dort.

Alexa Weik von Mossner vom Institut für Anglistik und Amerikanistik kehrte der AAU für ein Jahr den Rücken und forschte an einer der weltbesten Universitäten – der University of California in Los Angeles (UCLA).

Warum haben Sie die Möglichkeit eines Forschungsaufenthalts im Ausland wahrgenommen?
Der offensichtlichste Grund ist, dass ich Amerikanistin bin. Sich in dem Land, über welches man forscht und lehrt, längere Zeit aufzuhalten, ist selbstverständlich. Ein anderer Grund war, dass an der UCLA der Forschungsbereich Environmental Humanities, innerhalb dessen ich auch forsche, gerade stark ausgebaut wird. Dorthin eingeladen zu werden, war eine spannende Herausforderung. Und ich kann sagen, es hat sich gelohnt.

Woran haben Sie dort gearbeitet?
Vor allem an meiner Habilitation bzw. an meinem neuen Buchprojekt. In meinem Forschungsgebiet des Ecocriticism bewege ich mich an der Schnittstelle von Umwelt-, Literatur- und Kulturwissenschaften, das heißt, es ist ein sehr interdisziplinäres Feld. Vor Ort hatte ich die Möglichkeit, mich mit WissenschaftlerInnen aus unterschiedlichen Bereichen der Environmental Humanities auszutauschen. Ich habe aber auch Vorträge gehalten, Konferenzen besucht und mehrere Artikel verfasst.

UCLA versus AAU: Was waren die größten Unterschiede?
Die Forschungsmöglichkeiten an der UCLA sind einfach hervorragend. Die Bibliotheken sind sehr umfangreich und exzellent ausgestattet, aber vor allem die zur Verfügung stehenden Online-Ressourcen sind beeindruckend. Daher ist es nicht ganz fair, die UCLA, die zu den besten und bestausgestatteten öffentlichen Universitäten weltweit zählt, mit einer österreichischen Universität wie der AAU zu vergleichen.

Wie unterscheidet sich der Arbeitsalltag der ForscherInnen an der UCLA von dem an der AAU?
Die UCLA ist stark forschungsorientiert. Daher haben Professorinnen und Professoren meist nur eine oder maximal zwei Lehrveranstaltungen pro Quartal. Und dann gibt es auch Quartale, wo sie überhaupt nicht unterrichten und sich voll und ganz auf Forschungsprojekte konzentrieren können.

Gibt es auch Nachteile bei so einer großen Universität?
Aus meiner Perspektive ist es schwer, etwas Negatives zu finden, da ich wirklich sehr gute Bedingungen für meine Forschungsarbeiten vorfand. Allerdings ist klar, dass die festangestellten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen an einer erstklassigen Universität wie der UCLA einem enormen Leistungsdruck ausgesetzt sind.

Was haben Sie aus Ihrem Auslandsaufenthalt für sich persönlich mitgenommen?
Inspiration! Der rege interdisziplinäre Austausch mit anderen ForscherInnen aus meinem Wissenschaftsbereich war eine große Bereicherung und Inspiration für meine Arbeit. Der größte Luxus meines Aufenthalts war Zeit – Zeit für neue Gedanken, Zeit zum Schreiben, Zeit zum Austausch mit anderen.

Warum würden Sie jungen WissenschaftlerInnen empfehlen, eine Zeit im Ausland zu verbringen?
Da gibt es viele Gründe! Einerseits ist es bereichernd, da man sich mit einer anderen Kultur auseinandersetzen, sich anpassen muss. Viele Sachen werden hinterfragt, und dadurch entwickelt man sich persönlich weiter. Für junge ForscherInnen aber auch für Studierende ist es aus meiner Sicht eine wertvolle Erfahrung, ein anderes Wissenschafts- bzw. Universitätssystem mit allen Vor- und Nachteilen kennenzulernen. Und natürlich, man bekommt die Möglichkeit, eine fremde Sprache zu lernen oder seine Sprachkenntnisse zu verbessern.

Reisen und andere Kulturen und Länder kennenzulernen bedeuten für Sie…
…neue Horizonte zu erschließen und vorgefasste Meinungen in Frage zu stellen.

Fernweh oder Heimweh: Was trifft auf Sie zu?
Definitiv Fernweh. Ich lebe bereits seit zwölf Jahren im Ausland und unternehme viele Reisen.

für ad astra: Katharina Tischler-Banfield

 

Zur Person

Alexa Weik von Mossner forscht und unterrichtet am Institut für Anglistik und Amerikanistik. Ihr Forschungsinteresse gilt u. a. der amerikanischen Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts, Film und visueller Kultur, Ecocriticism und den Environmental Humanities.