23.03.: Evelyn Schlag: Please come flying, Lesung

NEUE LITERATUR

 

Evelyn Schlag

Please Come Flying

Donnerstag, 23. 03. 2023

19.30 Uhr

Buchpräsentation
Moderation: Michaela Monschein

 

New York 1957. Eine junge Frau kommt aus dem postfaschistischen Stillstand der österreichischen Provinz in eine laute, aufregende Gegenwelt. Sie arbeitet als Nanny in Manhattan und durchstreift mit ihrer Kamera die Stadt; beobachtet und fotografiert fasziniert alles, was sie von daheim nicht kennt, ist bezaubert und überfordert von den gesellschaftlichen Regeln und Freiheiten.

Ihr Aufenthalt ist nicht ganz freiwillig. Sie ist ihrem Mann gefolgt, einem Mediziner, der aus beruflichen Gründen für ein Jahr in die USA musste. Ihre fünfjährige Tochter haben sie bei den Großeltern in Österreich zurückgelassen.

Bald nach ihrer Ankunft lernt sie den Fotografen John kennen. Sie verliebt sich in ihn, in sein Englisch, in das Paar, das sie sind und verzehrt sich gleichzeitig jede Minute nach ihrem abwesenden Kind. Es ist klar, dass sie nicht bleiben wird, dass sie zurückgehen muss. Aber ist ihre Sprache tatsächlich eine andere, ihr Platz woanders?

 

Evelyn Schlag, Studium der Germanistik und Anglistik an der Universität Wien, danach Lehrtätigkeit in Wien und an der Handelsakademie Waidhofen. Seit Beginn der 1980er Jahre Autorin von Prosa, Lyrik und Essays, seit 2002 freie Schriftstellerin, Literaturkritikerin und Übersetzerin. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u. a. den Anton-Wildgans-Preis (1997) und den Österreichischen Kunstpreis (2015). Zuletzt erschienen die Romane Yemen Café (2016) und In den Kriegen (2022).

17.03.: Ana Marwan & Minu Ghedina

NEUE LITERATUR

 

Minu Ghedina: Die Korrektur des Horizonts

Ana Marwan: Verpuppt

Lesung

 

Freitag, 17. 03. 2023

19.30 Uhr

 

 

Die Korrektur des Horizonts

Ada spürt früh, dass ihr Platz im Leben auf äußerst wackligem Untergrund steht. Was bei anderen funktioniert, gilt für sie nicht; was in Kinderbüchern über „Vater, Mutter, Kind“ steht, ist ihr fremd. Das sensible Mädchen baut sich eine eigene Bilderwelt und rettet sich in die Schönheit, die ihr als einzige Möglichkeit erscheint, den Irritationen von außen etwas entgegenzuhalten. Wie in einem Tarnkleid tastet sie sich durch die Kindheit, immer wieder verschiebt sich auch in ihrem späteren Leben der Horizont und muss sie ihre Welt korrigieren.

Verpuppt

Rita findet sich nicht zurecht in der Welt. Stets übt sie sich in Genügsamkeit und Akzeptanz und kommt früh zu der Erkenntnis, dass sich Träume oder Dinge, die verloren gehen, durch andere ersetzen lassen. Das Leben betrachtet sie als eine reine Aneinanderreihung von Spielchen; je nach Situation wird diese oder jene Version der eigenen Person zur Schau gestellt und vor sich hergetragen. Der neue Roman der Bachmann-Preisträgerin 2022 lädt dazu ein, „den Wahrheitsgehalt der erzählten Geschichte infrage zu stellen“.

 

Minu Ghedina, in Klagenfurt geboren, aufgewachsen in Innsbruck. Studierte Germanistik und Schauspiel. Nach mehreren Jahren Arbeit an verschiedenen Theatern und beim Film Studium der Bildhauerei bei Alfred Hrdlicka an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Ausstellungen im In- und Ausland.

Ana Marwan, in Murska Sobota/SLO geboren, aufgewachsen in Ljubljana. Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft in Ljubljana und der Romanistik in Wien. Lebt als freie Autorin in Wien und schreibt Kurzgeschichten, Romane und Gedichte auf Deutsch und Slowenisch. Ab 2023 Mitherausgeberin und alleinige Chefredakteurin der Literaturzeitschrift „Literatur und Kritik“.

 

 

Moderation: Edith Bernhofer, Dominik Srienc

 

10.03.: Robert Prosser: Verschwinden in Lawinen. Leseperformance mit Lan Sticker

LITERARISCHE NEUERSCHEINUNGEN

 

Robert Prosser
Verschwinden in Lawinen

 

Lesung und Performance mit Lan Sticker (Drums/Keys)

Freitag, 10. 03. 2023, 19.30 Uhr

 

Robert Prosser präsentiert gemeinsam mit dem Schlagzeuger Lan Sticker seinen neuesten Roman Verschwinden in Lawinen als Performance: Drums und freie Rezitation, Beats von ebenso jazziger wie knallharter Energie. Die Geschichte des Romans, angesiedelt in einem Dorf in den Tiroler Bergen, wird im Zusammenspiel von Literatur und Rhythmus zu einem kraftvollen, energiegeladenen Bühnenstück.

