Upcoming D!ARC Lectures veröffentlicht vom Universitätszentrum D!ARC – Digital Age Research Center

Transforming the Digital Forschung und Kollaboration in algorithmischen Räumen

20th of March 2023  17 Uhr/ 5 pm   HS 3/ Hörsaal 3

Antrittsvorlesung von Frau Univ.-Prof. Dr. Katharina Kinder-Kurlanda

Der Link für den Livestream lautet:

https://classroom.aau.at/b/sag-893-nqz-qhq

 

 

Engineering Turn: Digitalisierung von Wissenschaft als Nebenfolge komplexer Problemlösungsprozesse?

30th March 2023    17 Uhr/ 5 pm     HS C/ Hörsaal C

Prof. Dr. Stefan Böschen

 

Abstract:

Im Kontext transformativer Forschung wird Wissenschaft zunehmend mit sehr differenzierten kollektiven Anforderungen konfrontiert. Diese sind mitunter stark umstritten und erhöhen die soziale Komplexität von Forschung. Dazu wurden in der Zwischenzeit auch eine Fülle von Formaten und Perspektiven entwickelt, um diesen Anforderungen gerecht werden zu können. Dazu zählen insbesondere Formate der partizipativen Forschung, wie etwa Reallabore. Auf der anderen Seite werden solche Anforderungen in der Wissenschaft aufgegriffen und führen dort wiederum zu einem Komplexitätsaufbau. Dabei spielt insbesondere die Digitalisierung von Forschung eine relevante Rolle. Diese Prozesse erhöhen letztlich die epistemische sowie sozialer Komplexität bei der Produktion wissenschaftlichen Wissens. Die These der Präsentation lautet, dass die genannten Veränderungen im System wissenschaftlicher Wissensproduktion als „Engineering Turn“ in der Wissenschaft interpretiert werden können, bei dem die Rahmenbedingungen der Wissensproduktion und der Geltung von Wissen neu konfiguriert werden. Der Vortrag beleuchtet diese These mit empirischen wie konzeptionell-theoretischen Überlegungen. Dabei wird sich zeigen, dass die Wissenschaftsforschung selbst sich neu orientieren muss. Denn um diese Verschiebungen erkennen und deuten zu können, bedarf es einer neuen Form integriert-interdisziplinärer Wissenschaftsforschung. Diese sollte in der Lage sein, unterschiedliche disziplinäre Bereiche der Wissenschaftsforschung ins Gespräch zu bringen, insbesondere aber Wissenschaftsphilosophie und Wissenschaftssoziologie.

CV

Stefan Böschen hat zunächst Chemie-Ingenieurwesen studiert und ein Diplom an der Friedrich-Alexander Universität in Erlangen-Nürnberg erworben. Seine interdisziplinären Interessen führten ihn zur Philosophie und Soziologie mit Studien in Wissenschaftsforschung und Technikfolgenabschätzung, die er in einer Promotion in Soziologie bündelte. Stationen im DFG-Sonderforschungsbereich Reflexive Modernisierung, dem Wissenschaftszentrum Umwelt (WZU) an der Universität Augsburg sowie dem Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) am KIT Karlsruhe führten ihn an die RWTH Aachen University. Dort ist Stefan Böschen seit 2018 Professor für Technik und Gesellschaft sowie seit 2019 Sprecher des Human Technology Center. Seine Forschungsarbeiten mündeten 2021 darin, mit der Wissenschaftsphilosophin Gabriele Gramelsberger ein prestigereiches Käte Hamburger Kolleg zu gewinnen, das der Form nach ein International Center für Advanced Studies darstellt. Das Kolleg in Aachen fokussiert auf „Kulturen des Forschens“.

 

Virtuelle Museumswelten

19. Juni  2023 /  16.00 – 17.30   4pm – 5.30 pm  /  HS 2

Einblicke in Digitalisierungsprozesse in Kultureinrichtungen

 

Abstract:

Über Digitalisierungsprozesse in Museen wird nicht erst seit Beginn der Pandemie 2020 vermehrt diskutiert. In Datenbanken verfügbare museale Objekte unterstützen Forschungsvorhaben ebenso wie das Bewahren und die Vermittlung. Im Vortrag wird ein Blick auf die Herausforderungen und Möglichkeiten der Digitalisierung in Museen am Beispiel der Abteilung Deutsches Museum Digital geworfen. Ausgehend von den verschiedenen Stationen, vom 3D Scan Labor, über die Online-Bereitstellung der Digitalisate bis hin zur Entwicklung virtueller Museumswelten wird der Zyklus der Digitalisierung von Museumsobjekten vorgestellt. Was passiert mit dem Objekt, wenn es ins Museum kommt? Welche einzelnen Prozesse müssen zusammenwirken, um das Museumserlebnis digital zu erweitern? Und, wie können digitale Angebote die museale Vermittlung erweitern und wann stößt sie an ihre Grenzen?

CV:

Dr. Andrea Geipel ist stellvertretende Leiterin der Abteilung Deutsches Museum Digital sowie Leiterin des Proxy (vormals VRlab) am Deutschen Museum. Seit 2018 beschäftigt sie sich zentral mit Themen des Digital Storytelling mit speziellem Fokus auf Extended Reality Angebote. Sie studierte Sportwissenschaften mit den Schwerpunkten Neuropsychologie und Motor Control und schloss ihr Studium 2014 ab. Am Munich Center for Technology in Society (Technische Universität München) promovierte sie über den Einfluss von YouTube‘s Plattformpolitiken auf die Wissenschaftskommunikation. 2020 gründete sie zusammen mit Anke von Heyl und Johannes Sauter den „DigaAMus-Award“ für digitale Museumsangebote.