Frühe Kärntner slowenische Drucke – Starejši koroški slovenski tiski

Die 16. Ausstellung in der Reihe Kostbarkeiten aus der Bibliothek widmet sich den frühen slowenischen Drucken in Kärnten. Die Eröffnung findet am Mittwoch, den 5. Dezember 2018 um 11:00 Uhr mit einem Vortrag des Historikers und Slawisten Theodor Domej statt.

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Joseph Buttinger und sein Bibliotheksvermächtnis

1971 schenkte Joseph Buttinger (1906-1992) seine große Bibliothek im Umfang von rund 50.000 Werken der gerade erst gegründeten Klagenfurter Hochschule. Die Reihe Kostbarkeiten aus der Bibliothek widmet dem in die USA ausgewanderten österreichischen Sozialdemokraten und Schriftsteller mit engen Bezügen zu Kärnten die 15. Ausstellung.

Der Bestand der Klagenfurter Studienbibliothek, die anlässlich der Gründung der „Hochschule für Bildungswissenschaften“ 1970 in die „Hochschulbibliothek“ umgewandelt wurde, umfasste damals 60.000 Werke. Mit dem Vermächtnis des ausgewanderten Österreichers Joseph Buttinger, „der seiner Heimat etwas zurückgeben wollte“, wurde dieser Bestand mit einem Schlag fast verdoppelt und modernisiert. Der Staat Österreich dankte ihm mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik und die Universität Klagenfurt mit dem Ehrendoktorat.

Schon in den 1920er Jahren begann Buttinger Bücher zu sammeln. Sein Interesse galt dem Sozialismus und der Arbeiterbewegung, aber er sammelte auch deutsche Klassiker und Werke über Geschichte, Naturwissenschaft, Philosophie und Psychologie. Die erste Büchersammlung ging auf der Flucht verloren. In den USA baute er sich gemeinsam mit seiner Frau Muriel Gardiner, die er im Widerstandskampf in Wien kennengelernt hatte, eine neue Bibliothek auf. Sein Ziel war es, den zumeist mittellosen österreichischen und deutschen Immigranten eine allgemeine deutsche Studienbibliothek zur Verfügung zu stellen, damit diese ihre Forschungen in den USA fortsetzen konnten. Dafür baute er an seinem Wohnsitz in New York auch ein eigenes Bibliothekshaus.

Buttingers Leben war vom Kampf für den Sozialismus und gegen den Faschismus bestimmt. 1906 in Bayern geboren und in ärmlichen Verhältnissen in Oberösterreich aufgewachsen, fand Buttinger Anschluss an die Sozialdemokratie. Mit 20 Jahren kam er als Mitarbeiter der Kinderfreunde nach St. Veit an der Glan, wurde bald Bezirkssekretär der Partei und begann sich gegen die nationalsozialistische Bewegung zu engagieren. Nach dem Parteiverbot 1934 organisierte Buttinger die illegalisierte sozialistische Bewegung, wurde Landesleiter der Revolutionären Sozialisten, verbüßte eine Haftstrafe in Villach, ging nach Wien und wurde 1935 Obmann der Revolutionären Sozialisten Österreichs. Nach dem Anschluss 1938 flüchtete er nach Paris und wurde dort Vorsitzender der neu gegründeten „Auslandsvertretung der österreichischen Sozialisten“. Ende 1939 emigrierte er mit seiner Frau in die USA, wo sich beide über viele Jahre im International Rescue Comittee engagierten. Im Jahre 1942 zog er sich aus der Politik zurück und widmete sich geschichtlichen Studien. Er veröffentlichte mehrere Bücher, darunter eines über das Scheitern der österreichischen Sozialdemokratie in der Zwischenkriegszeit. 1992 starb Buttinger 85-jährig in New York.

Zur Eröffnung der Ausstellung am Mittwoch, den 3. Oktober 2018 um 11:30 Uhr  sprechen der  Historiker und Journalist Hellwig Valentin zur Person Joseph Buttinger und die Leiterin der Sondersammlungen Christa Herzog zur Buttinger-Sammlung.