 

In einem Bergdorf in Tirol herrscht am Ende der Wintersaison gespannte Stille: Zwei Einheimische sind von einer Lawine verschüttet worden. Während die junge Frau um ihr Leben kämpft, fehlt von ihrem Freund vorerst jede Spur. Auch Xaver beteiligt sich an der Suche im Unwegsamen, zuerst als einer der vielen Freiwilligen, dann auf eigene Faust. Als Heranwachsender hatte er erleben müssen, wie sein Großvater in den Bergen verschwunden war. Erst der Hinweis des Heilers Mathoi, der hoch oben über dem Tal als Einsiedler lebt, führte Xaver und seine Mutter zu ihm – zu spät allerdings, der Großvater war tot. Hätte Xaver ihn retten können? Und was kann er jetzt tun, um sich von den Zweifeln an seiner Schuld zu befreien?

 

Robert Prosser, Studium der Komparatistik und Kultur- und Sozialanthropologie, Autor und Performancekünstler. Für seine Romane hat er zahlreiche Auszeichnungen erhalten, u.a. Reinhard-Priessnitz-Preis 2014. Mit Phantome (2017) stand er auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis. Robert Prosser lebt in Alpbach und in Wien.

 

Moderation: Andreas Hudelist

14.02.: Literatur – Landschaft – Identität. Antonio Fian und Stefan Kutzenberger

mitSprache: Leipzig 2023

Literatur – Landschaft – Identität.
Autor*innen-Begegnungen in Oberösterreich, Kärnten und Vorarlberg

 

STEFAN KUTZENBERGER und ANTONIO FIAN

im Gespräch mit STEFAN GMÜNDER

 

Dienstag, 14.02.2023
19.30 Uhr

 

In Auseinandersetzung mit dem Motto der Leipziger Buchmesse 2023 ‚meaoiswiamia‘ organisieren neun österreichische Einrichtungen der Literatur verschiedene Projekte in einem Dreier- und drei Zweierteams, in denen sich die beteiligten Autor*innen aus dem In- und Ausland auf unterschiedliche Weise – dialogisch, literarisch, multimedial – der Frage annähern, wer ‚wir‘ sind und inwiefern das Land bzw. die Landschaft, in der Literatur entsteht, diese beeinflusst. In den Fokus genommen werden sollen sowohl nationale Prägungen, Vorurteile und österreichische literarische Traditionen als auch individuelle und kollektive Identitäten, grenzüberschreitende Begegnungen und überraschende Gemeinsamkeiten zwischen unterschiedlichen literarischen Welten.

In einer kleinen Rundreise durch die Literaturhäuser Oberösterreichs, Kärntens und Vorarlbergs finden Gesprächsveranstaltungen mit Autor*innen aus den jeweiligen Bundesländern statt, wobei je zwei Häuser den Abend gestalten und das dritte zu Gast sein wird.

Als Grundlage für die Gespräche werden von den Autor*innen Statements vorbereitet, die sich mit Fragen zum Herkunftsland, dem eigenen Schreiben und einem möglichen Zusammenhang auseinandersetzen. Die geladenen Autor*innen sind Antonio Fian (Klagenfurt), Stefan Kutzenberger (Linz) und Verena Roßbacher (Bregenz).
Gesamtmoderator der Veranstaltungen ist der Literaturkritiker und Autor Stefan Gmünder.

 

Termine:

* Stifterhaus, Linz; 12. Jänner 2023, 19:30 Uhr / mit Verena Roßbacher (für Vorarlberg) und Stefan Kutzenberger (für Oberösterreich)
* Robert-Musil-Institut / Musilhaus, Klagenfurt; 14. Februar 2023, 19:30 Uhr / mit Stefan Kutzenberger (für Oberösterreich) und Antonio Fian (für Kärnten)
* Felder-Archiv, Bregenz; 8. März 2023, 19:30 Uhr / mit Antonio Fian (für Kärnten) und Verena Roßbacher (für Vorarlberg)

Moderation aller Veranstaltungen: Stefan Gmünder

 

Eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Franz Michael Felder-Archiv der Vorarlberger Landesbibliothek, Bregenz  und dem Adalbert-Stifter-Institut des Landes Oberösterreich/StifterHaus, Linz

 

Logo Gastlandauftritt Leipziger Buchmesse 2023

WIR. INKLUSIV. EXKLUSIV.

Ein Projekt zu Österreichs Gastlandauftritt auf der Leipziger Buchmesse

 

Österreich ist Gastland auf der Leipziger Buchmesse 2023. Unter dem Motto „meaoiswiamia“ lenkt der Auftritt dabei das Augenmerk auf die vielfältige Buchszene des Landes.
Die Österreichischen Häuser der Literatur setzen sich in Veranstaltungen mit ebendiesem „meaoiswiamia“ auseinander. Sie organisieren Projekte, in denen sich geladene Autor*innen der Frage widmen, wer „wir“ sind. Und inwiefern das Land bzw. die Landschaft, in der Literatur entsteht, diese beeinflusst.