Neue Microcredentials-Kurse zur Elementarpädagogik an der Universität Klagenfurt

Die Universität Klagenfurt unterstützt seit 2023 Berufstätige mit einer hohen Vielfalt an Microcredentials-Kursen, um lebensbegleitende Weiterbildung im Sinne von pre-, up- und reskilling auf akademischem Niveau zu ermöglichen. Nun werden ab März 2025 u.a. drei neue Kurse für den elementarpädagogischen Bereich angeboten:

  • „Elementarpädagogische Fachsprache für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache“: Teilnehmende sollen gezielt auf die sprachlichen Anforderungen des elementarpädagogischen Berufsfeldes vorbereitet werden. Dabei liegt der Fokus auf Fachwortschatztrainings, dem Lesen, Verstehen und Reflektieren von Fachtexten, sowie auf praxisnaher Anwendung des Fachwortschatzes in Gesprächssituationen, die sich an den konkreten Erfordernissen der elementarpädagogischen Arbeit orientieren. Zudem werden herausfordernde Settings, wie das Sprechen vor größeren Gruppen (z.B. Elternabende, Teamsitzungen) und das pädagogische Fachgespräch intensiv trainiert.
  • „Grüne Elementarpädagogik – Frühe Bildung für nachhaltige Entwicklung“: Der Microcredentials-Kurs vermittelt fundiertes Wissen und praxisorientierte Methoden zur frühen Bildung für nachhaltige Entwicklung (FBNE) und naturgestützten Elementarpädagogik. Teilnehmende lernen, wie sie Kinder für Umwelt- und Klimathemen sensibilisieren, Natur als Lernraum nutzen und FBNE in ihre elementarpädagogische Arbeit integrieren können.
  • „Kinderschutzbeauftragte:r in elementarpädagogischen Einrichtungen“: Ziel des MC-Kurses ist es, Fachkräfte der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung mit fundiertem Wissen zum Kinderschutz und den damit in Verbindung stehenden Kinderschutzgesetzen und der UN-Kinderrechtskonvention auszustatten, ihre Handlungsfähigkeit bei Kindeswohlgefährdungen zu stärken und sie für die verantwortungsvolle Zusammenarbeit mit Erziehungsberechtigten und kinderschutzrelevanten Institutionen zu qualifizieren.

Weitere Informationen unter: https://microcredentials.aau.at/

IfEB-Spotlight Feber 2025: Alina Pabi „Die Entwicklung der Sonderpädagogik: Einfluss bedeutender Theorien und Persönlichkeiten auf den inklusiven Grundgedanken“

Welches Thema bearbeitest Du und was bedeutet es für Dich?

Ich habe mich in meiner Bachelorarbeit mir dem Thema „Die Entwicklung der Sonderpädagogik: Einfluss bedeutender Theorien und Persönlichkeiten auf den inklusiven Grundgedanken“ auseinandergesetzt. Durch meine Hospitation in einer Förderschule für integrative Pädagogik, konnte ich ein Unterrichtssystem kennenlernen, in welchem Schülerinnen und Schüler mit körperlichen und geistigen Mehrfach- und Schwerstbehinderungen in kleinen Klassen separat von dem Regelschulalltag und nach den Vorgaben eines Lehrplans für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf unterrichtet werden. Die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK), die im Jahr 2009 einen inklusiven Wandel im deutschsprachigen Bildungssystemen angestoßen hat und seitdem auf ein gemeinsames Lernen für alle Schülerinnen und Schüler abzielt, hat sich somit gegen diese Grundsätze der Sonderpädagogik gerichtet. Förderschulen wurden entweder geschlossen oder in sogenannte „Schulen ohne Schüler“ umgewandelt, und Sonderpädagoginnen und -pädagogen arbeiten zunehmend an Regelschulen. In meiner Arbeit setze ich mich mit dieser Entwicklung der Sonderpädagogik auseinander und möchte mithilfe ausgewählter Theorien die positiven Aspekte der je spezifischen Pädagogik(en) hervorheben. Zusätzlich stelle ich mir die Frage, inwiefern die Sonderpädagogik immer noch den inklusiven Grundgedanken beeinflusst und ob ein separater Unterricht für Schülerinnen und Schüler mit körperlichen und geistigen Mehrfach- und Schwerstbehinderungen nicht die Lernqualität der Beteiligten im gesamten Bildungssystem verbessern könnte.

Wie ist dieses Thema mit Deinem Studium verbunden?

Aufgrund von persönlichem Interesse habe ich im Laufe meines Bachelorstudiums verschiedene Lehrveranstaltungen besucht, welche sich mit dem Thema „Diversity & Disability“ beschäftigt haben. Im Zuge meines Studienprojekts habe ich mich ebenfalls mit der Unterrichtsgestaltung und den Methoden in integrativen Förderschulen auseinandergesetzt. Da mir die Arbeitsweise in diesen Schulen so gut gefallen hat, habe ich mich schlussendlich dazu entschlossen auch meine Bachelorarbeit in diesem Bereich zu verfassen. Mit dieser Arbeit möchte ich die allgemeine Sichtweise und die bestehenden Vorurteile bezüglich der Sonderpädagogik positiv beeinflussen.

Wie gehst Du im Forschungsprozess vor?

