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Changemaker-Markttag am 13. Juni

Erstmals wurde in Kärnten das Changemaker-Programm an drei Volksschulen umgesetzt. Rund 100 Kinder nahmen daran teil und durchliefen eine unternehmerische Lernreise. Von der Ideenfindung im inspire! Lab bis hin zur Produktion eigener Produkte an ihren Schulen – begleitet von Studierenden unterschiedlicher Fachrichtungen und unter Anleitung des Instituts für Innovationsmanagement und Unternehmensgründung (IUG).

Höhepunkt ist der Changemaker-Markttag am 13. Juni 2025 in der Aula der Universität Klagenfurt. Dort verkaufen die Kinder ihre Produkte. Zusätzlich gibt es eine Keynote von Erich Schwarz („Kleine Held:innen, große Ideen“) und eine Team-Challenge des Universitätssportinstituts.

Ziel des Programms ist es, Unternehmertum kindgerecht zu vermitteln. Die Schüler:innen lernen, kreative Ideen zu entwickeln, Produkte umzusetzen und diese zu vermarkten. Auch Gewinnverteilung und Reflexion sind Teil des Projekts.

Anbei finden Sie Fotos und ein Video vom Markttag: Highlights

Einladung zum Vortrag „Panda Heritage: Kinship Measurements and Life’s Value in Species Conservation“ am 8. Mai (Dr. Christof Lammer)

Warum gelten Große Pandas als schützenswerte Art und als Nationalschatz Chinas, aber nicht alle Pandas als gleich wertvoll? Christof Lammer berichtet über seine Forschung zu Verwandtschaftsmessungen im Artenschutz und deren politischen, ökonomischen und ökologischen Implikationen.

Das Institut für Gesellschaft, Wissen und Politik der AAU lädt ein: Die Veranstaltung findet am 8. Mai 2025 um 17:00 Uhr in S.2.05 statt. Der Vortrag findet auf Englisch statt. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und einen anregenden Austausch im Anschluss an den Vortrag.

Abstract: What makes certain species and individual animals worth protecting? Christof examines the iconic case of the giant panda – a global symbol of conservation efforts and a national treasure of the People’s Republic of China – and suggests that kinship measurements play a central role in species conservation. Kinship is measured using a wide variety of methods, technologies and forms of data. Indicators of kinship range from genealogical proximity to behavioural resemblance and from lived closeness to genetic similarity. Although measurements of human kinship are widely used, for example in decisions about citizenship and inheritance, they are rarely studied under one theoretical heading. Therefore, their political and economic consequences have often been overlooked, including in environmentalism. Measured animal kinship has been mobilized to claim the belonging of highly valued species and for making breeding decisions that affect not only individual animals but also the human institutions that keep them. In Christof’s talk, you will hear about palaeobiological measurements of animal remains found in Europe that were used to challenge claims about the Chineseness of the giant panda lineage, a genetic matchmaking algorithm for captive pandas that was criticized as reviving a ‘backward’ cultural tradition of arranged marriages, and biologists’ measurements of kinship as embodied maternal care that promise to enhance the value of pseudo-pregnant female pandas for preserving the panda heritage.

Christof Lammer ist Sozialanthropologe am Institut für Gesellschaft, Wissen und Politik der Universität Klagenfurt. Als Fellow am Käte Hamburger Kolleg inherit – heritage in transformation der Humboldt Universität zu Berlin forschte er zu ‚Panda Heritage: Kinship Measurements and Life’s Value in Species Conservation‚ (April 2024-März 2025). Er ist der Autor von Performing State Boundaries: Food Networks, Democratic Bureaucracy and China (2024, Berghahn Books) und Mitherausgeber von zwei Sonderheften: Measuring Kinship: Gradual Belonging and Thresholds of Exclusion (2021, Social Analysis) und Infrastructures of Value: New and Historical Materialities in Agriculture (2024, Ethnos). Er ist Mitorganisator des DFG Netzwerkes Anthropologie und China(s) (2021-2026).

Der Tagesspiegel berichtete am 10. April 2025 über die Forschung von Christof Lammer:
https://www.tagesspiegel.de/wissen/berlin-bekommt-baren-zweiter-wahl-die-wissenschaft-hinter-chinas-panda-diplomatie-13512118.html

Podcast: Lebensmittelnetzwerke, demokratische Bürokratie und der Staat in China (New Books Network)

Christof Lammer (Universität Klagenfurt) sprach mit Suvi Rautio (Podcast Host, Universität Helsinki) über sein kürzlich veröffentlichtes Open-Access-Buch Performing State Boundaries: Food Networks, Democratic Bureaucracy and China (2024). Das Gespräch kann im Podcast des New Books Network nachgehört werden (Englisch): https://newbooksnetwork.com/performing-state-boundaries

 

“Das Buch taucht in komplexe politische Prozesse eines Ökodorfes in Sichuan ein und zeigt, wie die Grenze zwischen staatlich und nicht-staatlich unterschiedlich performt wird. Es veranschaulicht, wie in diesen Performances konkurrierende Bilder über die autoritäre, sozialistische und kulturelle Andersartigkeit des chinesischen Staates mobilisiert werden, um Sozialpolitik zu gestalten und den Übergang zur ökologischen Landwirtschaft auf unerwartete Weise zu beeinflussen. Für die Chinaforschung und die Anthropologie des Staates bietet das Buch fundierte theoretische Diskussionen und tiefgehende analytische Einsichten, die auf detailreicher Ethnografie basieren.“ (Suvi Rautio, podcast host, New Books Network, Übersetzung durch SoKPol)

 

Praxisorientiertes Lernen: Studierende begleiten Schulprojekt

Im Rahmen eines Ausbildungsprogramms haben sich Schülerinnen und Schüler des BG/BRG St. Veit an der Glan in einem neuen Bildungsformat eingehend mit den Zielen Nachhaltiger Entwicklung der Vereinten Nationen beschäftigt. Im Vordergrund stand nicht die Suche nach Lösungen, sondern ein intensives Nachdenken über Problemstellungen. Unterstützt wurden sie dabei durch Studierende der Universität Klagenfurt, die im Rahmen der Lehrveranstaltung „Einführung in die Moderations- und Kommunikationstechnik“ an dem innovativen Projekt mitarbeiteten. Das Programm war das Ergebnis einer Zusammenarbeit des Instituts für Medien- und Kommunikationswissenschaft (Universität Klagenfurt), des build! Gründungszentrums Kärnten und des Impulszentrums für Entrepreneurship-Education e.e.si und wurde im Rahmen des JTF Projektes Digigreen4 JTF durchgeführt.

Der Name des Formats „THINK55“ basiert auf einem bekannten Zitat von Albert Einstein: „Wenn ich eine Stunde habe, um ein Problem zu lösen, dann beschäftige ich mich 55 Minuten mit dem Problem und 5 Minuten mit der Lösung.“ Über 40 Schülerinnen der 7. Klassen des BG/BRG St. Veit haben die Chance wahrgenommen, ihre Fähigkeiten zu innovativem und nachhaltigem Denken
weiterzuentwickeln. Bachelor-Studierende der Medien- und Kommunikationswissenschaft übernahmen dabei verschiedene Aufgaben wie die Konzeption und Durchführung der Workshops, die Moderation der Veranstaltungen, das Coaching der Schüler:innen sowie die mediale Begleitung und Dokumentation. Für die Vorbereitung konnten Jeannine Kiser und Matthias Paulus von der preisgekrönten Schweizer Genossenschaft „42hacks“ gewonnen werden, die die Studierenden in einem Online-Hack mit klimabewusstem Unternehmertum vertraut gemacht haben.

Das Programm begann am 17. Jänner mit einem Kick-off-Workshop, bei dem die Teilnehmenden mit den Nachhaltigkeitszielen und mit unternehmerischem Innovationsdenken vertraut gemacht wurden. In der anschließenden Arbeitsphase wurden die Teams gecoacht, um ihre Ideen weiterzuentwickeln und die Projekte zu Themen wie Armut, Gewalt an Kindern oder mentaler Gesundheit zu vertiefen. Das Finale am 31. Jänner bot den Schüler:innen die Gelegenheit, ihre Ergebnisse in kreativ gestalteten Pitches zu präsentieren.

„THINK55“ ist ein eindrucksvolles Beispiel für praxisorientiertes Lernen und Ergebnis einer breiten Kooperation: Entstanden auf Initiative von Birgit Oberer (e.e.si Kärnten), die mit Schülerinnen und Schülern des Ausbildungsschwerpunktes IKT an der BHAK Althofen auch den Flyer und die Website gestaltet hat, und von Harald Jenull (build! Gründungszentrum), wurde das Programm im Rahmen der Lehrveranstaltung unter der Leitung von Ursula Mikosch durchgeführt.