Einladung zum Gastvortrag von Dr. Alexa Stiller am 7. Juni 2023

Dr. Alexa Stiller

Vertreibung und Vernichtung versus Ansiedlung und Einbürgerung:
Die völkische Politik des NS-Regimes im Zweiten Weltkrieg

Mittwoch, 7. Juni 2023, 16:00 – 18:00, Raum: Z.1.08 (Zentralgebäude)

Mit Kriegsbeginn begann das NS-Regime sein völkisches Programm in Europa zu implementieren. Die annektierten Gebiete Westpolens, Frankreichs und Sloweniens sollten noch während des Krieges „deutsch“ gemacht werden. Unter der Führung des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums (RKF), Heinrich Himmler in Person, fanden Vertreibungen und Deportationen von polnischen, jüdischen, französischen und slowenischen Bevölkerungsgruppen statt. Parallel siedelte der RKF „volksdeutsche“ Gruppen aus Ost- und Südosteuropa um und brachte sie zur Siedlung in die Annexionsgebiete. Die einheimische Bevölkerung wurde in „erwünscht“ und „unerwünscht“ selektiert, vertrieben oder „eingedeutscht“. Die völkische Politik des RKF betraf Millionen von Menschen in den deutschen Annexions- und Besatzungsgebieten während des Zweiten Weltkrieges. In welchem Verhältnis sie zur Verfolgung und Vernichtung der europäischen Jüdinnen und Juden stand, wird Dr. Alexa Stiller im Zuge ihres Vortrages herausarbeiten.

Dr. Alexa Stiller ist Oberassistentin für Neueste und Zeitgeschichte und Ambizione Fellow am Historischen Seminar der Universität Zürich. Zuvor war sie wissenschaftliche Post-Doc-Assistentin an der Universität Bern und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der ETH Zürich. Ihr laufendes Forschungsprojekt befasst sich mit den internationalen Reaktionen auf Massengewalt und Krieg, insbesondere mit der Schaffung der internationalen Strafgerichtshöfe in den 1990er Jahren.

 

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