorle verbindet das Historische mit dem Modernen auf eine sehr geschickte Weise. Besonders an den Rändern der Saison kann man den Charme besonders gut genießen.

 

Jesolo:

Jesolo ist nichts für jedermann: Die Stadt mit ihren 26.000 Einwohner*innen beherbergt jährlich rund 5,6 Millionen Tourist*innen. Die „richtige Stadt“ Jesolo, die sich rund 2 Kilometer im Landesinneren befindet, wird von den meisten nur zum Besuch des wöchentlichen Markts aufgesucht. Meist hält man sich an den Stränden in Lido di Jesolo auf. Die 15 km lange Halbinsel wartet mit Strandabschnitten soweit das Auge reicht auf, ein bunter Schirm reiht sich kilometerweit an den nächsten. In der „zweiten Reihe“ reihen sich Geschäfte, Restaurants, Bars und die berühmten dezibelstarken sali di giochi aneinander. Wer gerne voll ins italienische Urlaubsleben eintauchen möchte, kommt um den 15. August nach Jesolo. Mehr Leben geht nicht.