Die Ausstellung im Zeitschriften-Lesesaal der Universitätsbibliothek läuft bis zum 30. November 2018 und ist zu den Öffnungszeiten der Bibliothek frei zu besichtigen.

 

„Haiku in vollendeter Form“. Die Kostbarkeiten-Reihe zeigt Künstlerbücher

Über den Sommer 2018 werden in der Reihe Kostbarkeiten aus der Bibliothek zwei Künstlerbücher der Edition Alpha Presse gezeigt: „Der Ölbaum wächst“ und „Bambus so rot“ von Wol Müller und Ralph Günther Mohnnau.

 „Der Ölbaum wächst“ verließ im Jahr 2016 als fünfhundertstes Druckwerk den Verlag Alpha Presse im hessischen Sulzbach/Ts. Es war gleichzeitig das letzte Buch von Wol Müller und Ralph Günther Mohnnau, das in ihrem vor dreißig Jahren gemeinsam gegründeten Verlag hergestellt wurde. Seit 1986 entstanden hier Künstlerbücher von Weltrang. Wol Müller, der in der avantgardistischen Fluxus-Bewegung aktiv war, wendete sich später der Buchkunst zu und entwickelte in seiner Editionsreihe eine unverwechselbare, experimentelle Künstlerbuchform.

Die größte Leidenschaft des in Frankfurt am Main und in Paris lebenden Schriftstellers Ralph Günther Mohnnau gilt dem japanischen Haiku, mehrere Tausend dieser Kettengedichte hat er bisher verfasst. Den beiden ausgestellten Mappen steuerte er „Haiku in vollendeter Form“ bei.

Zahlreiche Haiku sind es in der „Edition 500 – Der Ölbaum wächst Jahr um Jahr“, einem Jahresdiarium, bei dem jedem Monat ein Farbton für Deckblatt und Abschlussblatt aus handgeschöpftem und doppelt handgefärbtem Büttenpapier zugeordnet ist. Alle tragen graphisch gestaltete Titel, die Umschläge von Jänner, März, Mai, August und November sind zusätzlich innen mit Sieb- und Colordruck graphisch interpretiert.

Das zweite ausgestellte Werk „Der Bambus so rot“ enthält eine Auswahl von Haiku und anderen Gedichten aus vier Jahrzehnten von Ralph Günther Mohnnau und erschien 2010. Gedruckt und grafisch gestaltet sind die zehn Bögen aus handgeschöpftem Büttenpapier, gefärbtem Nepal-Seidelbastpapier, Japan-Kalligraphie Papier und Thai Saa Papier von Wol Müller.

Die Werke der auf Künstlerbücher und lithografische Mappenwerke in niedrigen Auflagen spezialisierten Alpha Presse sind in wichtigen öffentlichen Sammlungen, Bibliotheken und Kunstmuseen der Welt vertreten. Die Universitätsbibliothek Klagenfurt besitzt 23 Ausgaben.

Die beiden Künstlerbücher können in der Reihe Kostbarkeiten aus der Bibliothek noch bis Ende September 2018 zu den Öffnungszeiten der Bibliothek bei freiem Eintritt besichtigt werden.

„UNDTERSCHÜDLÜCHE GESCHÜCHTEN“. Die Klagenfurter Reimchronik

Die 13. Ausstellung in der Reihe „Kostbarkeiten aus der Bibliothek“ widmet sich im Klagenfurter Jubiläumsjahr einem Unikat aus der Sammlung – der ältesten erhaltenen und gereimten Klagenfurter Stadtchronik mit dem Titel „Undterschüdlüche Geschüchten“ aus dem 17. Jahrhundert. Zur Eröffnung am 22. März 2018 sprechen die Historikerin Elisabeth Lobenwein und der Student Andreas Molzbichler.

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