Gertraud Benke | Foto: aau/Müller

Interview mit Gertraud Benke

„Die Frage danach, was wir als Lebewesen begreifen, ist für mich sehr zentral.“

Was folgern Sie aus den Ergebnissen für den Unterricht?
Für mich sind die didaktischen Schlussfolgerungen nicht primär interessant, sondern es geht mir mehr um ein Beobachten: Wie entdecken wir die Kategorien des Denkens? Da wirkt das Konzeptlernen in die Erkenntnisphilosophie hinein.

Warum haben Sie das Thema „Pflanzen“ gewählt?
Die Frage danach, was wir als Lebewesen begreifen, ist für mich sehr zentral. Dabei geht es letztlich auch darum zu fragen, wie wir uns selbst als Menschen sehen. Die Kompetenz, die Natur als belebt zu erfassen, entwickelt sich in einer bestimmten Altersspanne, und sie ermöglicht es uns später, auch über Ökologie nachzudenken.

Wird dazu bereits umfassend geforscht?
Beim Studium der internationalen Literatur zum Konzeptlernen fällt auf, dass die Konzeptentwicklung nur für drei bis vier Pflanzen im Konkreten in Studien untersucht wurde. Meiner Meinung nach reicht es aber nicht, eine Blume, einen Baum und einen Kaktus abzubilden, und damit das Pflanzenkonzept der Kinder zu bestimmen. Mich interessiert daher weiterhin, auch in Bezug auf Pflanzen: In welchen Kategorien denken wir, wie entwickeln sie sich, wie differenziert sich die Wahrnehmung der Welt aus?

 

Zur Person

Gertraud Benke ist als assoziierte Professorin am Institut für Unterrichts- und Schulentwicklung tätig und hat davor an der Stanford University School of Education in Palo Alto ein PhD-Studium absolviert. Benkes Arbeitsschwerpunkte sind konzeptuelles Lernen in Kommunikation, Klassenzimmer-Kommunikation, Gender im Klassenzimmer sowie Evaluationsverfahren.

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