Einladung zum Vortrag: Die Kiewer Rus‘ nach dem Zeugnis der ältesten russischen (ostslawischen) Chronik

Seit 24. Februar 2022 ist viel von Київ (ukr. Kyjiw, Ky­ïv) bzw. Киев (russ. Kiew, Kiev) die Rede. Seitdem stößt man in den Medien häufig u.a. auch auf die Kiewer Rus‘, das mittelalterliche Großreich, das als Vorläuferstaat Russlands und der Ukraine gilt und „zu einem Gründungsmythos und wichtigen Bezugspunkt des kulturellen Gedächtnisses beider Staaten“ (Andreas Kappeler) wurde.

Das Institut für Slawistik freut sich, Sie dazu einzuladen, mit O.Univ.-Prof. i.R. Dr. Gerhard Neweklowsky in die altostslawische Povest‘ vremmenych let/„Chronik vergangener Jahre“ einzutauchen:

 

O.Univ.-Prof. i.R. Dr. Gerhard Neweklowsky

Die Kiewer Rus‘ nach dem Zeugnis

der ältesten russischen (ostslawischen) Chronik

 

am Donnerstag, 19. Jänner 2023 von 10:00 – 12:00 Uhr

Hörsaal 2, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt auch ONLINE (via Zoom – Link s. u.)

Die mittelalterlichen Chroniken sind nicht nur historische Quellen, sondern auch literarische Werke, in denen wir neben den beschriebenen Ereignissen Sagen und Legenden, heidnische und christliche Vorstellungen finden. Verfasst von einem Mönch des Kiewer Höhlenklosters ist die Nestorchronik oder Povest‘ vremennych let die älteste (12. Jh.). Wir lesen daraus im Original und übersetzen Abschnitte wie: die Entstehung der Völker und Sprachen, die Wohnsitze der Slawen, der Weg von den Warägern zu den Griechen, die Gründung Kiews, die ostslawischen Stämme, die Herbeirufung der Waräger, Rjurik und Oleg, die Slawenmission Kyrill und Methods, der Tod Olegs durch sein Pferd, die Fürstin Olga und ihr Sohn Igor, die Ermordung Igors und Olgas Rache, Igors Sohn Svjatoslav, die Taufe Olgas, deren Enkel Jaropolk, Oleg und Vladimir, der Tod Svjatoslavs im Kampf gegen die Pečenegen, Machtübernahme durch Vladimir, die heidnischen Götzen, die Taufe Russlands 988. Dieser Teil der Chronik zeigt uns die mittelalterlichen Kenntnisse der Geographie, der Völker und Stämme des ostlawischen Raumes, beschreibt die Gründung und Entstehung der Kiewer Rus‘.

O.Univ.-Prof. i.R. Dr. Gerhard Neweklowsky
Der zuletzt mit dem Großen Ehrenzeichen des Landes Kärnten ausgezeichnete Slawist war im Zeitraum von 1979 bis 2000 Ordinarius für slawische Sprachwissenschaft am Institut für Slawistik der Universität Klagenfurt und von 1995 bis 1999 Vizerektor der Universität Klagenfurt. Anschließend folgte er dem Ruf an die Universität Wien, wo er von 2000 bis 2006 als Ordinarius für Slawische Sprachwissenschaft am Institut für Slawistik tätig war.
Der international bekannte Sprachwissenschaftler zählt zu den bedeutendsten Vertretern der österreichischen Slawistik und deckt mit seiner Expertise alle linguistischen Bereiche innerhalb der Slavia ab. Das breite Spektrum seiner Forschung und Lehre reicht von der allgemeinen Slawenkunde, dem Altkirchenslawischen und der Geschichte der slawischen Einzelsprachen, über die vergleichende historische Grammatik der slawischen Sprachen bis hin zur Phonetik und Phonologie, Morphonologie, Wortbildung, Syntax, Textlinguistik und vergleichenden slawischen Dialektologie.
S. auch
https://www.aau.at/blog/gerhard-neweklowsky-ist-80-jahre-alt-mein-leben-fuer-die-slawistik-ein-doku-portraet-zum-80-geburtstag-von-herta-maurer-lausegger-erscheint-heute/
https://backend.univie.ac.at/fileadmin/user_upload/i_slawistik/Pers_Data/Neweklowsky.pdf

 

Zoom-Meeting beitreten
https://us06web.zoom.us/j/89462142232?pwd=b3J6TmtCbDVENlBCdEdSRzVKdEcrdz09

Meeting-ID: 894 6214 2232
Kenncode: 764462

 

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

Institut für Slawistik