Alle News von der Fakultät für Sozialwissenschaften

Forschungskolloquium der Psychologie – nächster Vortrag: Dr. Benedikt T. Seger am 2. April 2025 (10-11.30 Uhr, N.1.43)

Psychological interventions for socio-ecological transformation:

on the potentials, pitfalls, trials, and errors of three individual behaviors

In response to the increasing dynamics of ecological and socio-economic crises affecting the global community, environmental psychologists have started questioning their initial focus on individual consumption behavior and shifting toward collective action, including citizenship and activism. This shift is accompanied with a debate about the contribution of (environmental) psychology to the socio-ecological transformations needed to tackle the multiple crisis. In this light, I refer to three behavioral options for individuals: first, pro-environmental consumption behaviors and the ecological footprint paradigm; second, the approval of pro-environmental policies (EPA) as an instance of citizenship behavior; and third, advocacy and activist behaviors that can be subsumed under the ecological handprint. Being relatively new to psychological research and intervention, the ecological handprint refers to the potential of individuals to initiate collective action, thereby fostering socio-ecological change.

This colloquium starts with introducing the ecological footprint, ecological handprint, and EPA concepts and discussing their transformative potential. This is followed by an outline of recent developments in the consumption (footprint) area and evidence regarding the validity of EPA. However, the main focus of my talk will be on two types of intervention: (online) media communication and psychosocial interventions (i.e., group workshops) in the field. I present existing literature on interventions to promote ecological consumption and EPA and discuss the contribution of action-psychology constructs, including knowledge, cognitive and affective appraisal, norms, and efficacy beliefs, among others. Given that intervention research for the ecological handprint is still at its beginnings, I finally provide an outlook to upcoming projects in this specific field.

Publication alert: „Medien – Biografien – Generationen. Theoretische, empirische und praktische Perspektiven“ (Nomos 2024)

Der neue Sammelband von Christian Oggolder und Caroline Roth-Ebner diskutiert den Zusammenhang von Medienwandel, persönlichen Biografien und Generationen.

Über quantitative Fragestellungen traditioneller Mediennutzungsforschung hinausgehend, diskutiert der Band den Zusammenhang von Medienwandel, persönlichen Biografien und Generationen. Im Fokus stehen die individuellen Alltagserfahrungen und (mediatisierten) Lebenswelten der Menschen sowie die Frage nach generationsspezifischen Mediennutzungsweisen und medienpädagogischen Konsequenzen. Der Band umfasst sowohl empirische sowie theoretische Beiträge als auch biografische Zugänge in der medienpädagogischen Praxis. Mit Beiträgen von Klaus Beck |Bianca Burgfeld-Meise | Lukas Dehmel | Sonja Ganguin | Johannes Gemkow | Bernward Hoffmann | Michaela Kramer | Dorothee M. Meister | Christian Oggolder | Ingrid Paus-Hasebrink | Anu Pöyskö | Wolfgang Reißmann | Caroline Roth-Ebner | Maria Schreiber | Christina Seeger | Christian Swertz.

Das Buch ist open access verfügbar: https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/9783748914679/medien-biografien-generationen?page=1

Politikberatung in postfaktischen Zeiten: Ein Forschungsaufenthalt in Tempe, Arizona und Washington, D.C.

Von November 2023 bis Ende März 2024 absolvierte Anja Bauer einen Forschungsaufenthalt an der Arizona State University (ASU) mit Stationen in Tempe und Washington D.C. und gewann Einblicke in US-amerikanische Institutionen wissenschaftlicher Politikberatung.

Den ersten Teil des Forschungsaufenthalts verbrachte Anja Bauer an der School of the Future of Innovation in Society in Tempe, Arizona. Der Aufenthalt war dem Austausch zu Forschung (insbesondere zu Anticipatory Governance, Responsible Research and Innovation und Energiepolitik) und Lehre gewidmet. Die SFIS bietet verschiedene Programme mit STS-Bezügen an, wie den Bachelor „Innovation in Society“, die Master „Global Technology and Development” und  „Public Interest Technology“ sowie die PhD Programme „Human and Social Dimensions of Science and Technology“ und „Innovation in Global Development“. Im Jänner 2024 lehrte Anja Bauer eine Einheit zu verschiedenen Rollen von Politikberater:innen bei der 11. Winter School on Emerging Technologies: Accelerating Impactful Scholarship. Neben akademischer Netzwerkbildung ermöglichte ihr der Aufenthalt in Arizona auch Einblicke in die mögliche Zukunft der Mobilität: Phoenix/Tempe ist ein großes Testgebiet für Googles selbstfahrendes Taxi Waymo; eine Fahrt darin durfte für eine STS-Wissenschaftlerin natürlich nicht fehlen.

Den zweiten Teil des Aufenthalts, von Februar-März 2024, verbrachte Anja Bauer am Consortium for Science, Policy and Outcomes der ASU in der Hauptstadt Washington D.C.. Während dieser zwei Monate beschäftigte sich Anja Bauer insbesondere mit den Institutionen und Prozessen wissenschaftlicher Politikberatung in der US-amerikanischen Wissenschafts- und Technologiepolitik, führte eine Reihe von Interviews mit Vertreter:innen entsprechender Institutionen und nahm an zahlreichen akademischen und politischen Veranstaltungen teil. Im Rahmen der CSPO-Vortragsreihe „New Tools for Science Policy“ hielt sie im März 2024 einen Vortrag zur europäischen Technikfolgenabschätzung (zum Nachschauen: https://cspo.org/event/ntsp032124/) und beförderte damit den Austausch zwischen europäischen und US-amerikanischen Ansätzen und Erfahrungen mit Technikfolgenabschätzung. Neben Kontakten zu akademischen und nicht-akademischen Akteuren resultierte der Forschungsaufenthalt in Vorträgen und Publikationen, die sich mit der Frage der Autorität wissenschaftlicher Politikberatung in Zeiten zunehmender Politisierung und Postfaktizität beschäftigen. Vor dem Hintergrund des verschärften Drucks auf Wissenschaft und wissenschaftliche Beratungsinstitutionen unter der zweiten Regierung von Präsident Trump bleiben diese Fragen für Anja Bauer auch nach der Rückkehr nach Österreich von hoher Relevanz.

 

Neue Publikation zu Qualität und Zugänglichkeit in europäischen Biobanken

In einem neulich in der Zeitschrift Big Data & Society veröffentlichten Beitrag analysiert Erik Aarden, wie die Qualität von gesammelten Proben und Daten in der europäischen Biobanken-Infrastruktur BBMRI-ERIC verwaltet wird und wie diese Materialien sichtbar und zugänglich gemacht werden. Mittels des analytischen Metaphors der Kartografie (mapping) wird sichtbar, wie Plattformen, mit denen Materialien sichtbar und zugänglich gemacht werden gleichzeitig die Produktion einer bestimmten Karte eines Europas der Integration und Fragmentierung sichtbar macht.

Der Artikel ist zugänglich via https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/20539517241303128