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Bruderschaften als multifunktionale Dienstleister der Frühen Neuzeit in Zentraleuropa

Bruderschaften waren nicht nur in der katholischen, frühneuzeitlichen Welt Masseneinrichtungen von Laien mit hunderttausenden männlichen und weiblichen Mitgliedern. Mit der Aufklärung geriet das Bruderschaftswesen in die Kritik der Aufklärer – Joseph II. löste die Bruderschaften deshalb 1783 fast vollständig auf. Neben breiten Forschungsüberblicken umreißt der Band die vielfältigen Tätigkeitsfelder der Bruderschaften in Zentraleuropa: Bank-, Medienunternehmer, Musik-, Totendienstleister und Wallfahrtsbüro. Zudem werden einschlägige Bruderschaftstypen wie etwa die Rosenkranz-, Lukas-, Musikerbruderschaften oder die jesuitischen Kongregationen vorgestellt. Ein vergleichender Blick auf griechische und jüdische Bruderschaften unterstreicht deren Bedeutung in unterschiedlichen Konfessionskulturen.

Neuerscheinung: A New Nationalist Europe Under Hitler. Concepts of Europe and Transnational Networks in the National Socialist Sphere of Influence, 1933–1945

Der Sammelband, hrsg. von Johannes Dafinger und Dieter Pohl, analysiert transnationale Beziehungen des nationalsozialistischen Deutschland sowie den Diskurs, der diese Beziehungen begleitete. Nationalsozialisten, Faschisten und Völkisch-Konservative in verschiedenen europäischen Ländern arbeiteten nicht nur über Ländergrenzen hinweg im kulturellen, wissenschaftlichen und ökonomischen Bereich sowie bei der Verfolgung der Juden zusammen, sondern sie entwickelten auch Konzepte für ein rassistisches und völkisches Europa unter deutscher Vorherrschaft.