Exkursionen im Rahmen der LV „Spurensuche als Methode der Feldforschung“ – Studieren außerhalb des Hörsaals

Exkursionen im Rahmen der LV „Spurensuche als Methode der Feldforschung“  – Studieren außerhalb des Hörsaals

Nadja Danglmaier

Im Rahmen des Masterstudiums wird die LV „Spurensuche als Methode der Feldforschung“ angeboten, die mit Exkursionen an Schauplätze des Nationalsozialismus in der Region führt. Vor Ort dokumentieren die Studierenden  Spuren und suchen nach Hinweisen auf den Umgang mit historisch belasteten Orten zwischen 1945 und der Gegenwart. Diese Art der Auseinandersetzung mit Regionalgeschichte fördert nicht nur eine Beschäftigung mit konkreten, uns aus dem Alltag bekannten Orten, sondern insbesondere auch eine Vertiefung in die Geschichte konkreter Personen. Wenn wir uns zur Spurensuche an einen Ort begeben, stellt sich immer auch die Frage, wie einzelne Menschen hier gehandelt und welche Rollen sie eingenommen haben. In Gruppen- oder Einzelarbeiten recherchieren die Studierenden Biografien von Menschen die verfolgt wurden, sich schuldig machten, Widerstand leisteten oder zwischen Ablehnung, Zustimmung und Wegschauen schwankten. Dabei entstehen Querverbindungen zu gegenwärtigen Ereignissen und gesellschaftlichen Herausforderungen.

Im aktuellen Semester führten zwei Exkursionen zu den beiden ehemaligen Konzentrationslagern in Kärnten am Loibl-Pass und in Klagenfurt-Lendorf. Die Studierenden befassten sich vor Ort mit historischen Spuren die noch auffindbar sind und analysierten Spurenveränderung durch natürliche Prozesse sowie Formen der absichtsvollen Spurenverwischung. Dadurch ergeben sich Überlegungen wie einerseits die Gesellschaft, andererseits aber auch das offizielle Österreich nach der Befreiung vom Nationalsozialismus mit den Ereignissen umgegangen ist. Im Laufe der Auseinandersetzung wird deutlich, inwiefern historisch-politische Kompetenz und ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein nötig sind, um unterschiedliche Perspektiven auf die Vergangenheit unterscheiden und Auswirkungen der NS-Geschichte, die bis in die Gegenwart reichen, verstehen zu können.

Tagung: DISTAnte RÄUME

Am 15. und 16. November finden an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt ein DiStA-Vernetzungstreffen und als Rahmen dazu eine Reihe von Vorträgen statt – in ähnlichem Format wie bislang die regelmäßigen DiStA-Ringvorlesungen.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Arbeitsbereiches Sozialpädagogik und Inklusionsforschung der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, des Beratungs-, Mobilitäts- und Kompetenzzentrums (BMKz) sowie der FH Kärnten (Disability & Diversity Studies) und des Accessibility Office der AAU. Zielgruppe der Teilnehmenden sind wie gehabt Mitglieder der DiStA, Studierende sowie DiStA Interessierte.

Die Dista-Vorträge sollen unter dem Überbegriff der „Räume“ auf die Herstellung von dis/ability im Kontext diverser – im weitesten Sinne gedachter – Räume fokussieren. Ein Aspekt ist die Aneignung von Raum, auf welche sich Praktiken der Behinderung über defizitorientierte Zuschreibungen und Ausgrenzungsprozesse in verschiedenen Sozialisationsinstanzen auswirken.

Räume können Anlass für Empowerment und Selbstbestimmung sein, jedoch auch einschränken, ausschließen und verhindern. Trescher und Hauck sprechen von der Möglichkeit „sich Raum mitunter nur als ‚Territorium der Anderen‘ […] zumeist (ganz wortwörtlich) über Sonderwege“ anzueignen (2017, o.S.) und verweisen damit unter anderem auf Segregation als räumliches Phänomen.

Raum kann multiperspektivisch gedacht werden – als physischer Raum, als virtueller Raum, als sozialer Raum… – zusammengefasst als Lebens-Räume, die Behinderung immer wieder neu konstruieren und die es diesbezüglich kritisch zu analysieren gilt.

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Bildungsforschung auf dem Weg der Profilbildung

Die Universität Klagenfurt wurde als Hochschule für Bildungswissenschaften gegründet. Bis heute arbeiten viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zum Thema Bildung – verteilt auf verschiedene Institute und Fakultäten. Nun bemüht man sich, im Sinne einer verstärkten Profilbildung, um den Aufbau einer intensiveren Kooperation. Wir haben mit Monika Kastner und Jasmin Donlic (Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung) über diesen Prozess gesprochen.

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Neue Publikation: Ist inklusive Schule möglich?

Jasmin Donlic / Elisabeth Jaksche-Hoffman / Hans Karl Peterlini (Hg.)

Ist inklusive Schule möglich?

Nationale und internationale Perspektiven

Inklusion ist zur zentralen pädagogischen Herausforderung geworden. Den hohen Erwartungen an einen inklusiven Umgang mit Behinderung, sprachlich-kultureller Diversität, Gender Diversity und sozialer Differenz stehen hartnäckige selektive Strukturen, eingefahrene Unterrichtspraktiken, politische Vorbehalte und teilweise auch Ängste entgegen.

Die Grundfrage der generellen Umsetzbarkeit inklusiver Schule steht im Zentrum dieses Bandes. Die Beiträge über Erfahrungen im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus in Skandinavien, Italien, Kanada, USA sowie afrikanischen und asiatischen Ländern berichten von Erfolgen, aber auch von Problemen in den länderspezifischen Erprobungen von Inklusion.

Info zum Buch: Ist inklusive Schule möglich?