Grundsätzlich basiert meine Arbeit in erster Linie auf einer umfangreichen Literaturrecherche, die aufgrund einer reichhaltigen geschichtlichen Entwicklung der Sonderpädagogik ein sehr breites Feld darstellt. Im weiteren Verlauf werde ich mich genauer mit den pädagogischen Konzepten und Grundsätzen von Johann Friedrich Herbart, beispielsweise der (allgemeinen) Bildsamkeit des Menschen auseinandersetzen. Im letzten Teil meiner Arbeit werde ich durch meine zuvor betriebene Recherche den Versuch wagen, die bestehenden Vorurteile gegenüber einer separierten Unterrichtsweise beeinträchtigter Kinder und der Sonderpädagogik im Allgemeinen, zu entkräften. Zusätzlich möchte ich darauf hinweisen, dass der inklusive Grundgedanke aus der Sonderpädagogik entstanden ist und sich ihr Wirken auch heute noch durch die gesamte Praxis zieht.

Was möchtest Du anderen Studierenden an Erfahrungen und Tipps mitgeben?

Die Studierenden sollten sich bei ihrer Arbeit für ein Thema entscheiden, für welches sie sich wirklich interessieren, da man sich über einen längeren Zeitraum damit beschäftigt. Während des Schreibprozesses werden auch einmal Phasen eintreten, in welchem das Schreiben nicht so leicht von der Hand geht. Dann hilft es auch, eine kurze Pause zu machen und sich an einem anderen Tag wieder mit der Bachelorarbeit zu befassen. Durch etwas Abstand lösen sich manchmal ganz plötzlich Schwierigkeiten auf.

Zu allen Spotlights

Helmut Engelbrecht Preis für die Erforschung der Geschichte des Bildungs- und Schulwesens in Österreich

Der Helmut Engelbrecht Preis ist mit 1000 Euro dotiert und wird für eine hervorragende wissenschaftliche Leistung (wie Examens-, Diplom-, Master- oder Doktorarbeiten) aus Anlass seines 100. Geburtstages einmalig vergeben. Die Arbeit soll sich zielgerichtet mit einem Teilbereich der österreichischen Schul- und Bildungsgeschichte befassen, dabei die zahlreichen Publikationen Engelbrechts nutzen und weiterführen, sowie neue Anstöße in diesem Forschungsfeld geben. Die Arbeit muss in den Jahren 2024 oder 2025 verfasst werden. Der Vorschlag für den Preisträger/die Preisträgerin erfolgt durch Dr. Bernhard Hemetsberger. Dieser Preis wird durch die Söhne Helmut, Bernhard und Reinhold im Gedenken an ihren Vater gestiftet.

Zum Namensgeber

Hon.-Prof. Dr. Dr. h.c. Helmut Engelbrecht (1924-2014) zählt zu den herausragenden Persönlichkeiten der österreichischen Bildungsforschung. Das von ihm verfasste fünfbändige Standardwerk „Geschichte des österreichischen Bildungswesens“ (1982-1988) und weitere einschlägige Publikationen zeugen bis heute davon und begründeten seinen über Österreich hinausgehenden Ruf als Historiker des Bildungswesens.

Engelbrecht wurde 1924 im niederösterreichischen Ysper geboren. Er dissertierte 1948 an der Universität Wien und unterrichtete in der Folge die Fächer Geschichte, Deutsch und Philosophie an mehreren Gymnasien, zuletzt 20 Jahre in Krems neben seiner Funktion als Direktor des Kremser Piaristengymnasiums. Darüber hinaus übte er viele Jahre die Positionen des Lehrbeauftragten und Honorarprofessors an der Universität Wien aus und war ab 1991 Mitglied der Kommission für Philosophie und Pädagogik der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Die Universität Klagenfurt verlieh ihm am 5. November 1998 das Ehrendoktorat „in Würdigung seiner Verdienste um die Erforschung der österreichischen Bildungsgeschichte“. Das Land Niederösterreich ehrte ihn 2005 mit dem Würdigungspreis in der Kategorie Wissenschaft. Die Österreichisches Akademie der Wissenschaften verlieh ihm 2008 den Wilhelm-Hartel-Preis in Anerkennung seiner herausragenden Beiträge zu der Geschichte des österreichischen Bildungswesens und wählte ihn später auch zum Ehrenmitglied der philosophischen-historischen Klasse.

Im Jahr 2014 verstarb Engelbrecht kurz nach seinem 90. Geburtstag.

Termine und Bewerbung

Bewerbungen sind bis spätestens 13. November 2025 an das Sekretariat des Instituts für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung der Universität Klagenfurt, kerstin [dot] piskernig [at] aau [dot] at, zu senden und sollen umfassen:

• Exemplar der Arbeit (als PDF Dokument), ggf. mit Benotung und Begutachtungsschreiben
• Studienbestätigung
• Lebenslauf

Newsletter des Zentrums für Friedensforschung und Friedensbildung (IfEB)

Wir freuen uns,  zum Jahreswechsel den Newsletter des Zentrums für Friedensforschung und Friedensbildung (IfEB) zu präsentieren. Unsere Tätigkeit wird angesichts der zunehmenden Militarisierung politischer Konflikte nicht einfacher – aus unserer Sicht aber umso offensichtlicher notwendig. Auf welchen Wegen wir in Forschung, Lehre und darüber hinaus an einer umfassenden Kultur des Friedens arbeiten, erfahren sie in unserem Rück- und Ausblick.

Am 25. Juni 2025 feiern wir im Rahmen des Forschungstages des Instituts für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung unser 20jähriges Bestehen, zu dem wir Sie schon jetzt herzlich einladen. Ein detailliertes Programm folgt.

Herzliche Grüße aus dem

Zentrum für Friedensforschung und Friedensbildung am Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung