Exkursionen im Rahmen der LV „Spurensuche als Methode der Feldforschung“ – Studieren außerhalb des Hörsaals

Exkursionen im Rahmen der LV „Spurensuche als Methode der Feldforschung“  – Studieren außerhalb des Hörsaals

Nadja Danglmaier

Im Rahmen des Masterstudiums wird die LV „Spurensuche als Methode der Feldforschung“ angeboten, die mit Exkursionen an Schauplätze des Nationalsozialismus in der Region führt. Vor Ort dokumentieren die Studierenden  Spuren und suchen nach Hinweisen auf den Umgang mit historisch belasteten Orten zwischen 1945 und der Gegenwart. Diese Art der Auseinandersetzung mit Regionalgeschichte fördert nicht nur eine Beschäftigung mit konkreten, uns aus dem Alltag bekannten Orten, sondern insbesondere auch eine Vertiefung in die Geschichte konkreter Personen. Wenn wir uns zur Spurensuche an einen Ort begeben, stellt sich immer auch die Frage, wie einzelne Menschen hier gehandelt und welche Rollen sie eingenommen haben. In Gruppen- oder Einzelarbeiten recherchieren die Studierenden Biografien von Menschen die verfolgt wurden, sich schuldig machten, Widerstand leisteten oder zwischen Ablehnung, Zustimmung und Wegschauen schwankten. Dabei entstehen Querverbindungen zu gegenwärtigen Ereignissen und gesellschaftlichen Herausforderungen.

Im aktuellen Semester führten zwei Exkursionen zu den beiden ehemaligen Konzentrationslagern in Kärnten am Loibl-Pass und in Klagenfurt-Lendorf. Die Studierenden befassten sich vor Ort mit historischen Spuren die noch auffindbar sind und analysierten Spurenveränderung durch natürliche Prozesse sowie Formen der absichtsvollen Spurenverwischung. Dadurch ergeben sich Überlegungen wie einerseits die Gesellschaft, andererseits aber auch das offizielle Österreich nach der Befreiung vom Nationalsozialismus mit den Ereignissen umgegangen ist. Im Laufe der Auseinandersetzung wird deutlich, inwiefern historisch-politische Kompetenz und ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein nötig sind, um unterschiedliche Perspektiven auf die Vergangenheit unterscheiden und Auswirkungen der NS-Geschichte, die bis in die Gegenwart reichen, verstehen zu können.

Neue Publikation: Ist inklusive Schule möglich?

Jasmin Donlic / Elisabeth Jaksche-Hoffman / Hans Karl Peterlini (Hg.)

Ist inklusive Schule möglich?

Nationale und internationale Perspektiven

Inklusion ist zur zentralen pädagogischen Herausforderung geworden. Den hohen Erwartungen an einen inklusiven Umgang mit Behinderung, sprachlich-kultureller Diversität, Gender Diversity und sozialer Differenz stehen hartnäckige selektive Strukturen, eingefahrene Unterrichtspraktiken, politische Vorbehalte und teilweise auch Ängste entgegen.

Die Grundfrage der generellen Umsetzbarkeit inklusiver Schule steht im Zentrum dieses Bandes. Die Beiträge über Erfahrungen im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus in Skandinavien, Italien, Kanada, USA sowie afrikanischen und asiatischen Ländern berichten von Erfolgen, aber auch von Problemen in den länderspezifischen Erprobungen von Inklusion.

Info zum Buch: Ist inklusive Schule möglich?

Neue Publikation: Lernprozesse über die Lebensspanne. Bildung erforschen, gestalten und nachhaltig fördern

An der Universität Klagenfurt besteht der Forschungsschwerpunkt „Bildung und Gesellschaft“, der unter anderem vom Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung betrieben wird. In Kooperation mit dem Institut für Unterrichts- und Schulentwicklung und dem Institut für Volkswirtschaftslehre wurde im Herbst 2018 eine Tagung zur Bildungsforschung ausgerichtet. Der vorliegende Sammelband ermöglicht vertiefte Einblicke in das inter- und multidisziplinäre Unterfangen der Bildungsforschung und stellt Theoriebezüge und aktuelle Forschungsergebnisse vor. Das Buch ist als Open-Access-Publikation bei Budrich erschienen.

Die inter- und multidisziplinäre Beschaffenheit der empirischen Bildungs­forschung verweist auf Vernetzungen und Berührungspunkte von Theo­riepositionen und Forschungserkenntnissen. Zentral ist die Betrachtung von personalen und sozialen Lernprozessen über die Lebensspanne. Aus kritisch-konstruktiver Perspektive kommen Wissensbestände und Lernorte, die ungleich zugänglich bzw. mit Barrieren versehen sind, in den Blick. Die daraus resultierenden Bildungswirklichkeiten müssen re­flexiv erforscht und gestaltet werden, um zur Demokratisierung von Wissen und Bildung beizutragen. Gegenwärtige, sich dynamisch verän­dernde Gesellschaften mit einem Anspruch auf Inklusion, Teilhabe und Mitbestimmung benötigen für die Erreichung dieser Ziele umfassendes Wissen über die Gestaltung und Sicherung der Qualität von Bildungs­prozessen und Lernumgebungen. Diese Publikation stellt Theoriebe­züge und aktuelle Forschungsergebnisse vor.

Die Herausgeberinnen:

  • Prof. Dr. Monika Kastner, Universität Klagenfurt,
    Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung
  • Jasmin Donlic, MA, Universität Klagenfurt,
    Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung
  • Prof. Dr. Barbara Hanfstingl, Universität Klagenfurt,
    Institut für Unterrichts- und Schulentwicklung
  • Prof. Dr. Elisabeth Jaksche-Hoffman, Pädagogische Hochschule Kärnten, Institut für Schulentwicklung

Info zum Buch: Lernprozesse über die Lebensspanne

Download als pdf: Lernprozesse über die Lebensspanne

Download bei Budrich-Verlag:  https://shop.budrich-academic.de/produkt/lernprozesse-ueber-die-lebensspanne

 

Aggressionen gegen Minderheiten

Der IfEB-Arbeitsbereich Sozialpädagogik und Inklusionsforschung lädt herzlich ein zum Gastvortrag von

Klaus Wahl: Aggressionen gegen Minderheiten

28. Mai 2019 | 15:00 Uhr | Stiftungssaal

Prof. Dr. Klaus Wahl (Psychosoziale Analysen und Prävention, München) ist einer der führenden Aggressionsforscher im deutschsprachigen Raum. Als Sozialwissenschaftler mit interdisziplinärem Interesse an der Integration psychologischer, natur- und sozialwissenschaftlicher Untersuchungsergebnisse arbeitet Prof. Wahl insbesondere zu Aggression und Gewalt bei Familien, Kindern und Jugendlichen sowie auch zu Fremdenfeindlichkeit und Rechtsradikalismus.